Frankfurt/Main - Mit Pflichtsiegen gegen die Aufsteiger haben sich der deutsche Meister THW Kiel und sein Verfolger HSG Nordhorn auf das Gipfeltreffen der Bundesliga am kommenden Wochenende in Nordhorn eingestimmt.
Zwar zeigten die Kieler beim 34: 25 (18:12) gegen die Füchse Berlin keine berauschende Leistung, verteidigten aber mit dem 12. Sieg im 14. Spiel ihre Tabellenführung mit nunmehr 24:4 Punkten souverän.
EHF-Cup-Teilnehmer Nordhorn befindet sich nach dem 35:22 (18: 9)-Kantersieg bei Tusem Essen mit einem Zähler Rückstand (23:5) auf Kiel als Dritter in Lauerstellung. Das Team von Trainer Ola Lindgren, das den zehnten Sieg im elften Pflichtspiel feierte, profitierte allerdings von der Bundesliga-Spielpause des HSV Hamburg (22:4).
Mehr Mühe als erwartet
Die Norddeutschen waren in der Champions League aktiv. Ex-Meister SG Flensburg-Handewitt (23:5) schob sich mit einem 35:28 (17:15)-Sieg gegen den TV Großwallstadt vor Nordhorn auf Platz zwei.
Champions-League-Gewinner Kiel, der am Donnerstag die erste Gruppenphase der Königsklasse verlustpunktfrei abschloss, hatte gegen die abstiegsgefährdeten Berliner mehr Mühe als erwartet. Kein Wunder, dass Kreisläufer Marcus Ahlm seine Kollegen mit Blick auf das Spitzenspiel am Samstag (1. Dezember/15.00 Uhr) im Nordhorner Euregium in die Pflicht nahm.
Moralischer Punktgewinn
"Wir wissen, dass wir noch eine Menge üben und uns steigern müssen. Es ist sehr eng an der Tabellenspitze, viele Vereine sind für uns Konkurrenten im Kampf um die Meisterschaft", mahnte Ahlm. Der Schwede war mit sieben Treffern hinter Nikola Karabatic (8) zweitbester Kieler Torschütze.
Vor allem der überragende Füchse-Keeper Petr Stochl (21 Paraden), der sein Kieler Gegenüber Thierry Omeyer ausstach, machte dem Triple-Sieger das Leben lange schwer. "Stochl war überragend. Für uns war das inhaltlich und moralisch ein Punktgewinn, mit unter zehn Toren rauszugehen", wertete Berlins Coach Jörn-Uwe Lommel die Niederlage vor 10.250 Zuschauern in der ausverkauften Ostseehalle positiv.
Nordhorn auf einer Erfolgswelle
Für die Berliner waren der frischgebackene Zwillings-Vater Andrius Stelmokas und Konrad Wilczynski (beide 5) die besten Werfer. Auf einer Erfolgswelle schwimmt derzeit Champions-League-Anwärter HSG Nordhorn.
"Gegenwärtig läuft vieles hier richtig gut", bestätigte Manager Bernd Rigterink, relativierte nach dem elften Erfolg am 14. Spieltag aber: "Erst Ende Dezember wissen wir, wo wir wirklich stehen." Am 15. Dezember muss das Team um Nationalspieler Holger Glandorf beim HSV Hamburg antreten, am 22. Dezember beim TBV Lemgo.
Beim Ex-Europacupsieger aus Essen gerieten die Gäste aus Niedersachsen auch dank eines starken Torhüters Peter Gentzel und des treffsicheren Erlend Mamelund (6) nie in Bedrängnis.
Flensburg mit Anlaufproblemen
"Ich bin vor allem mit der Art und Weise zufrieden, mit der wir gewonnen haben. Wir hatten Respekt und haben konzentriert agiert", lobte Trainer Lindgren seine Profis. Für Tabellenschlusslicht Essen war David Katzirz fünf Mal erfolgreich.
In Flensburg hatten die Gastgeber zunächst Startschwierigkeiten und lagen schnell 1:5 zurück. Doch am Ende stand ein sicherer Erfolg, bei dem der polnische Vizeweltmeister Marcin Lijewski mit sieben Toren bester Werfer war. Mit 15 Toren (davon drei Siebenmeter) sicherte Oliver Köhrmann dem Wilhelmshavener HV das 37:37 (18:19) gegen die MT Melsungen.
Beide Teams bleiben damit im Mittelfeld der Tabelle. Die HBW Balingen-Weilstetten holte durch das 26:23 (12:9) gegen FA Göppingen wichtige Punkte gegen den Abstieg und belegt den 15. Platz.