Endlich Viva Colonia?

Die Haie sind heiß auf den neunten Stern
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11. Augsburger Panther: 13 Spieler, darunter die Abwehrstützen Daryl Boyle, Rob Brown und Michael Bakos sind weg. Im Gegenzug gibt es mit Braden Lamp einen in Europa unerfahrenen Spieler sowie James Bettauer. Zudem ist Steffen Tölzers wieder fit. Durch die stark dezimierte Abwehr ruhen die Hoffnungen auf dem neuen Goalie Chris Mason, der die Kohlen aus dem Feuer holen soll, wenn seine Vorderleute in Probleme geraten.

"Der Torwart ist mehr als die halbe Miete", unterstreicht Head Coach Larry Mitchell diese These. In der Tat ist Mason die hochkarätigste Verstärkung der Panther, neun Jahre NHL-Erfahrung belegen dies. Als weiteren Pluspunkt sehen die Verantwortlichen die Tatsache an, dass Teamgeist einiges ausgleichen kann. Dieser soll in Augsburg zum Aushängeschild der Mannschaft werden.

"Vom Talent her sind wir sicherlich nicht unter den Top 4 der Liga, aber wir wollen Berge versetzen und schauen, was wir mit gutem Charakter, gutem Teamgeist und harter Arbeit erreichen können", so Mitchell im Hinblick auf den Aderlass im Kader. Aufgrund der unbestreitbaren Lücken sieht es mit den Playoffs dennoch schlecht aus, gänzlich ausschließen sollte man eine Teilnahme jedoch nicht.

12. Düsseldorfer EG: Der achtmalige deutsche Meister will unbedingt an alte Zeiten anknüpfen und nach zwei enttäuschenden Jahren am Tabellenende endlich die Rote Laterne abgeben. Die Verantwortlichen in der einstigen Eishockey-Hochburg sind sich der schwierigen Ausgangslage jedoch bewusst und geben kleinere Ziele aus. Schritt für Schritt soll es zurück nach oben gehen.

"Wir wollen mit aller Macht den zehnten Platz. Wenn schon einen Schritt, dann auch gleich einen Großen", gibt sich Christof Kreutzer, Trainer der DEG, dennoch kämpferisch. Da Peter Hoberg und der neue Gesellschafter Mikhail Ponomarev eine Bürgschaft über drei Millionen Euro abgaben und der Etat somit erhöht werden konnte, zog es unter anderem Tim Conboy, Jakub Ficenec und Travis Turnbull aus Ingolstadt nach Düsseldorf. Mit im Gepäck hat Turnbull zudem Michael Davis. Und auch Rob Collins spielt nun für die DEG. Für die Youngster um Alexander Preibisch eine Entwicklung mit unschätzbarem Wert.

Betrachtet man sich den endgültigen Kader, so könnte dieses Konzept durchaus aufgehen. Der Angriff, welcher von Andreas Martinsen und Ken Andre Olimb angeführt wird, hat deutlich zugelegt und auch die Abwehr wirkt stabiler als zuvor. Ein ganz entscheidender Faktor im Duell mit den direkten Konkurrenten wird jedoch der Wille sein. Ist dieser vorhanden, dann ist der zwölfte Platz im Bereich des Möglichen.

13. Schwenninger Wild Wings: Beim Thema Abwehr ist man bei den Wild Wings genau richtig. Im letzten Jahr stellten die Schwenninger die schlechteste Defensive der Liga. Stolze 190 Gegentore standen am Ende zu Buche. Damit übertraf man sogar den Tabellenletzten aus Düsseldorf. Immerhin: Mit Rob Brown, Derek Dinger und Markus Janka kamen drei Defensivkräfte. Die Schwachstelle Nummer eins sollte damit vorerst versorgt sein.

Obwohl die Anhänger ihre Mannschaft bedingungslos unterstützen, gilt auch im zweiten Erstligajahr eine gesteigerte Erwartungshaltung. Hatte man im letzten Jahr nach der Übernahme der Lizenz der Hannover Scorpions wenig Zeit am Kader zu arbeiten, so ist dies diesmal nicht mehr der Fall. Die Zeit wussten Manager Alexander Jäger und Trainer Stefan Mair auch in der Offensive zu nutzen. Schlüsselspieler konnten gehalten und an den finanziellen Möglichkeiten gemessen interessante Akteure verpflichtet werden. Vor allem Jonathan Matsumoto, Kyle Greentree und MacGregor Sharp stechen durch ihre NHL-Erfahrung heraus.

"Wir haben schlicht und einfach versucht, uns in allen Mannschaftsteilen zu verbessern", so Jäger. Im Rennen um die Pre-Playoffs haben die Wild Wings trotzdem nur Außenseiterchancen..

14. Straubing Tigers: Für die Straubinger wird es eine harte Saison. Als einziges Team der gesamten Liga mussten die Tigers ihren Etat verringern, Auslöser waren unter anderem der Ausstieg zweier Gesellschafter und finanzielle Verluste. Hinzu kommt, dass Trainer Dan Ratushny um eine Vertragsauflösung bat und nach Salzburg wechselte. Im Gegenzug dürfte für einige Akteure im Dress der Tigers der Wechsel zu Rob Wilson eine neue Chance beinhalten. Der geborene Außenseiter aus Niederbayern macht seinem Ruf also einmal mehr alle Ehre.

Interessant wird es sein, ob es Wilson gelingt, frischen Wind und neue Ideen in die Mannschaft zu implementieren und so für einen entsprechend Aufwind zu sorgen. Mannschaftliche Geschlossenheit wird zum Trumpf. "Wir werden jeden Tag unser Bestes geben und wollen natürlich für Überraschungen sorgen", zeigt sich Manager Jason Dunham angriffslustig. Mit Zweitliga-Topscorer Harrison Reed haben die Tigers in der Offensive eine neue Perspektive, zumindest dann, wenn Reed der Sprung in die DEL gelingt.

Trotz der Tatsache, dass es sich bei Straubing um den kleinsten Standort der Liga handelt, ist eine Mannschaft mit viel Herz und ehrlichem Eishockey zu erwarten. Ganz im Interesse der Fans, die sich insgeheim sicherlich die eine oder andere Überraschung erhoffen. Zwar werden die Tigers mit den Playoffs nichts zu tun haben, vielmehr winkt die Rote Laterne, allerdings können sie für den einen oder anderen Konkurrenten durchaus zum Stolperstein werden.

Die Favoriten: Köln bis München

Das Mittelfeld: Berlin bis Iserlohn

Die Kellerkinder: Augsburg bis Straubing

Der DEL-Spielplan

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