Die Machtverhältnisse in Europa kurz vor der EM 2012: Deutschland stürzt aus den Top 3, England ergeht es noch schlimmer. Die Aufsteiger im Vergleich zum letzten SPOX-Power-Ranking kommen aus dem Osten - wobei Ukraine anders als Polen ein Problemfall bleibt.
16. Ukraine (Platzierung zuvor: 16.)
Die letzten vier Ergebnisse: 2:3 Österreich (A), 4:0 Estland (N), 3:2 Israel (A), 2:1 Österreich (H)
Das 2:3 in Österreich war nur eine Fortführung eines seit langem offensichtlichen Problems: die miserable Abwehr. Einerseits kann sich Nationaltrainer Blochin nicht entscheiden, ob er in der Innenverteidigung das Duo von Dynamo Kiew (Chatscheridi/Mychalyk) oder von Schachtjor Donezk (Kutscher/Schewtschuk) aufstellt.
Andererseits geht der Ukraine ein verlässlicher Torwart ab, nachdem mit Rybka (Doping), Dykan (Kopfverletzung) und Schowkowski (Schulter) die ersten drei (!) Torhüter die Teilnahme absagen mussten.
Der von der Nummer vier zur Nummer eins hochgestolperte Pyatow hatte in der Saison ebenfalls eine Sprunggelenksverletzung erlitten und musste zeitweise um die EM bangen.
Positiv: Die Offensive mit Devic als Stoßstürmer und der Dreier-Reihe dahinter mit Woronin und den starken Flügelspielern Jarmolenko/Konopljanka spielt recht manierlich und erzielte in den letzten 7 Spielen (gegen zwei- oder drittklassige Gegner) 19 Tore.
Wichtig: Schewtschenko zeigt sich verbessert und dürfte die erste Option von der Bank sein.
15. Tschechien (15.)
Die letzten vier Ergebnisse: 1:2 Ungarn (H), 2:1 Israel (N), 1:1 Irland (A), 1:0 Montenegro (A)
Über kein Körperteil wurde vor der EM derart viel berichtet wie die Wade. Englands Lampard fällt wegen seiner verletzten Wade aus, Schweinsteiger wiederum steigt an der Wade gehandicappt ins Turnier ein. Ähnlich verhält es sich bei Rosicky - wobei eine Absage des Arsenal-Stars noch schlimmere Folgen für seine Mannschaft hätte. Denn: Rosicky ist der Kapitän und Tschechiens einziger Feldspieler von internationaler Güte.
In den Tests gegen Israel und zuletzt gegen Ungarn durfte sich Pilsens Kolar als Ersatz-Rosicky auf der Spielmacher-Position versuchen und enttäuschte. Ohne Rosicky fehlt das kreative Moment, um selbst wesentlich schwächere Mannschaften zu überraschen. Nur: Es könnte sein, dass Rosicky nicht fit wird. "Es ist unmöglich zu sagen, ob er spielen kann", sagt der Team-Physio.
14. Kroatien (14.)
Die letzten vier Ergebnisse: 1:1 Norwegen (A), 3:1 Estland (H), 1:3 Schweden (H), 0:0 Türkei (H)
Bei den Kroaten regiert die Verschwiegenheit. "Es ist nichts ernsthaftes und es gibt keine Anzeichen einer Krankheit", ließ die medizinische Abteilung verlauten - und blieb damit so unverbindlich wie möglich. Niemand weiß so recht, was denn Team-MVP Modric hat und warum er in den bisherigen Testspielen nicht eingesetzt wurde.
Dabei ist Modric nicht der einzige Spieler aus dem (erweiterten) Stamm mit Sorgen: Corluka fiel für das Norwegen-Spiel mit Rückenschmerzen ebenfalls aus, Olic wiederum musste mit einer Zerrung ausgewechselt werden. Abwehrhoffnung Lovren wurde gar aus dem Kader gestrichen, weil der Fuß nicht rechtzeitig verheilen wollte.
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13. Irland (12.)
Die letzten vier Ergebnisse: 1:0 Bosnien (H), 1:1 Tschechien (H), 1:1 Estland (H), 4:0 Estland (A)
Es gibt zwei mögliche Lesarten. Variante 1: Irland blieb fast unbemerkt in den letzten 13 Spielen ohne Niederlage und ist damit einer der EM-Geheimtipps. Variante 2: Die Statistik sagt nur bedingt etwas aus, weil in den 13 Spielen mit Italien nur eine Mannschaft von Rang besiegt wurde.
