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Mit Dampf aus der Krise?

SPOXOTHER
30. November 201513:17
Dennis Schröder hat gute Erinnerungen an San Antoniogetty
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388 Tage ist es her. Mit einem wuchtigen Dunk gegen die San Antonio Spurs hämmerte sich Dennis Schröder in seinem zweiten Jahr endgültig auf das Radar der Liga. Derzeit befindet sich der Braunschweiger nach starkem Start in einer Mini-Krise. In der Nacht zum Sonntag (ab 2.30 Uhr im LIVESTREAM FOR FREE) treffen seine Atlanta Hawks in Texas wieder auf die Spurs. Ein guter Zeitpunkt, den Trend umzukehren.

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Hawks gegen West-Hawks?

Die Spiele zwischen Atlanta und San Antonio wurde vergangenes Jahr als Duell zwischen den Spurs und den Ost-Spurs bezeichnet. Coach Budenholzer, der 17 Jahre unter Gregg Popovich lernte, etablierte in Georgia ein ähnlich starkes Ball Movement, wie man es sonst nur vom Alamo kannte.

Aktuell verzeichnen die Hawks sogar mehr Assists (25,5) als die Spurs (24,9) - beides Topwerte, die nur von den enteilten Warriors geschlagen werden (29,7). Die Bilanzen sprechen dann aber doch dafür, dass die Kopie nicht auf einmal besser ist als das Original. San Antonio liegt mit 13 Siegen aus 16 Spielen auf Rang zwei im Westen, die Hawks stehen bei 11-7. Also doch Spurs gegen Ost-Spurs.

Schröder in der Mini-Krise

Fünf Mal erlebte Dennis Schröder in den letzten drei Spielen der Hawks das befriedigende Gefühl, wenn der Spalding durch die Reuse fällt - leider benötigte er dafür 23 Versuche. Ließ der Point Guard noch in den ersten Saisonwochen mit guten Leistungen aufhorchen, zahlt er nun den Preis für die gelegentlichen Einsätze als Starter.

Schröder hat sein Spiel anpassen müssen - logisch, denn wenn er mit Paul Millsap, Al Horford und Jeff Teague auf dem Parkett steht, muss er mehr kreieren als scoren. Seine von Spiel zu Spiel veränderte Rolle hat das gerade erst gewonnene Selbstverständnis schwinden lassen. Als sechster Mann hatte er einen klaren Auftrag, den er immer besser umzusetzen wusste.

Die Rolle in der Starting Five hat für Konfusion in der Entscheidungsfindung gesorgt, anders ist seine Mini-Krise nicht zu erklären. Immerhin verursacht er nur aktuell noch rund zwei Ballverluste pro Spiel. Auch Schröders Wurftraining über den Sommer hat sich definitiv ausgezahlt: Der Wurf - auch der Dreier - sieht deutlich besser aus. In den vergangenen sieben Spielen traf Dennis dennoch nur 30,7 Prozent aus dem Feld.

Ein Grund dafür ist auch, dass Schröder im Scouting Report jedes anderen Teams einen deutlich höheren Stellenwert einnimmt als früher. Wussten seine Gegenspieler vor ein paar Monaten vielleicht gerade einmal, dass er gerne und schnell zum Korb zieht, kennen sie nun seine bevorzugte Seite, wissen, von wo auf dem Feld er am besten trifft und welches seine Lieblingsmoves sind.

Vielleicht gelingt es ihm ja, mit einem krachenden Dunk wie vor rund einem Jahr gegen die Spurs wieder ein wenig Selbstbewusstsein zu tanken.

Nur gut in San Antonio?

Wie oft wird die Geschichte von Spielern erzählt, die nur in einem ganz bestimmten Umfeld gute Leistungen zeigen können. Dort, wo man ihnen eine Rolle auf den Leib schneiderte. So ein Ort ist San Antonio.

Popovich versteht es wie kein anderer, Spezialisten einzusetzen und sie in ihrem Bereich auf Top-Niveau zu bringen. Mit Tiago Splitter war es ähnlich. War der Brasilianer fit, agierte er unter dem Korb äußerst effizient und war oft der Nutznießer am Ende einer charakteristischen Spurs-Passstafette.

Gegen seine alten Teamkollegen wird der 30-Jährige eventuell gar nicht mitwirken können. Die letzten drei Partien verpasste Splitter aufgrund von Hüftproblemen. Verletzungen ziehen sich leider durch die Karriere des Centers, der bisher nur in einer Saison mehr als 60 Spiele absolvieren konnte.

Um Platz für Aldridge zu schaffen, tradeten die Spurs Splitter im Sommer nach Atlanta, wo er den Frontcourt ebenfalls als wichtiger Bankspieler unterstützen sollte. Bisher kommt Tiago allerdings lediglich auf 5,6 Punkte, eine unterdurchschnittliche Trefferquote von 48,5 Prozent und 4,6 Rebounds. Nur einmal in 14 Spielen punktete er zweistellig.

Der lachende Zweite

Zweiter zu sein, ist oft undankbar - doch den Spurs könnte gar nichts Besseres passieren als der Warriors-Hype. Klar, dass bei einer Bilanz von 17-0 und haufenweise phänomenalen Performances von Steph Curry alle Welt nach Oakland schaut. Und eben niemand so genau nach San Antonio.

Keiner der Altstars war je eine Rampensau, auch LaMarcus Aldridge ist eher der ruhige Typ. Doch im späten Spätherbst ihrer Karrieren sind Tony Parker, Manu Ginobili und auch Tim Duncan zu guten Leistungen fähig.

Auch wenn inzwischen Kawhi Leonard die Rolle des Topscorers übernommen hat - Tony P. und Manu wirken so frisch, wie lange nicht mehr. Es ist ja auch noch Saisonanfang. Doch schon jetzt hat Pop die Rotationsmaschine angeworfen und den ersten grauen Gentlemen gegen die Denver Nuggets eine Pause verordnet.

Im Schatten der alles überstrahlenden Dubs können die Spurs in Ruhe ihr Spielsystem auf Aldridge zuschneiden - da hakt nämlich noch so einiges. Mit 42 Prozent aus dem Feld trifft LMA so schlecht wie noch nie in seiner Karriere. Auch Danny Green hat seine Form noch nicht gefunden.

Doch die Tiefe der Mannschaft kann so einiges auffangen und wenn die Spurs weiter so konstant marschieren, haben Pop und Co. bis Mitte April Zeit, um die Problemchen in den Griff zu bekommen. Gegen Dennis Schröder und die Hawks kann San Antonio heute Nacht weiter unbemerkt an der Verfolgerrolle basteln - ganz so, wie es ihnen am liebsten ist.

Alles zu Dennis Schröder

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