Hamburg - Titelverteidiger THW Kiel ist wieder alleiniger Spitzenreiter in der Bundesliga. Die Schleswig-Holsteiner gewannen ihr Heimspiel gegen die Füchse Berlin mit 34:25 (18:12) und liegen mit nunmehr 24:4 Punkten einen Zähler vor der HSG Nordhorn.
Die Niedersachsen siegten beim Tabellenletzten TuSEM Essen mit 35:22 (18:9) und schoben sich in der Tabelle an den spielfreien THW-Verfolgern HSV Hamburg (22:4 Punkte) und SG Flensburg-Handewitt (21:5) vorbei. Der Wilhelmshavener HV kam vor heimischer Kulisse gegen die MT Melsungen nicht über ein 37:37 (18:19) hinaus.
Nur zwei Tage nach dem 38:24-Sieg über den rumänischen Meister HCM Constanta in der Champions League ließen es die Kieler etwas ruhiger angehen. Obwohl bis auf Vid Kavticnik die gesamte erste Garnitur zur Verfügung stand, lief es beim Rekordmeister nicht rund. Reihenweise vergaben die Kieler Torchancen. Dass es dennoch zum klaren Erfolg gegen den Aufsteiger reichte, lag an der fehlenden Klasse des Rivalen.
Zeitstrafen Spiel entscheidend
Keine Probleme hatte die HSG Nordhorn in Essen. Die Mannschaft von Trainer Ola Lindgren, die einen Platz in der Champions League anpeilt, lag schon nach 20 Minuten mit neun Toren vorn und baute den Vorsprung kontinuierlich aus. Erfolgreichster Nordhorner Schütze war der Norweger Erlend Mamelund mit sechs Toren.
Der Ausgang der turbulenten Partie in Wilhelmshaven war bis zum Abpfiff völlig offen. Vier Zeitstrafen binnen viereinhalb Minuten und dazu die Disqualifikation von Rückraumspieler Grigoris Sanikis (45.) brachten die Melsunger nur kurzzeitig aus dem Konzept.
Als anschließend drei Zeitstrafen gegen die Gastgeber verhängt wurden, kehrte MT Melsungen einen 27:30-Rückstand in eine 32:31-Führung um. Doch auch eine zwischenzeitliche Drei-Tore-Führung reichte den Nordhessen nicht: Am Ende trennten sich beide remis. Bester Torschütze war der Wilhelmshavener Oliver Köhrmann mit 15 Treffern.