Beim Schaulaufen nach dem gemeisterten Halbfinal-Einzug haben sich die deutschen Handball-Frauen bei der EM in Mazedonien einen Ausrutscher geleistet.
Zwei Tage nach der Gala gegen Schweden hat ausgerechnet Außenseiter Weißrussland den Siegeszug des WM-Dritten gestoppt und dem Favoriten mit dem 28:28 (13:14) den ersten Punktverlust des Turniers beigebracht. Sabrina Neukamp rettete dem EM-Vierten mit ihrem Treffer 15 Sekunden vor Schluss das Remis.
Die ersatzgeschwächte Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) fand in der bedeutungslosen Partie nie die richtige Einstellung und braucht nun für den Gruppensieg im letzten Hauptrundenspiel gegen Weltmeister Russland einen Erfolg. Vor 1500 Zuschauern warfen Sabrina Neukamp (6), Mandy Hering (5) und Anna Loerper (5/2) die Tore.
Zuvor war Russland durch ein 24:21 über Kroatien der deutschen Mannschaft vorzeitig ins Halbfinale gefolgt. Potenzielle Kandidaten als Halbfinalgegner sind Olympiasieger Norwegen, Rumänien und Spanien.
Krause feiert Comeback
"Es war ein hart erkämpftes Remis. Wir haben heute nicht so aggressiv und bissig gespielt wie in den Partien zuvor", sagte Bundestrainer Armin Emrich, der die verletzungsbedingten Ausfälle von Steffi Melbeck, Anne Müller und Anja Althaus beklagte.
Im Spiel gegen Weißrussland feierte die frühere Welthandballerin Nadine Krause ihr Comeback nach ihrer im zweiten Vorrundenspiel gegen Serbien erlittenen Schädelprellung.
Dafür musste Bundestrainer Armin Emrich auf Kreisläuferin Anja Althaus verzichten, die sich am Montag beim 33:22 gegen Schweden eine Muskelzerrung im Unterarm zugezogen hatte. Auch im Tor musste Emrich wechseln: Aufgrund von Rückenproblemen wurde Clara Woltering geschont, dafür stand Jana Krause vom 1. FC Nürnberg zwischen den Pfosten.
Zahlreiche Fehler in der Defensive
Und der 21-Jährigen hatten es die Deutschen vorrangig zu verdanken, dass sie zur Pause nur 13:14 hinten lagen. Im Angriffsspiel gelang kaum etwas, ein Fehler reihte sich an den nächsten. In der Abwehr waren ungewohnte Lücken, die die Weißrussinnen zu einem zwischenzeitlichen Drei-Tore-Vorsprung nutzten.
Die Defensivschwäche rührte auch vom frühen Aus von Stefanie Melbeck, die sich bei einem Zusammenprall eine Gesichtsverletzung zuzog. Auch die Hereinnahme von Nadine Krause brachte keine Wende.
Erst in den letzten fünf Minuten der ersten Hälfte fand die DHB-Auswahl dank drei Treffern von Linksaußen Mandy Hering ansatzweise ihren Rhythmus. Nach dem Seitenwechsel das gleiche Bild: Die Deutschen fanden überhaupt nicht zu ihrem Spiel und vergaben zahllose Torgelegenheiten. Die international zweitklassigen Weißrussinnen zogen auf 17:14 und 19:16 (40.) davon. Erst Neukamp rettete noch den Teilerfolg.
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