Der Hauptvorwurf der Medien an Trainer Trapattoni: Er lasse einen unansehnlichen Fußball spielen und er habe mit der Nicht-Nominierung von Wolverhamptons Foley einen Fehler begangen. Der Foley-Diskurs bewegte ihn zuletzt dazu, sich gegen die aus seiner Sicht zu kritischen Journalisten zur Wehr zu setzen ("Ich bin kein Idiot!").
Umso wichtiger für Trapattoni, dass der Test gegen Bosnien erfolgreich verlief und sich seine Entscheidung als richtig erwies, Spartak-Moskau-Star McGeady auf die Bank zu setzen und zunächst Sunderland-Shootingstar McClen aufzubieten. McGeady, im Nationalteam häufig enttäuschend und von Roy Keane verbal attackiert, verstand die Degradierung als Anreiz und zeigte nach der Einwechslung zur Pause die vielleicht beste Leistung für Irland.
Die Kellerkinder: Platz 16 bis Platz 13
Das untere Mittelfeld: Platz 12 bis Platz 9
Das obere Mittelfeld: Platz 8 bis Platz 5
Die Top-Favoriten: Platz 4 bis Platz 1
12. England (10.)
Die letzten vier Ergebnisse: 1:0 Belgien (H), 1:0 Norwegen (H), 2:3 Niederlande (H), 1:0 Schweden (H)
Der Absteiger des Monats - trotz zweier Testspiel-Erfolge. Die Leistungen gegen die beiden Nicht-EM-Teilnehmer Belgien und Norwegen waren jedoch nicht so überzeugend, als ob sie Anlass geben für Zuversicht.
Vielmehr überwiegen die Zweifel: Wer soll nach den Verletzungen von Lampard und Backup Barry die Mittelfeld-Zentrale besetzen? Wie fit ist der als Lampard-Partner in der Doppel-Sechs eingeplante Parker? Wem kommt die Rolle zu, den in den ersten zwei Spielen gesperrten Rooney zu ersetzen? Auf welcher Position bringt Kapitän Gerrard den meisten Mehrwert?
Und als ob all das nicht schon genug wäre, droht auch in der Abwehrzentrale eine Vakanz: Neben Cahill, der durch Liverpools Kelly vertreten wird, ist auch Terry angeschlagen, weswegen darüber spekuliert wird, ob Rio Ferdinand nachberufen wird. Ein höchst brisante Personalie, bedenkt man, dass Trainer Hodgson bei der Nominierung bewusst Ferdinand überging und damit Erzrivale Terry stärkte.
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11. Portugal (9.)
Die letzten vier Ergebnisse: 1:3 Türkei (H), 0:0 Mazedonien (H), 0:0 Polen (A), 6:2 Bosnien (H)
Grotesk anmutende Abwehrfehler, Ronaldo als Versager vom Elfmeter-Punkt, 65.000 unzufriedene und laut pfeifende Fans: Portugals Generalprobe gegen die Türkei hätte schlechter kaum verlaufen können. Dabei wurde wie bei den torlosen Unentschieden gegen Polen und Mazedonien das Grundübel erneut offensichtlich: Die Mannschaft ist nicht ausbalanciert.
Die Einzelspieler sind gehobener Qualität, doch im Kollektiv wirkt das portugiesische Spiel wie Stückwert. In der Abwehr zeigen sich nach den Außenverteidigern nun auch die Innenverteidiger ohne Form. Und: Das Sturmzentrum bleibt eine gravierende Schwachstelle.
10. Russland (13.)
Die letzten vier Ergebnisse: 3:0 Italien (N), 0:0 Litauen (N), 1:1 Uruguay (H), 2:0 Dänemark (A)
Die Unentschieden gegen Uruguay und Litauen hätten Vorboten einer Krise sein können, stattdessen war es nur die Ouvertüre für den beeindruckendsten Testspiel-Sieg eines EM-Teams. Russland führte die Italiener beim 3:0 vor und erinnerte an das Spektakel von der EM 2008.
Imponierend vor allem der Angriff und das Mittelfeld. Mittelstürmer Kerschakow macht sich unentbehrlich, Arschawin verbessert sich zusehends, Toptalent Dsagojew kehrt nach dem Kreuzbandriss besser zurück als erwartet, Ismailow bietet sich als dessen Ersatz an und die Dreifach-Sechs Syrjanow, Schirokow und Denissow zeigen sich eingespielt wie eh und je.
