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HSV rüttelt am Kieler Thron

SPOXOTHER
09. November 200714:27
SPOXGetty
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Kiel - Der HSV Hamburg rüttelt heftig am Thron von Rekordmeister THW Kiel. Mit dem 31:30, dem ersten Erfolg in der Hamburger Vereinsgeschichte beim THW, haben die Hanseaten dem Titelverteidiger unmissverständlich zu verstehen gegeben: Wir sind auf Augenhöhe!

Schon vor Saisonbeginn hatte der HSV als Ziel ausgegeben, um den Titel mitspielen zu wollen. Nach dem Sieg in Kiel sehen sich Mannschaft und Führungs-Crew in ihrem Vorhaben bestärkt.

Der Champions-League-Gewinner THW führt die Tabelle mit 20:4 Punkten nur an, weil Europapokalsieger HSV (19:3) ein Spiel weniger ausgetragen hat.

"Das ist natürlich noch keine Wachablösung, sondern nur eine Momentaufnahme", kommentierte HSV-Geschäftsführer Peter Krebs den Erfolg seiner Mannschaft in der Festung Ostseehalle, wo es in 29 Spielen seit 426 Tagen keinem Gästeteam gelungen war, zwei Punkte zu entführen. "Aber Bescheidenheit war lange genug bei uns angesagt. Wir gehen aufs Ganze."

Bereits in der vergangenen Saison hatte der vor fünf Jahren als SG VfL Bad Schwartau mach Hamburg umgezogene Erstligist eine Hand an der Meisterschale, musste diese aber letztlich nur aufgrund der schlechteren Tordifferenz den punktgleichen Kielern überlassen.

Bitter der Turm in der Schlacht

Dass die Hamburger dem 13-fachen deutschen Meister Kiel diesmal überlegen waren, lag an der starken Abwehr der Hanseaten und vor allem an Torwart Johannes Bitter, dem Turm in der Schlacht. 19 Würfe der ansonsten als Präzisionsschützen bekannten Kieler parierte er.

"In Kiel zu gewinnen, das passiert nicht jeden Tag. Aber zum Schluss hatten wir ein bisschen Angst vor der eigene Courage", resümierte der Torhüter nach dem knappen Erfolg, den Torjäger Kyung-Shin Yoon zwei Sekunden vor Abpfiff perfekt gemacht hatte.

Serdarusic bleibt gelassen

Kiels Meistertrainer Zvonimir "Noka" Serdarusic trug die Watschen vom Nachbarn mit Fassung: "Glückwunsch an Hamburg, der Sieg war vollkommen verdient. Wir sind heute mit der Abwehr des HSV nicht klargekommen und haben es andauernd mit der Brechstange versucht." Seine Mannschaft habe zwar "mit viel Herz", aber "mit wenig Verstand" gespielt.

Der 57-Jährige, der den THW bereits zehnmal zum Titel führte, gab den Hamburgern mit auf den Weg: "Wir haben zwar das Spiel verloren, aber nicht die Meisterschaft."

HSV-Geschäftsführer Krebs stimmte seinem Kieler Kollegen Uwe Schwenker zu, als dieser sagte: "Die vier Mannschaften, die momentan in der Bundesliga vorne stehen, können sich alle berechtigte Hoffnungen auf die Meisterschaft machen."

Neben dem Duo THW und HSV sind das die überraschend starke HSG Nordhorn und die SG Flensburg-Handewitt. Krebs' Wunsch: "Ich hoffe, dass alle vier Top-Klubs bis zum Saisonende eng beisammen bleiben."

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