Pflichtsieg in der Lausitz

SID
Hannover, Cottbus
© Getty

Cottbus - Vor seinem ersten kleinen Jubiläum als Bundesliga-Trainer sieht Cottbus-Coach Bojan Prasnikar das rettende Ufer näher rücken - sein Kollege Dieter Hecking erwartet von Hannover 96 zum Hinrunden-Abschluss einen Pflichtsieg in der Lausitz.

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"Zunächst wollen wir nicht verlieren. Und wenn sich die Möglichkeit bietet, dann behalten wir die drei Punkte hier. Das wäre sehr gut für die nächsten eineinhalb Monate bis zum Rückrundenauftakt", erklärte Prasnikar vor seinem zehnten Spiel als Energie-Cheftrainer.

"Das ist jetzt das wichtigste Spiel des Jahres", ergänzte der Slowene. Die bisherigen neun Partien unter seiner Leitung machen den Lausitzern Mut: Mit zwei Siegen, vier Remis und drei Niederlagen hat Prasnikar zehn Saisonpunkte auf seinem Konto, sein Vorgänger Petrik Sander hatte es nur auf zwei Zähler gebracht.

Umstellungen bei Hannover 

Die aufstrebenden Hannoveraner, die vor zehn Jahren gegen Cottbus noch die Aufstiegs-Schlachten um einen Zweitliga-Platz verloren hatten, kümmert die Hoffnung des Tabellen-Letzten herzlich wenig. Für Hecking ist das Spiel in Cottbus eines von der Sorte, die man gewinnen muss.

Nach dem 4:3-Sieg gegen Bremen möchte er "jetzt natürlich noch einen drauf setzen", warnte aber davor, "sich auf den Lorbeeren auszuruhen". Auch nötige Personal-Umstellungen ändern am klaren Ziel nichts. Hanno Balitsch fehlt wegen Sperre. Frank Fahrenhorst (Handbruch), Altin Lala (Muskelfaserriss) und Benjamin Lauth (Adduktorenprobleme) sind angeschlagen.

Riesen-Herausforderung für die Rückrunde 

Hecking verwies auf die besondere Motivation: "30 Punkte wären deshalb gut, weil wir dann als Fünfter in die Winterpause gehen und die Mannschaft eine Riesen-Herausforderung für die Rückrunde hätte."

Zwar sei zuerst die Entwicklung entscheidend, aber als Fünfter "macht es noch mehr Spaß, aus dem Urlaub auf das Tabellenbild zu schauen", sagte der Coach. Zudem haben die "Roten" 30 Hinrunden-Punkte seit dem Wiederaufstieg in die 1. Liga im Jahr 2002 noch nie geschafft.

Jedes Spiel ein Endspiel 

Energie-Manager Steffen Heidrich, der mit Hecking in der Saison 1993/94 zusammen beim VfB Leipzig gespielt hatte und chancenlos aus der Bundesliga abgestiegen war, verwies auf die Fortschritte der Cottbuser.

"Die Mannschaft ist stabiler", betonte Heidrich auch mit Blick auf das Torverhältnis von 9:10 unter Prasnikar. "Die Atmosphäre war von Beginn an gut. Doch jetzt nach zwei Erfolgserlebnissen nacheinander wird sie noch besser. Auch weil wir uns Schritt für Schritt verbessern und den Rhythmus gefunden haben", sagte der Coach: "Trotzdem bleibt jedes Spiel ein Endspiel."

Angelow kehrt zurück

Gegen die 96er mit dem wiedererstarkten Nationalstürmer Mike Hanke will Prasnikar jene Mannschaft aufbieten, die jüngst mit dem Karlsruher SC ein anderes Überraschungsteam mit 2:0 nach Hause geschickt hatte. Der beim 0:0 in Hamburg gesperrte Bulgare Stanislaw Angelow kehrt zurück, der Chinese Jiayi Shao muss nach langer Verletzung auf seine Chance als Joker warten.

Zwar könnte Energie (12 Punkte) die Rote Laterne bei einem eigenen Sieg und Schützenhilfe von Frankfurt in Duisburg (13) oder Bochum in Rostock (14) abgeben. Doch das ist für Prasnikar nur ein Randaspekt: "Entscheidend ist nicht, dass wir zur Halbserie auf einem Nichtabstiegsplatz stehen, sondern dass das im Mai bei der Endabrechnung der Fall ist."

Die voraussichtlichen Aufstellungen:

Energie Cottbus: Tremmel - da Silva, Mitreski, Cvitanovic, Ziebig - Bassila - Angelow, Skela, Rost - Rangelow, Sörensen

Hannover 96: Enke - Cherundolo, Vinicius, Kleine, Tarnat - Rosenthal (Lala), Schulz - Krebs, Pinto, Huszti - Hanke

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