Die Ausgangsposition ist glänzend, die Aussicht auf eine Olympia-Revanche verlockend: Nach der schadlos überstandenen Vorrunde fehlen den deutschen Handball-Frauen bei der EM in Mazedonien nur noch zwei Siege bis zum Halbfinale.
"Die Bodenplatte ist fest. Dass wir durch die Balkan-Gruppe ungeschoren durchgekommen sind, ist besser als erwartet", sagte Bundestrainer Armin Emrich nach dem letztlich sicheren 32:27-Erfolg am Samstag in Skopje.
Trotz 4:0 Punkten und der Tabellenführung in der Hauptrundengruppe II wollte er aber weiterhin keine Medaillenprognose abgeben. "Wir rechnen nicht. Das ist die alte Regel, damit sind wir gut gefahren."
Deutschland noch nicht überzeugend, aber erfolgreich
Die zweite Turnierwoche beginnt für den WM-Dritten, der bislang nicht restlos überzeugen konnte, am 08. Dezember mit dem reizvollen Duell gegen Schweden.
Die Skandinavierinnen hatten in Peking mit dem 27:26-Erfolg das olympische Vorrunden-Aus des DHB- Teams besiegelt. "Das ist die Chance zur Revanche und wird die Mannschaft extra motivieren", sagte Emrich. Er erwartet "ein Duell auf Augenhöhe, bei dem die Tagesform entscheidet".
Nach einem Ruhetag trifft die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) dann am 10. Dezember auf Weißrussland und am 11. Dezember auf Weltmeister Russland, der mit drei Punkten Zweiter ist.
Entspannung am Nikolausabend
Beim Wichteln am Nikolausabend fiel die Spannung von den Spielerinnen ab. Denn zuvor hatten sie wie bei den vorangegangenen Erfolgen über Mazedonien (25:22) und Serbien (32:31) auch gegen Kroatien die Nerven aller Beteiligten auf eine harte Probe gestellt.
Nach dem scheinbar sicheren 23:14 (40.) geriet das Spiel beim 26:25 (50.) nach einmal zur Zitterpartie. Doch in der brenzligen Situation behielten die deutschen Spielerinnen die Übersicht und befreiten sich aus der misslichen Lage. "Eine schönere Achterbahnfahrt gibt es nicht", sagte Emrich, "der Trumpf war die Einstellung."
Ein Extra-Lob verdiente sich Sara Walzik. Die Linksaußen vom deutschen Meister 1. FC Nürnberg war mit zehn Treffern die beste Werferin und bewies mit sieben Kontertoren Nervenstärke.
Nadine Krause soll wieder fit werden
So steckte die DHB-Auswahl auch überraschend problemlos den Ausfall der ehemaligen Welthandballerin Nadine Krause weg, die nach einer Schädelprellung aus dem Serbien-Spiel auf ärztlichen Rat hin aussetzte.
"Die mannschaftliche Geschlossenheit ist richtig klasse", lobte der Bundestrainer, wünschte sich aber für die Partie gegen Schweden die Rückkehr der Torjägerin: "Es geht ihr wesentlich besser. Ich hoffe, dass sie am Montag dabei ist." Mit Nadine Krause soll dann auch die bislang vermisste Souveränität ins deutsche Spiel einziehen.
"Das war zum Teil Tempo- Handball vom Feinsten, was wir gespielt haben. Aber wir müssen unsere einfachen Fehler reduzieren. Und im Rhythmuswechsel haben wir noch nicht das Feingefühl", analysierte Emrich und forderte eine Steigerung: "Das müssen wir besser machen."
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