Bayern schließt die Akte Lehmann

Von SPOX
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© Getty

München - Der FC Bayern München hat diese Saison ja schon viel erreicht.

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Die Bayern haben rekordverdächtig investiert, sind rekordverdächtig in die Saison gestartet mit ihrer Sensationsmannschaft und haben zum Ende der Hinrunde auch rekordverdächtig nachgelassen.

Da wäre die Winterpause doch eigentlich gerade recht gekommen, um mal wieder etwas Fahrt aus der Geschichte zu nehmen. Betrachtet man sich die vier zurückliegenden Wochen, so hat sich der FC Bayern auch da nicht lumpen lassen und aus einer handelsüblichen Winterpause eine Rekord-Winterpause gezaubert.

Allerhand los in der Winterpause

Erst war Hitzfeld und sein Aus, dann das Donnerwetter Klinsmann mitsamt seiner immer noch Geheimnis umwitterten Gefolgschaft.

Zwischendurch immer mal wieder die Diskussionen um die ehemaligen Sommermärchenhelden Poldi und Schweini. Und jetzt - noch ganz frisch und fast unverbraucht - die Causa Lehmann.

Alles ein bisschen viel, selbst für einen Rekord erprobten Klub wie den FC Bayern. Dachte sich wohl auch Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge und löschte diesen einen Brandherd, noch ehe er richtig zu brennen begann.

"Aus dem Reich der Fabeln"

"Jens Lehmann und der FC Bayern  - das war die Erfindung eines Journalisten. Wir beim FC Bayern haben in keinster Weise über das Thema Jens Lehmann gesprochen. Diese ganze Diskussion kann man getrost ins Reich der Fabeln verweisen", sagte Rummenigge am Donnerstag auf einer Gesprächsrunde des Pay-TV-Senders Premiere.

Erst vor wenigen Tagen hatte sich Lehmann selbst noch sehr subtil ins Gespräch gebracht. "Ich bin zu lange Profi, um irgendetwas auszuschließen. Bayern hat einen guten Zug mit der Verpflichtung von Jürgen Klinsmann gemacht und gezeigt, dass sie sich neuen Ideen öffnen können", sagte der Arsenal-Keeper der "Bild am Sonntag".

Darauf hatte Manager Uli Hoeneß schon während des Trainingslagers der Bayern in Marbella ausgeschlossen, dass Lehmann für die Münchener ein Thema sei.

Haus gekauft? Na und?!

Jetzt pflichtete ihm Rummenigge bei. "Ich habe ja auch gehört, dass er sich ein Haus am Starnberger See gekauft haben soll. Wenn das ein Argument ist, um sich beim FC Bayern zu engagieren, müssten wir ja in Zukunft immer schauen, wer sich in München und Umgebung demnächst mal ein Haus kauft."

Für die Bayern ist das Thema damit vom Tisch - was Lehmanns Chancen auf die Nummer eins im deutschen Tor bei der anstehenden EM nicht verbessert.

Auch DFB-Sportdirektor Matthias Sammer äußerte sich am Rande des Fußball-Talks sehr skeptisch.

"Ich äußere meine Bedenken. Wir müssen da sehr aufpassen. Im Moment bin ich alles andere als erfreut, wie sich die Situation um Jens darstellt. Im Fußball kommt es auf Kleinigkeiten an - und da sind regelmäßige Einsätze einfach notwendig."

"Wir machen zu viele Kompromisse"

Lehmann war sich seiner Sache da zuletzt immer recht sicher. "Die DFB-Trainer haben mir versichert, dass ich in der EM-Qualifikation eine gute Leistung gebracht habe. Wir werden sehen. Ich weiß nur eines: Ich werde bei der EM spielen."

Dagegen zeigt sich Sammer "nicht zufrieden mit der Konstellation. Wir machen im Moment einfach zu viele Kompromisse."

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