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NBA: Power Ranking der Eastern Conference nach der Free Agency: Das Hauen und Stechen beginnt

Robert ArndtOTHER
30. November 202010:34
Die Milwaukee Bucks und die Philadelphia 76ers wollen im Osten für Furore sorgen.getty
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Die Free Agency der NBA ist vorüber, nun beginnen in den kommenden Tagen die Training Camps. Wo stehen die Teams nach Draft und Free Agency so kurz vor der Saison? SPOX-Redakteur Robert Arndt blickt auf Situation der 15 Teams aus der Eastern Conference und ordnet sie ein.

Am Ende der Conference finden sich einige alte Bekannte wieder. New York und Chicago taten nur wenig, womöglich ist dies aber genau die richtige Entscheidung.

Platz 15: Cleveland Cavaliers (Bilanz 19/20: 19-46)

Neuzugänge

  • Draft: Isaac Okoro (Nr. 5)
  • Trade: JaVale McGee (Los Angeles Lakers)
  • Free Agency: Damyean Dotson (New York Knicks), Thon Maker (Detroit Pistons)

Abgänge

  • Free Agency: Tristan Thompson (Boston Celtics), Matt Mooney, Ante Zizic
  • Trade: Jordan Bell, Alfonzo McKinnie (beide Los Angeles Lakers)

Es stehen weiter harte Jahre in Cleveland ins Haus. In der Offseason ist kaum etwas passiert, was grundsätzlich nicht falsch ist. Lediglich Tristan Thompson hätten die Cavs gerne gehalten. Das ist aber nicht weiter dramatisch, schließlich stehen in Kevin Love und Andre Drummond zwei weitere prominente Bigs im Kader, die weiter auf einen Trade warten.

Immerhin draftete GM Koby Altman diesmal keinen Guard und wählte stattdessen in Isaac Okoro einen defensivstarken Forward. Ob er im Alleingang eine historisch schlechte Verteidigung verbessern kann, ist aber anzuzweifeln, dennoch füllt er eine Lücke auf dem Flügel.

Das größte Problem bleibt aber Star-Power, die ist in Cleveland nicht gegeben. Collin Sexton mag ein netter Scorer sein, aber ein Abo-All-Star wird er wohl nicht. Von Darius Garland muss ohnehin deutlich mehr kommen. Immerhin: Im kommenden Draft schlummern jede Menge gute Flügelspieler und Stand jetzt dürfte Cleveland sehr hoch ziehen.

Kevin Love hat in Cleveland noch einen Vertrag bis 2023.

Platz 14: Detroit Pistons (20-46)

Neuzugänge

  • Draft: Killian Hayes (Nr. 7), Isaiah Stewart (16), Saddiq Bey (19), Saben Lee (38)
  • Trade: Delon Wright (Dallas Mavericks), Dzanan Musa (Brooklyn Nets), Rodney McGruder (L.A. Clippers), Dewayne Dedmon (Atlanta Hawks)
  • Free Agency: Jerami Grant (Denver Nuggets), Mason Plumlee (Denver Nuggets), Jahlil Okafor (New Orleans Pelicans), Josh Jackson (Memphis Grizzlies), Wayne Ellington (New York Knicks), Derrick Walton Jr.

Abgänge

  • Trade: Bruce Brown (Brooklyn Nets), Luke Kennard (L.A. Clippers), Khyri Thomas (Atlanta Hawks), Tony Snell (Atlanta Hawks)
  • Free Agency: Christian Wood (Houston Rockets), Langston Galloway (Phoenix Suns), Thon Maker (Cleveland Cavaliers), John Henson, Brandon Knight, Jordan McRae, Derrick Walton Jr., Jordan Bone, Louis King

In Detroit ist kaum ein Stein auf dem anderen geblieben, genau vier Spieler standen noch in der vergangenen Saison im Kader. Zwei davon könnten in den kommenden Monaten noch getradet werden, namentlich Derrick Rose und Blake Griffin, die bei einem Neuaufbau keine Rolle spielen sollten.

