Leipzig - Weltmeister Christian Schwarzer fordert eine Woche vor Beginn der Handball-Europameisterschaft in Norwegen die Gründung einer Spielergewerkschaft, um gegen die Terminhatz vorzugehen.
"Wir wollen mehr Mitspracherecht, wenn über Termine und Spielansetzungen entschieden wird. Damit die hohen Herren mal vor Augen geführt bekommen, dass alles dem Kommerz zuliebe auf unserem Rücken ausgetragen wird", sagte der Kreisläufer der Rhein-Neckar Löwen in einem Interview mit der "Sport-Bild" und verwies auf die Belastung bei der EM von acht Spielen in elf Tagen.
Auch das Jahr 2008 bringt nach Ansicht des 310-fachen Nationalspielers enorme Anstrengungen mit sich. "So ein Olympia-Jahr ist der absolute Wahnsinn für die Vereine. Da sind die Spieler ein Drittel des Jahres mit dem Nationalteam unterwegs, werden aber vom Verein weiter voll bezahlt. Ich weiß nicht, wie lange das noch gut geht. Die Vereine werden nicht mehr lange stillhalten."
Spielerstreik sei möglich
Nach dem Karriereende will der 38-jährige Schwarzer, der 2000 mit dem FC Barcelona Champions-League-Sieger war, "ein Gremium ins Leben rufen, in dem auch mal die Spieler-Interessen vertreten werden". Um auch international Gehör zu finden, ist Schwarzer seit längerer Zeit auch mit spanischen Spielern in Kontakt.
Sogar ein Spielerstreik liegt im Bereich des Möglichen, "aber damit strafen wir uns selbst, weil es uns trotz allem ja so viel Spaß macht".