Vom BVB-Talent zum Restaurantbesitzer: Die Söhne der ehemaligen FCB-Stars

Von Niklas Staiger
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Nicht selten geben Fußballer die guten Gene an ihre Kinder weiter, die dann ebenfalls im Profisport landen. So auch bei den ehemaligen Stars des FC Bayern München. SPOX zeigt euch, welche FCB-Söhne es auch ins Fußballgeschäft geschafft haben.

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Der FC Bayern verpflichtet gerne einmal die Söhne bekannter Fußballspieler. Gianluca Gaudino, Sohn des ehemaligen deutschen Nationalspielers Maurizio Gaudino, verließ die Reserve des Rekordmeisters bereits 2017. Derzeit weilt Lucas Copado, Sohn von Francisco Copado, bei den Profis des FCB und gab am 7. Januar 2022 sein Debüt für den FCB.

Doch auch die eigenen Vereinslegenden haben Nachwuchskicker im Fußballgeschäft. Wir schauen auf die Söhne von ehemaligen Bayern-Spielern und zeigen euch, wie ihre Karriere bisher lief.

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Lucas Scholl

Lucas ist der Sohn von Mehmet Scholl. Er ist in München geboren und aufgewachsen - logisch, dass er dann auch in der Jugendakademie des FC Bayern kickte. Das erste Mal im Kader des FCB stand er am 22. August 2014, als der FCB zuhause 2:1 gegen den VfL Wolfsburg gewann. Zum Einsatz kam er jedoch nicht.

Und auch später kam der Mittelfeldspieler auf kein einziges Spiel für die Profis der Münchner. Nach 23 Pflichtspiel-Einsätzen in zwei Saisons wechselte Scholl 2016 in die Regionalliga Nordost zu Wacker Nordhausen. Im Januar 2020 ging er zurück in die Heimat, doch beim VfR Garching in der Regionalliga Bayern kam er nur einmal zum Einsatz.

Deshalb zog es Scholl im Sommer 2020 schon weiter zum österreichischen Zweitligisten SV Horn. Auf ein Jahr dort folgte ein Jahr ohne Verein. 2020 schloss er sich dem FC Wacker Innsbruck an. Dort spielt er in der Tiroler Liga (4. Ligastufe Österreichs).

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Nick Salihamidzic

Der Sohn von Bayerns Sportvorstand Hasan Salihamidzic ist wie Lucas Scholl in München geboren, doch er spielte in seiner Kindheit zunächst bei der Spielvereinigung Unterhaching, ehe er mit zwölf Jahren in die Jugend des FC Bayern wechselte. Dort soll es unter anderem Probleme mit U17-Trainer Miroslav Klose gegeben haben, weil der zu selten auf den Brazzo-Jüngling setzte.

Er kämpfte sich trotzdem durch die U19 und bis in die U23 der Münchner, im Sommer 2022 hat ihn sein Vater dann nach Kanada verliehen. Bei den Vancouver Whitecaps agierte er zunächst in der Reserve, verlor aber selbst da gegen die Konkurrenz. "Er hatte mit dem Niveau in der MLS Next Pro zu kämpfen und wurde von anderen Spielern auf der gleichen Position übertrumpft", sagt Samuel Rowan vom Whitecaps-Blog Eighty Six Forever zu SPOX und GOAL.

Deshalb wurde die Leihe kürzlich beendet und er verweilt nun wieder bei der U23 der Münchner. Da er dort jedoch schon in der Saison 2021/22 nur zwei Einsätze erhielt, ist unklar, wie es für ihn weitergehen wird. Ohnehin fiel Nick Salihamidzic bisher hauptsächlich durch seinen Twitter-Account und nicht auf dem Sportplatz auf.