Wie dieser aber aussehen soll, ist nur in Ansätzen zu erkennen. Point Guard Killian Hayes hat nun die Schlüssel in der Hand, Saddiq Bey könnte ein guter Flügelspieler werden. Dennoch werfen einige Moves Fragezeichen auf. Talente wie Bruce Brown (Brooklyn) oder Luke Kennard (Clippers) wurden getradet, in Christian Wood ließ man einen hoch veranlagten Big Man via Sign-and-Trade gen Houston ziehen.

Gleichzeitig sammelte Neu-GM Troy Weaver aber Bigs wie Dewayne Dedmon (wieder entlassen), Mason Plumlee oder Jahlil Okafor, um dann mit Pick 16 in Isaiah Stewart einen weiteren Center zu ziehen. Auch 20 Millionen Dollar jährlich für Jerami Grant über drei Jahre auszugeben, ist vielleicht nicht die beste Idee. So oder so: Die Pistons werden tief im Keller des Ostens sein und wohl auch keine Chance auf ein Play-In haben, selbst wenn Rose und Griffin bleiben.

Platz 13: New York Knicks (21-45)

Neuzugänge

  • Draft: Obi Toppin (Nr. 8), Immanuel Quickley (25)
  • Trade: Omari Spellman, Jacob Evans (beide Minnesota Timberwolves)
  • Free Agency: Alec Burks (Philadelphia 76ers), Nerlens Noel (Oklahoma City Thunder), Austin Rivers (Houston Rockets), Michael Kidd-Gilchrist (Dallas Mavericks)

Abgänge

  • Free Agency: Bobby Portis (Milwaukee Bucks), Maurice Harkless (Miami Heat), Kadeem Allen, Damyean Dotson (Cleveland Cavaliers), Wayne Ellington (Detroit Pistons), Jared Harper
  • Trade: Ed Davis (Minnesota Timberwolves via Utah Jazz)
  • Entlassen: Taj Gibson, Wayne Ellington, Kenny Wooten

Es blieb ruhig bei den Knicks in dieser Offseason und das ist ein gutes Zeichen. Der größte neue Name ist Head Coach Tom Thibodeau, ansonsten wurde (bislang) von Trades für alternde Superstars wie Chris Paul oder Russell Westbrook abgesehen. Wie es scheint, setzt das neue Management tatsächlich auf einen langsamen Rebuild.

Alec Burks, Nerlens Noel oder Austin Rivers werden jungen Spielern wie R.J. Barrett, Obi Toppin und Mitchell Robinson kaum Spielzeit wegnehmen. Dafür können diese sich nun austoben und Fehler machen. Das wird hin und wieder schmerzen, aber dafür ist die Marschrichtung für die Saison klar. New York hat auch noch ein bisschen Cap Space übrig, womöglich nimmt man noch den ein oder anderen schlechten Vertrag auf, um dafür Picks einzustreichen.

2021 stehen wieder über 80 Millionen Dollar, also zwei gute Maximal-Slots zur Verfügung, dann kann man wieder versuchen, Stars in den Big Apple zu locken, um die darbende Franchise endlich wieder nach vorne zu bringen.

Platz 12: Chicago Bulls (22-43)

Neuzugänge

  • Draft: Patrick Williams (Nr. 4), Marko Simonovic (44), Devon Dotson (ungedraftet)
  • Free Agency: Garrett Temple (Brooklyn Nets), Noah Vonleh (Denver Nuggets), Zach Norvell (Santa Cruz Warriors, G-League))

Abgänge

  • Free Agency: Kris Dunn (Atlanta Hawks), Shaquille Harrison, Adam Mokoka, Max Strus

Auch in Chicago veränderte das neue Regime um Arturas Karnisovas recht wenig. Die besten Verteidiger in Kris Dunn und Shaquille Harrison wurden nicht gehalten, prominente Neuzugänge gab es keine. Der Litauer wurde in der Offseason nicht müde zu betonen, dass sich der Kader in den vergangenen Jahren unter Wert verkauft hat.

Einen Beweis dafür gibt es nicht. Lauri Markkanen geht in ein Vertragsjahr und will nun endgültig den Durchbruch schaffen. Center Wendell Carter Jr. spielte unter Coach Jim Boylen fast ohne Selbstvertrauen, dazu fehlte der beste Flügelspieler in Otto Porter fast das komplette Jahr verletzt. Von Coby White erhofft man sich zudem einen weiteren Sprung, an den Trade-Gerüchten um Zach LaVine soll nichts dran sein.

