"Wir sind gegen Fernando gefahren"

SID
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© Getty

Schanghai - Mit einer ungewollten Äußerung hat McLaren-Teamchef Ron Dennis die Gerüchte um eine mögliche Benachteiligung von Fernando Alonso angeheizt.

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Gegenüber englischen Medien-Vertretern erklärte der Brite mit Blick auf Lewis Hamilton und dessen folgenschwere Reifenprobleme in Schanghai, dass man nicht gegen Ferrari-Pilot Kimi Räikkönen, sondern vor allem gegen Team-Mitglied Fernando Alonso gefahren sei.

"Kimi hat uns gar nicht aus dem Konzept gebracht", wird Dennis in der "Times" zitiert. "Wir sind eigentlich gegen Fernando gefahren."

Alonso-Verdacht bestärkt

Ist das tatsächlich der Fall, bestätigt es den lange gehegten Verdacht von Weltmeister Fernando Alonso, dass Hamilton im britischen Rennstall bevorzugt behandelt wird.

Und selbst wenn sich Dennis nur im Ton vergriffen hat, dürfte es den Alonso-Fans und Verschwörungs-Theoretikern neuen Aufwind geben. Selbst - oder gerade weil - Teamchef Dennis direkt nach dem Versprecher versuchte, die Aussage zu relativieren.

"Wir fühlen uns nicht wohl"

Zwar gibt der britisch-deutsche Rennstall weiterhin sportlich den Ton an, doch Alonsos Angriffe auf die Teamführung und die ständigen Unterstellungen sollten nach den Dennis-Aussagen einen neuen Höhepunkt erreichen.

Und das ausgerechnet vor dem WM-Finale in Brasilien, bei dem auch noch Kimi Räikkönen Chancen auf den Titel hat. Deshalb muss auch Dennis einräumen: "Wir fühlen uns nicht wohl, wenn sich einer unserer Fahrer unwohl fühlt."

Kein Wunder: Schließlich könnte Ferrari-Pilot Räikkönen der lachende Dritte sein, sollten sich Alonso und Hamilton gegenseitig behindern.

Trotzdem sollen mit Alonso erst nach der Saison längere Gespräche geführt werden. Dann steht offenbar auch sein McLaren-Vertrag für 2008 zur Debatte. Wechselgerüchte hatte es in der letzten Zeit ja immer wieder gegeben.

Strafe für Hamilton? 

Erstmal steht jedoch das Rennen in Sao Paulo auf dem Plan. Und hierfür gibt sich Alonso - jedenfalls nach außen - zuversichtlich und erwartet eine Gleichbehandlung.

Außerdem kann der 26-Jährige laut der spanischen Sportzeitung "Marca" eventuell noch auf Schützenhilfe der Rennkommissare hoffen. Angeblich sei es regelwidrig gewesen, dass Hamilton nach seinem Ausfall in Schanghai noch für einige Zeit im gestrandeten Wagen sitzen geblieben war, um aus dem Kiesbett geschoben zu werden.

Spannung ist also auch in der Renn-freien Woche garantiert.

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