Kummer bereitet Trainer Advocaat aber die Verletzungsflut bei den Abwehrspielern. Der ohnehin nicht tief und besonders gut besetzten Defensive fehlen mit Wassili Beresuzki (Oberschenkel) und Roman Schischkin (Magenprobleme) zwei weitere Alternativen.
9. Griechenland (8.)
Die letzten vier Ergebnisse: 1:0 Armenien (N), 1:1 Slowenien (N), 1:1 Belgien (H), 1:3 Rumänien (H)
Die Griechen waren unter Trainer Santos ein Ausbund an Stabilität - allerdings geht ihnen genau das zuletzt etwas ab. Aus den letzten 6 Spielen gab es nur 2 Siege, wobei diese nur mühsam gegen Fußball-Leichtgewichte (Armenien und Georgien) errungen wurden.
Dennoch gehört Griechenland zu jenen Teams, gegen die niemand gerne antritt. Der Kader ist homogen durchmischt mit erfahrenen und jungen Spielern, die 4-3-3-Grundordnung bewährte sich, das Mittelfeld-Zentrum mit Katsouranis, Karagounis und Maniatis garantiert Kompaktheit und besonders in der Defensive bieten sich so viele Spieler an, dass selbst Schalkes Stammspieler Papadopoulos auf der Bank sitzt.
Die Kellerkinder: Platz 16 bis Platz 13
Das untere Mittelfeld: Platz 12 bis Platz 9
Das obere Mittelfeld: Platz 8 bis Platz 5
Die Top-Favoriten: Platz 4 bis Platz 1
8. Polen (11.)
Die letzten vier Ergebnisse: 4:0 Andorra (H), 1:0 Slowakei (N), 1:0 Lettland (N), 0:0 Portugal (H)
Während Mit-Gastgeber Ukraine auf dem letzten Power-Ranking-Platz verharrt, ist Polen zusammen mit Russland der Aufsteiger des Monats. Neben den ohnehin gut aufgelegten Leistungsträgern (die drei Dortmunder Lewandowski, Kuba und Pisczczek sowie Torwart Szczesny und Regisseur Obraniak) zeigen sich die Rollenspieler endlich verbessert.
Besonders im Abwehrzentrum fanden Wasilewski und Perquis besser zueinander, als ähnlich wertvoll erweisen sich die wie Perquis eingebürgerten Polanski (in der Doppel-Sechs) und Boenisch (hinten links). Eine Erklärung dafür, dass Polen einen neuen nationalen Rekord mit 5 Spielen in Serie ohne Gegentor aufstellte. Kein Zufall: In den letzten 12 Monaten verlor Polen nur 1 von 11 Spielen - und das gegen Italien.
7. Dänemark (7.)
Die letzten vier Ergebnisse: 2:0 Australien (H), 1:3 Brasilien (N), 0:2 Russland (H), 2:1 Finnland (H)
Es kann ein Quell der Unsicherheit sein, wenn sich kurz vor einem Großturnier die Nummer eins verletzt abmeldet. Bei den Dänen jedoch hält sich der Schreck ob des Fehlens von Stammkeeper Sörensen im Rahmen, da dieser gelegentlich patzte und die Alternativen als mindestens gleich gut gelten. Andersen empfahl sich beim französischen Erstligisten Evian, ManUnited-Ersatzkeeper Lindegaard wiederum sei der "Beste", so Ex-Nationalspieler Töfting im SPOX-Interview.
Auch sonst bemüht sich Dänemark im Wissen der eigenen Stärken und Schwächen um Contenance. Das 1:3 gegen Brasilien hätte Panik schüren können, mit dem souveränen 2:0 gegen Australien aber rehabilitierte sich vor allem die zuvor noch verlachte Abwehr. Das große Plus der Dänen: die Zentrumachse Agger-Kvist-Eriksen-Bendtner.
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6. Schweden (6.)
Die letzten vier Ergebnisse: 3:2 Island (H), 3:1 Kroatien (A), 2:0 Bahrein (A), 0:1 England (A)
Nach dem letzten Test vor der EM ist es Gewissheit: Das Experiment mit Ibrahimovic als Nummer zehn wird zur einer dauerhaften Institution. Beim 3:1 gegen Kroatien bereits erfolgreich umgesetzt, überragte der Milan-Star auch gegen Island mit einem Traumtor und einem Assist. "Wir wissen, dass das eine gute Position für ihn ist. Er genießt diese Rolle", sagt Trainer Hamren.