Man kann es sich durchaus so hindrehen, dass Chicago unter Neu-Coach Kenny Atkinson ein Anwärter auf die Playoffs ist. Allerdings haben auch andere Teams personell nachgeladen bzw. weniger Verletzungssorgen. Vermutlich wird sich die neue Führungsriege das Team für ein paar Monate anschauen, erst dann könnte es bei Misserfolgen einschneidende Veränderungen geben.

Platz 11: Charlotte Hornets (23-42)

Neuzugänge

  • Draft: LaMelo Ball (Nr. 3), Vernon Carey Jr. (32), Nick Richards (42), Grant Riller (56), Nate Darling (ungedraftet, Two-Way)
  • Free Agency: Gordon Hayward (Boston)

Abgänge

  • Free Agency: Dwayne Bacon (Orlando Magic), Willy Hernangomez (New Orleans Pelicans), Kobi Simmons, Ray Spalding

Unverhofft gab es in dieser Offseason einiges aus Charlotte zu hören. Da waren erst die Gerüchte um Russell Westbrook und dann der 120-Millionen-Dollar-Vertrag für Gordon Hayward, was einige mit Stirnrunzeln begleiteten. Die Hornets wollen nach einem Tanking-Jahr wieder in die Playoffs.

Aber selbst wenn Hayward über eine Saison fit bleiben kann, dürfte dies ein schwieriges Unterfangen werden. Mit Cody Zeller und P.J. Washington haben die Hornets nur zwei brauchbare Bigs, hinter Hayward sieht es auf dem Flügel düster aus. Und dann ist da noch die etwas undurchsichtige Situation im Backcourt.

Im vergangenen Jahr teilten sich Terry Rozier und Shootingstar Devonte' Graham den Ball, nun kommt mit LaMelo Ball ein weiterer Ballhandler, der sein komplettes Leben lang im Fokus stand. Wer wird nun von der Bank kommen, wer wird die Zügel in der Hand halten? All das sind Fragen, die für einige Probleme sorgen könnten. Charlotte wird eine solide Rolle spielen, doch die Playoffs könnten dann doch ein etwas ambitioniertes Ziel sein.

Im Mittelfeld des Ostens geht es eng zu, der achte und letzte Playoff-Platz dürfte hart umkämpft sein.

Platz 10: Washington Wizards (25-47)

Neuzugänge

  • Draft: Deni Avdija (Nr. 9), Cassius Winston (53)
  • Free Agency: Anthony Gill (Khimki), Robin Lopez (Milwaukee Bucks), Raul Neto (Philadelphia 76ers)

Abgänge

  • Trade: Admiral Schofield (Oklahoma City Thunder)
  • Free Agency: Jerian Grant, Ian Mahinmi, Garrison Mathews, Shabazz Napier, Gary Payton II, Jarrod Uthoff, Johnathan Williams

Ambitionen haben auch die Wizards, bei denen John Wall wieder fit ist, Berichten zufolge aber beleidigt einen Trade fordert. Der Point Guard wird nach fast zwei Jahren Pause sicherlich noch rostig sein und bei Washingtons größter Problem-Zone, der Defense (Defensiv-Rating: 114,7 - Platz 29), nicht helfen.

Vielmehr wird D.C. über den Angriff kommen. Davis Bertans wurde für einen stattlichen Preis gehalten (5 Jahre, 80 Mio.), dazu drafteten die Wizards in Deni Avdija einen kreativen Spieler für den Flügel. Der Israeli wird mit Isaac Bonga um den Starter-Spot auf der Drei kämpfen, vermutlich hat der Deutsche als bester Verteidiger im Kader die Nase vorn.

Schwieriger wird es für Moe Wagner, der den erfahrenen Robin Lopez vor die Nase gesetzt bekommen hat. Die Verpflichtung von RoLo zeigt, dass die Wizards in diesem Jahr wieder angreifen möchte. Damit es mit der Postseason klappt, muss aber vieles richtig laufen. Auszuschließen ist es nicht.

