Wetzlar - Olympia als Fernziel, die EM als Zwischenstation: Trotz vieler Ausfälle startet Weltmeister Deutschland mit breiter Brust in die Saison der Höhepunkte. Die EM im Januar 2008 in Norwegen soll dabei als Wegweiser für die Olympischen Spiele in Peking dienen.
"Es ist wichtig, bei der EM gut abzuschneiden, um Rückenwind für Olympia zu haben. Entsprechend bereiten wir uns auf die EM vor. Wir sind als Weltmeister die Gejagten", sagte Florian Kehrmann vor dem Saison- Auftakt mit dem Länderspiel gegen Rumänien in Wetzlar. Da alle schon von Peking sprechen, fordert der Rechtsaußen vom TBV Lemgo höchste Konzentration auf das kontinentale Championat.
Im ersten Vorbereitungsspiel gegen den vierfachen Weltmeister vertraut Bundestrainer Heiner Brand auf ein eingespieltes und erfahrenes Team mit zahlreichen Weltmeistern sowie den nachrückenden "Jungen Wilden".
Grund dafür sind auch Europapokal-Verpflichtungen etlicher Leistungsträger wie den Kielern Dominik Klein und Christian Zeitz sowie Pascal Hens, Torsten Jansen und Johannes Bitter vom HSV Hamburg. Für Brand ist die Partie dennoch von großem Nutzen.
Allendorf im Fokus
"Die Weltmeisterschaft hat gezeigt, wie wichtig es ist, junge Spieler an die Nationalmannschaft heranzuführen. Davon haben wir profitiert. Wir waren dadurch besser eingespielt", sagte der 55-Jährige.
In Lokalmatador Michael Allendorf berief der Bundestrainer einen Debütanten. Den Junioren-Vizeweltmeister von 2007 bezeichnet Brand als Mann mit Perspektive. Zudem erhofft er sich durch die Nominierung einen weiteren Leistungsschub des Hochbegabten.
"Oftmals hilft eine Einladung, dass ein junger Mann noch mehr an sich arbeitet", betonte Brand. Neben dem 21-Jährigen gehören in Sven-Sören Christophersen (Lemgo/22), Uwe Gensheimer (Rhein-Neckar Löwen/20) und Martin Strobel (Balingen-Weilstetten/21) weitere Talente zum Aufgebot.
Rumänien nicht zu unterschätzen
Über Aufstellung und Taktik hat sich Brand zwar schon Gedanken gemacht, will aber instinktiv entscheiden, zumal er den Gegner schlecht einschätzen kann. "Das fällt mir ein bisschen schwer, da wir die letzten Jahre nicht gegen sie gespielt haben."
Zuletzt ließen die Osteuropäer mit guten Resultaten in der EM-Qualifikation aufhorchen. "Sie haben den Schweden das Leben schwer gemacht. Die Zeichen deuten darauf hin, dass sie wieder im Aufwind sind. Sie streben in die Weltelite, in der sie schon einmal in den 70er und 80er Jahren waren, zurück. Ich denke, sie werden uns viel abfordern", sagte Brand.