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Stephan Beckenbauer

Einer der Söhne des "Kaisers" Franz Beckenbauer hat natürlich auch Fußball gespielt. Stephan Beckenbauer, geboren in München und in der FCB-Jugend aufgewachsen, konnte sich jedoch nie bis zu den Profis durchsetzen und spielte nur für die Amateure der Bayern, ehe er 1988 zum Stadtrivalen TSV 1860 München wechselte und dort zwei Saisons lang spielte.

Dann wechselte der Abwehrspieler zu Kickers Offenbach und ein Jahr später zum FC Grenchen. Ein weiteres Jahr später ging es zum 1. FC Saarbrücken, wo er zwei Saisons verbrachte. Im Alter von 25 Jahren wechselte er schließlich zurück in die Amateur-Mannschaft seiner Bayern und beendete drei Jahre später seine aktive Karriere.

Doch die Zeit beim FC Bayern war längst nicht vorbei. Zwei Jahre nach seinem Karriereende 1999 stieg er als Trainer der U17-Junioren beim Rekordmeister ein und blieb dort acht Jahre, ehe er 2007 für ein Jahr seine ehemalige U23-Mannschaft als Co-Trainer unterstützte. Dann ging es zunächst wieder zur U17 und 2012 schließlich zu den D-Junioren Münchens.

Dort blieb er, solange es für ihn möglich war, denn er erkrankte an einem Hirntumor, an dem er am 31. Juli 2015 schließlich im Alter von 46 Jahren starb.

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Luca Beckenbauer

Doch damit endete die Ära Beckenbauer nicht. Als Stephan Beckenbauer 2012 als Trainer zu den D-Junioren Bayerns wechselte, spielte dort auch dessen Sohn Luca. Ein Jahr nach dem Tod seines Vaters verließ dieser jedoch den FCB und wechselte in die U17 des FC Schalke 04.

In Gelsenkirchen blieb Luca Beckenbauer zwei Jahre lang und zog dann weiter in die U19 von Hannover 96, wo der Abwehrspieler auch seinen Schritt in den Herrenfußball machte. Jedoch lediglich in der zweiten Mannschaft der Hannoveraner. Nach zwei Saisons in der Regionalliga Nord schloss er sich der TuS RW Koblenz in der RL-Südwest an.

Dort blieb er nur ein Jahr, ehe er ins heimische Bundesland zurückkehrte und für die Zweitvertretung der SpVgg Greuther Fürth in der bayrischen Regionalliga auflief. Im Sommer 2022 folgte dann der ligainterne Wechsel zu Wacker Burghausen, wo er in der aktuellen Hinrunde elf Einsätze sammelte.

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Niklas Tarnat

Niklas Tarnat ist der Sohn des ehemaligen Defensivspielers Michael. Weil sein Vater in seiner Kindheit bei Hannover 96 spielte, spielte auch Niklas bei den 96ern in den Kinderteams. Nach Michaels Karriereende 2009 zog die Familie zurück nach München, sodass auch auch Sohn dort seine Schritte weiter ging.

2017 rückte der defensive Mittelfeldspieler in die U23-Mannschaft des FCB auf, spielte jedoch nur in 13 Pflichtspielen, sodass er sich 2018 seinem Kindheitsklub Hannover 96 anschloss und dort ebenfalls zunächst in der Reserve spielte, ehe er am 3. Januar 2021 sein Profi-Debüt im Zweitliga-Duell mit dem SV Sandhausen gab. Eine weitere Einwechslung drei Spieltage später blieb jedoch sein letzter Einsatz für die 96-Profis.

Im Sommer 2021 schloss er sich dann dem damaligen Regionalligisten Rot-Weiss Essen an, wo er in die 3. Liga aufstieg und dort nun Stammspieler ist.

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Jonathan Klinsmann

Der Sohn des ehemaligen Bayern-Stars und späteren deutschen Nationaltrainers Jürgen Klinsmann spielt als Torwart. Als Sohn einer US-Amerikanerin wuchs Jonathan Klinsmann in den USA auf und spielte dort bei mehreren Teams - unterbrochen von einem Jahr 2008/09 beim FC Bayern, als Vater Jürgen dort Profitrainer war.