Platz 9: Orlando Magic (33-40)

Neuzugänge

  • Draft: Cole Anthony (Nr. 15)
  • Free Agency: Dwayne Bacon (Charlotte Hornets)

Abgänge

  • Free Agency: D.J. Augustin (Milwaukee Bucks), Wes Iwundu (Dallas Mavericks), Melvin Frazier Jr., B.J. Johnson, Vic Law

Viele hatten einen kleinen Rebuild in Orlando erwartet, am Ende bleibt das Team im Kern mal wieder fast gleich. Die jährlichen Gerüchte um Aaron Gordon mündeten wieder nicht in einem Trade, von den Rotationsspielern ist lediglich Spielmacher-Backup D.J. Augustin weg.

Ersetzt wurde der Guard durch den dynamischen Rookie Cole Anthony, der aber auch seine Höhen und Tiefen haben wird. Das erzeugt Druck auf Ex-Top-Pick Markelle Fultz, der in sein letztes Vertragsjahr geht und beweisen muss, dass er die Zukunft auf der Eins ist. Alternativen hat Orlando in dieser Saison aber keine.

Ansonsten besteht wenig Luft nach oben. Evan Fournier, Terrence Ross und Nikola Vucevic sind alles überdurchschnittliche Spieler, aber auch keine Stars. So werden die Magic auch 20/21 dort eintrudeln, wo sie die vergangenen Jahre standen: irgendwo zwischen 7 und 10 im Osten.

Platz 8: Atlanta Hawks (20-47)

Neuzugänge

  • Draft: Onyeka Okongwu (Nr. 6), Skylar Mays (50)
  • Free Agency: Bogdan Bogdanovic (Sacramento Kings), Danilo Gallinari (OKC Thunder), Rajon Rondo (Los Angeles Lakers), Kris Dunn (Chicago Bulls), Solomon Hill (Miami Heat)
  • Trade: Tony Snell (Detroit Pistons)

Abgänge

  • Trade: Dewayne Dedmon (Detroit Pistons)
  • Free Agency: Jeff Teague (Boston Celtics), Deandre' Bembry (Toronto Raptors), Charles Brown Jr., Treveon Graham, Damian Jones, Skal Labissiere
  • Entlassen: Khyri Thomas
  • Ruhestand: Vince Carter

Der große Gewinner im Keller ist Atlanta, das sich so prominent verstärkt hat, dass die Playoffs greifbar sind. Mit Bogdan Bogdanovic und Danilo Gallinari holten die Hawks zwei der besten Free Agents, die auch wirklich verfügbar waren. Ebenfalls nicht zu unterschätzen sind die Additionen von Defensiv-Spezialist Kris Dunn und Onyeka Okongwu via Draft. Der Kader ist nun jedoch pickepackevoll und stellt Coach Lloyd Pierce vor Luxusprobleme. Hier nur mal ein Blick auf ein mögliches Depth Chart der Hawks:

Point GuardShooting GuardSmall ForwardPower ForwardCenter
Trae YoungBogdan BogdanovicCam ReddishJohn CollinsClint Capela
Rajon RondoKris DunnDe'Andre HunterDanilo GallinariOnyeka Okongwu
Brandon GoodwinKevin HuerterTony SnellSolomon HillBruno Fernando

Das ist alles nicht in Stein gemeißelt, Gallinari könnte starten oder eben auch Dunn. Was passiert mit Youngstern wie DeAndre' Hunter oder John Collins, der bezahlt werden will? Wie macht sich Trae Young, wenn er nicht die ganze Zeit den Ball in der Hand hält? Und wie passt Rajon Rondo überhaupt in dieses Team?

Das alles wird Pierce beantworten müssen und das verursacht Druck. Mit Nate McMillan (zuletzt Indiana Pacers) wurde zudem ein langjähriger Head Coach an seine Seite gestellt, was weiteren Zündstoff bietet. Alles in allem hat sich Atlanta enorm verbessert und könnte womöglich auch einen der ersten Sieben überholen. Dafür muss aber vieles richtig laufen.

Platz 7: Indiana Pacers (45-28)

Neuzugänge

  • Draft: Cassius Stanley (Nr. 54)
  • Free Agency: Kelan Martin (Minnesota Timberwolves)

Abgänge

  • Free Agency: Brian Bowen II, Alize Johnson, Naz Mitrou-Long
  • Trade: T.J. Leaf (Oklahoma City Thunder)

In unserem Ranking bleibt die Top-7 (in anderer Reihenfolge) aber zusammen. Wackelkandidat ist Indiana, das in dieser Offseason einige Fragen unbeantwortet ließ, wohl auch weil ein Sign-and-Trade-Deal mit Boston um Gordon Hayward wegen Myles Turner ins Wasser fiel.

