Audi verleiht Flügel

Helmut Marko (r.) führt die Motorsport-Aktivitäten für Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz aus
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Wie kann das Problem gelöst werden?

Red Bull fordert Reglementänderungen, die FIA soll eingreifen. Der öffentlichkeitswirksame Ausraster Markos war nur der letzte Tropfen einer Reihe von Äußerungen, die die Führungsspitze in den letzten Wochen platzierte. Die Forderungen nach der Wiedereinführung des V8-Verbrennungsmotors haben Marko und Mitstreiter mittlerweile eingestellt.

Stattdessen fordert das Team nun ein Eingreifen des Automobilweltverbands. Ex-Technikdirektor Adrian Newey und Teamchef Christian Horner erinnerten unabhängig voneinander in Melbourne einstimmig an die Verbote von Doppeldiffusor, Coanda-Auspuff, flexiblen Flügeln und Motorensoftware. Die Botschaft: Wir waren nie so überlegen, wie Mercedes aktuell ist.

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"Die FIA hat innerhalb der Regeln einen Ausgleichsmechanismus. Ich denke, dass sie sich das angucken sollten", forderte Horner ein Eingreifen zur Angleichung der Leistungsfähigkeit: "Nehmt Mercedes nichts weg, sie haben einen super Job gemacht. Sie haben ein gutes Auto, einen fantastischen Motor und zwei sehr gute Fahrer. Das Problem ist: Die Lücke ist so groß, dass wir dreigeteilte Rennen bekommen. Das ist nicht gesund für die Formel 1."

Was also ist gesund? Wenn alle Motorenhersteller an der Spitze um Siege kämpfen. So wie es zu Zeiten der V8-Motoren war, als die anfänglichen Leistungsunterschiede über Jahre durch eine Hintertür im Reglement fast vollständig ausgeglichen wurden. In der Formel 1 darf jedes Teil des Antriebs verbessert werden, wenn die Änderung der verbesserten Haltbarkeit dient. Gleichzeitig kann so Leistung gewonnen werden.

Da Red Bull nach der Insolvenz von Caterham und dem Wechsel von Lotus zu Mercedes der einzige verbliebene Kunde von Renault ist, wäre zu erwarten gewesen, dass die Franzosen sich komplett auf ihr Beinahe-Werksteam konzentrieren und jeden Wunsch erfüllen. Das ist aber nicht geschehen.

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