Nachdem Klinsmann 2014 mehrere Probetrainings in Europa, unter anderem beim VfB Stuttgart, absolviert hatte, ging er 2015 doch in Amerika an die University of California, Berkeley, und spielte dort für die Golden Bears. 2017 qualifizierte er sich über ein Probetraining bei Hertha BSC und wechselte in die deutsche Hauptstadt. Obwohl er zum Profikader gehörte, sammelte er in seinen zwei Saisons in der Hauptstadt nur Einsätze in der Zweitvertretung.

Nach Ablauf seines Vertrags 2019 wechselte er in die Schweiz zum FC St. Gallen. Als Vater Jürgen im Laufe des Jahres Cheftrainer der Hertha wurde, wollte der ihn nach Berlin zurückholen, doch ein Wechsel kam nicht zustande. Nach nur einem Jahr ohne Einsatz in der Schweiz wechselte er zurück in die USA zu Los Angeles Galaxy, wo er sich erneut nicht durchsetzen konnte und derzeit bei der zweiten Mannschaft verweilt.

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Sebastian Hoeneß

Der Name Hoeneß ist bekannt, jedoch ist Sebastian der Sohn von Dieter und nicht von Uli. Seine Spielerkarriere war kaum nennenswert. Zwar wurde er in der Jugend des VfB Stuttgart groß und spielte später drei Mal für die erste Mannschaft der TSG Hoffenheim, doch die weilte zu dem Zeitpunkt noch in der Regionalliga Süd.

Nach seinem Karriereende bei der zweiten Mannschaft von Hertha BSC 2010 wechselte er die Rolle des Trainers und begann in der U19 von Hertha 03 Zehlendorf. 2014 folgte dann der Schritt in die Jugend von RB Leipzig, wo er zunächst die U17 und dann die U19 übernahm.

2017 ging es schließlich zum FC Bayern München. Zunächst war er zwei Jahre Cheftrainer der U19-Junioren, ehe er 2019 mit seinem Spielerjahrgang in die U23 der Münchner aufrückte. Nach dem Drittliga-Aufstieg seines Vorgängers holte er im Aufstiegsjahr direkt die Meisterschaft in der 3. Liga, wodurch er sich für einen Job bei den Profis der TSG Hoffenheim qualifizierte. Nach zwei mittelmäßig erfolgreichen Jahren in Sinsheim wurde Hoeneß 2022 durch André Breitenreiter ersetzt.

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Marco Rummenigge

Auch die Rummenigge-Familie ist durchaus bekannt beim FC Bayern. Doch während keines der fünf Kinder des ehemaligen FCB-Vorstandschefs Karl-Heinz Rummenigge ein Profisportler wurde, ist Marco Rummenigge der Sohn von Karl-Heinz' Bruder Michael Rummenigge, der zunächst bei Bayern und später bei Borussia Dortmund jeweils über 150 Pflichtspiele absolvierte.

Bis zu seinem 13. Lebensjahr spielte Marco für den Hombrucher FV 09 (heute Hombrucher SV 09/72), ehe er 2001 in die Jugendabteilung von Borussia Dortmund wechselte. Dort durchlief er diverse Jugendmannschaften bis zur U23, mit der er zwei Saisons in der Regionalliga Nord verweilte, jedoch nur selten zum Einsatz kam. Deshalb wechselte er 2008 zum SV Waldhof Mannheim, wo er ebenfalls in der Regionalliga spielte.

Doch nachdem er in seiner zweiten Saison aufgrund anhaltender Knieprobleme nur auf einen einziges Pflichtspiel kam, beendete Marco Rummenigge seine Karriere 2010 im Alter von 22 Jahren. Mittlerweile ist er mehrfacher Restaurantbesitzer. Sowohl in Biel (Schweiz) als auch seit 2021 in Lörrach betreibt Rummenigge Filialen der Gastronomiekette L'Osteria.

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