Die Kombination aus Turner und All-Star Domantas Sabonis bleibt suboptimal, auch wenn mit Nate Bjorkgren nun ein jüngerer kreativerer Coach das Sagen in Indy hat. T.J. Warren wird nach seiner starken Bubble wieder auf der Drei spielen müssen, dazu muss Victor Oladipo wieder voll integriert werden.

Oder etwa nicht? Die Saga um den Shooting Guard trieb teils absurde Blüten und lässt nur einen Schluss zu: Spätestens 2021 werden sich die Wege trennen, vielleicht sogar schon vorher. Stand jetzt gehen die Pacers unverändert in die Saison, es würde aber niemanden verwundern, wenn sich bis zur Trade Deadline noch etwas tut. Geschieht dies nicht, sind die Pacers ein solides Playoff-Team, das aber nicht in der Lage sein wird, eine Runde zu gewinnen.

SPOX

Platz 6: Toronto Raptors (53-19)

Neuzugänge

  • Draft: Malachi Flynn (Nr. 29), Jalen Harris (59)
  • Free Agency: Aron Baynes (Phoenix Suns), DeAndre' Bembry (Atlanta Hawks), Alex Len (Sacramento Kings)

Abgänge

  • Free Agency: Serge Ibaka (L.A. Clippers), Marc Gasol (Los Angeles Lakers), Oshae Brissett, Rondae Hollis-Jefferson, Malcolm Miller

In der Hoffnung auf Giannis Antetokounmpo im Sommer 2021 mussten die Raptors in dieser Offseason Abstriche machen, was sich auf die großen Positionen auswirkte. Weder Gasol noch Ibaka konnten gehalten werden, immerhin holte Toronto mit Aron Baynes einen soliden, aber auch verletzungsanfälligen Ersatz.

Ansonsten war die Verlängerung von Fred VanVleet ein großer Gewinn. Er und Pascal Siakam sollen weiter an größere Aufgaben herangeführt werden, gleiches gilt für Forward O.G. Anunoby, der defensiv elitär ist und sich Jahr für Jahr offensiv in kleinen Schritten verbessert.

Dennoch ist davon auszugehen, dass Toronto in dieser Saison einen Schritt zurück machen wird. Die Defense wird auch ohne die beiden Bigs gut stehen, wenn auch nicht so überragend wie im Vorjahr. Kyle Lowry wird auch nicht jünger, sodass Coach Nick Nurse ihn nicht wieder 40 Minuten pro Spiel aufstellen wird. Für Toronto ist es eine Übergangssaison und diese werden sie mindestens ordentlich meistern.

Die Spitze im Osten ist so dicht zusammen wie lange nicht mehr. Die Milwaukee Bucks sind in der Regular Season mal wieder favorisiert, doch auch mindestens vier andere Teams können sich Chancen ausrechnen.

Platz 5: Brooklyn Nets (35-37)

Neuzugänge

  • Draft: Reggie Perry (Nr. 57)
  • Trade: Bruce Brown (Detroit Pistons), Landry Shamet (L.A. Clippers)
  • Free Agency: Jeff Green (Houston Rockets)

Abgänge

  • Trade: Dzanan Musa (Detroit Pistons)
  • Free Agency: Garrett Temple (Chicago Bulls), Jamal Crawford, Justin Anderson, Lance Thomas, Michael Beasley, Wilson Chandler, Chris Chiozza, Donta Hall, Tyler Johnson, Jeremiah Martin

Die Wundertüte im Osten hört auf den Namen Brooklyn und das aus mehreren Gründen. Zum einen kann niemand einschätzen, wie gut Kevin Durant nach seiner Achillessehnen-Verletzung wirklich ist. Bislang schaffte es noch kein Spieler, nach einer solchen Verletzung wieder komplett an sein altes Niveau heranzukommen. Als Positiv-Beispiel kann noch Wesley Mathews angesehen werden, auch wenn er zu Portland-Zeiten sicherlich noch ein Level höher spielte.

Auch Kyrie Irving plagen immer wieder Verletzungen, erst einmal absolvierte Uncle Drew mehr als 72 Partien, nur dreimal waren es mehr als 67. Auf der anderen Seite ist da die Hackordnung: Können Spencer Dinwiddie und Caris LeVert auch in kleineren Rollen überzeugen? Wie löst der völlig unerfahrene Coach Steve Nash das Allen-Jordan-Problem auf der Fünf?

Die Nets sind in den ersten Wochen ein Must-Watch-Team, eben weil völlig unklar ist, wie diese Teile zusammen funktionieren sollen. Und doch strotzt die Mannschaft vor (offensivem) Talent und sollte ohne Zweifel ein Wörtchen um den Heimvorteil mitreden. Und vielleicht gibt es am Ende ja doch noch einen Trade für einen dritten Star (Harden?) ...

Platz 4: Philadelphia 76ers (43-30)

Neuzugänge

  • Draft: Tyrese Maxey (Nr. 21), Isaiah Joe (49), Paul Reed (58)
  • Trade: Danny Green (Los Angeles Lakers via Oklahoma City Thunder), Terrance Ferguson (Oklahoma City Thunder), Seth Curry (Dallas Mavericks), Tony Bradley (Utah Jazz)
  • Free Agency: Dwight Howard (Los Angeles Lakers), Ryan Broekhoff (Dallas Mavericks)

Abgänge

  • Trade: Al Horford (Oklahoma City Thunder), Josh Richardson (Dallas Mavericks), Zhaire Smith (Detroit Pistons)
  • Free Agency: Alec Burks (New York Knicks), Raul Neto (Washington Wizards), Kyle O'Quinn, Glenn Robinson III (Sacramento Kings)

Der neue Boss in Philadelphia, Daryl Morey, verschwendete keine Zeit und führte einige Operationen am Patienten durch. Al Horford und Josh Richardson wurden verschifft, dafür kamen in Seth Curry und Danny Green die dringend benötigten Schützen. Dwight Howard ist eine gute Versicherung gegen eine Embiid-Verletzung.

Neu-Coach Doc Rivers kann nun beweisen, dass Ben Simmons mit Joel Embiid auf dem Feld funktionieren kann. Die Blaupause dafür schufen die Sixers selbst - nämlich in der Saison 17/18, als man die beiden mit Shootern wie Marco Belinelli, J.J. Redick oder Ersan Ilyasova umgab. Das Net-Rating, wenn Embiid und Simmons auf dem Feld standen? 15,5 Punkte mehr als der Gegner.

Es kann also funktionieren. Vielleicht hätte es auch schon im vergangenen Jahr geklappt, die Simmons-Verletzung vor den Playoffs machte dem aber einen Strich durch die Rechnung. Philly sieht nun wieder eher wie ein ambitioniertes NBA-Team aus, bei welchem die Teile deutlich besser zusammenpassen.

Platz 3: Boston Celtics (48-24)

Neuzugänge

  • Draft: Aaron Nesmith (Nr. 14), Payton Pritchard (26), Yam Madar (47)
  • Free Agency: Tristan Thompson (Cleveland Cavaliers), Jeff Teague (Atlanta Hawks), Tacko Fall (Two-Way)

Abgänge

  • Trade: Vincent Poirier (Oklahoma City Thunder), Enes Kanter (Portland Trail Blazers)
  • Free Agency: Gordon Hayward (Charlotte Hornets), Brad Wanamaker (Golden State Warriors)

Auf dem Papier sehen die Celtics womöglich schwächer als Philadelphia aus, doch Boston hat in dieser Zusammensetzung bereits bewiesen, dass man im Osten jeden schlagen kann. Der Abgang von Hayward ist dennoch bitter, schließlich klafft nun hinter Jaylen Brown und Jayson Tatum auf dem Flügel ein großes Loch. Boston wird Produktion von Aaron Nesmith oder Romeo Langford (derzeit verletzt) benötigen, garantiert ist das aber nicht.

Dafür wurden andere Problemzonen bearbeitet bzw. beseitigt. Mit Daniel Theis und Thompson sollte die Fünf über 48 Minuten gut besetzt sein, mit Robert Williams hat man zudem noch ein athletisches Ass im Ärmel. Auch Jeff Teague dürfte Kemba Walker und Marcus Smart auf den kleinen Positionen etwas entlasten.

Die Celtics werden auch in diesem Jahr ein heißer Kandidat auf die Conference Finals sein, die Konkurrenz ist jedoch deutlich stärker als noch in der Bubble. Die Hoffnung wird sein, dass Tatum aus den Playoffs gelernt hat und nun den nächsten Schritt zu einem absoluten Superstar macht.

Platz 2: Miami Heat (44-29)

Neuzugänge

  • Draft: Precious Achiuwa (Nr. 20)
  • Free Agency: Maurice Harkless (New York Knicks), Avery Bradley (Los Angeles Lakers)

Abgänge

  • Free Agency: Jae Crowder (Phoenix Suns), Derrick Jones Jr. (Portland Trail Blazers), Kyle Alexander, Solomon Hill (Atlanta Hawks), Gabe Vincent

Aus Respekt vor dem Erreichten in der Bubble platzieren wir die Heat auf Platz zwei. Außerhalb von Disney World war Miami zwar ein gutes, aber noch kein Finals-Team, was erwähnt werden muss. Goran Dragic konnte gehalten werden, Jae Crowder hingegen nicht. Das ist ein kleiner Rückschlag, weil Moe Harkless kein vollwertiger Ersatz ist.

Wie Harkless ist auch Avery Bradley ein guter Verteidiger, womit die Identität noch einmal unterstrichen wurde. Teil der Identität ist auch, dass gute Leistungen belohnt werden und das taten die Heat mit der vorzeitigen Verlängerung von Bam Adebayo, auch wenn dies die Jagd nach Antetokounmpo im kommenden Sommer beeinträchtigen wird.

Der Kern aus Dragic, Adebayo und natürlich Jimmy Butler ist dennoch weiter gut genug, um sich in der Spitze des Ostens festzusetzen und einen weiteren Anlauf auf den Titel zu starten - auch mit mehr Widerstand anderer Teams.

Jimmy Butler, Bam Adebayo und Tyler Herro bilden den vielversprechenden Kern des Heat-Teams.getty

Platz 1: Milwaukee Bucks (56-17)

Neuzugänge

  • Draft: Jordan Nwora (Nr. 45), Sam Merrill (60), Rayjon Tucker (ungedraftet, Exhibit 10)
  • Trade: Jrue Holiday (New Orleans Pelicans)
  • Free Agency: D.J. Augustin (Orlando Magic), Bobby Portis (New York Knicks), Nik Stauskas (Baskonia), Jaylen Adams (Exhibit 10)

Abgänge

  • Trade: Eric Bledsoe (New Orleans Pelicans), George Hill (Oklahoma City Thunder)
  • Free Agency: Wesley Matthews (Los Angeles Lakers), Sterling Brown (Houston Rockets), Robin Lopez (Washington Wizards), Kyle Korver, Frank Mason, Cameron Reynolds
  • Entlassen: Ersan Ilyasova
  • Ruhestand: Marvin Williams

Was für eine wilde Offseason der Bucks (Bogdan Bogdanovic!) - und die wichtigste Entscheidung ist noch gar nicht getroffen. Wie auch immer sich MVP Giannis Antetokounmpo wegen seiner Verlängerung entscheidet: Die Bucks werden mit dem Griechen durch die Saison gehen, schließlich besteht eine weitere Chance auf den Titel.

Giannis alleine macht Milwaukee zu einer Regular-Season-Maschine, in den vergangenen beiden Jahren sicherten sich die Bucks bereits den Top-Spot. Für den Erfolg in der Postseason wurde mit Jrue Holiday mehr Star-Power geholt, auch wenn der Preis von fünf Erstrundenpicks gewaltig ist. Auf kurze Sicht spielt das keine Rolle, erst recht nicht, wenn Antetokounmpo tatsächlich langfristig bleibt.

Durch den Holiday-Trade haben die Bucks auch etwas Tiefe verloren. Die Zugänge von D.J. Augustin oder Bobby Portis sollten aber dennoch dafür reichen, dass die Bucks erneut als Top-Favorit auf die Krone im Osten an den Start gehen.

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