Im Island-Spiel begann Rosenberg als Stoßspitze, nach der Pause wurde er von Toivonen ersetzt, der auf dem Flügel angefangen hatte. Beide gefielen, so dass Hamren vor einer schweren Entscheidung steht, wer vor Ibrahimovic angreifen darf. Während die Offensive sich gefunden hat, wird Hamren in den kommenden Tagen gezielt am verbesserungsbedürftigen Defensivverhalten arbeiten.
5. Italien (5.)
Die letzten vier Ergebnisse: 0:3 Russland (N), 0:1 USA (H), 0:1 Uruguay (H), 2:0 Polen (A), 3:0 Nordirland (H)
Rückschläge, wohin man blickt. Der unselige Manipulationsskandal mit der Vernehmung des sofort aussortierten Criscito und dem Verdachtsmoment gegen Bonucci und Buffon versetzte die Nation und die Squadra in Unruhe. Die Erdbeben in der Region Emilia Romagna sorgte für die Absage der EM-Generalprobe gegen Luxemburg. Und das 0:3 gegen Russland, die dritte Niederlage in Folge, weckte Zweifel an der Qualität der Mannschaft.
Die Russland-Pleite war auch so ernüchternd, weil Italien die vermeintlich beste Elf (mit Balotelli und Cassano im Sturm) aufbot und dennoch vorgeführt wurde. Die Folge: Italien diskutiert über einen Systemwechsel. Ex-Inter-Coach Gasparini rät dazu, vom 4-3-1-2 auf ein 3-5-2 zu wechseln: "Viele Nationalspieler kommen von Klubs, die erfolgreich auf eine Dreier-Abwehr setzen. Man muss nur zu Juventus und Napoli blicken, auch Udine und Parma waren beeindruckend. Ein Umstellung muss keine traumatischen Folgen haben."
Die Kellerkinder: Platz 16 bis Platz 13
Das untere Mittelfeld: Platz 12 bis Platz 9
Das obere Mittelfeld: Platz 8 bis Platz 5
Die Top-Favoriten: Platz 4 bis Platz 1
4. Deutschland (2.)
Die letzten vier Ergebnisse: 2:0 Israel (H), 3:5 Schweiz (A), 1:2 Frankreich (H), 3:0 Niederlande (H)
Der Formverfall seit der Gala gegen die Niederlande wird nicht nur durch die Ergebnisse illustriert. Weniger die Niederlagen an sich gegen Frankreich und in der Schweiz, sondern vielmehr das mangelhafte Miteinander in der Abwehr sind verantwortlich für den Fall von Platz zwei auf vier des Power Rankings.
Bis zum März verlief die EM-Vorbereitung fast schon erschreckend reibungslos, seitdem jedoch poppen in einer alamierenden Frequenz neue Schwierigkeiten auf. Mit Schweinsteiger, Klose und Mertesacker ist auf allen drei Feld-Positionen jeweils ein Leistungsträger körperlich nicht auf der Höhe, hinzukommen die Anpassungsprobleme der Dortmunder Meisterspieler, die Formschwäche eines Podolski oder das ungeklärte Betätigungsfeld für Kapitän Lahm (hinten rechts oder links?). Immerhin nutzten Reus und Schürrle die Testspiele, um sich als Joker von der Bank oder sogar für die Stammelf anzubieten.
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3. Frankreich (4.)
Die letzten vier Ergebnisse: 2:0 Serbien (H), 3:2 Island (H), 2:1 Deutschland (A), 0:0 Belgien (H)
Jeder spricht über die großen Drei in Europa, über Spanien, die Niederlande und Deutschland. Die heißeste Mannschaft Europas heißt jedoch: Frankreich. Seit September 2010 und seit 20 Spielen wurde die Equipe nicht bezwungen - was angesichts des parallel vorgenommenen Kaderumbaus nicht hoch genug einzuschätzen ist.
Trainer Blanc mag von wenigen Ausnahmen nicht über die Superstars verfügen, dafür bringt die Mannschaft einen bei der WM 2010 nicht vorhandenen Gemeinschaftssinn mit. Zu sehen auch beim 2:0 gegen Serbien, als Frankreich schon zur Halbzeit mit 5:0 oder 6:0 in Führung hätte liegen können. Der große Verlierer des Aufschwungs könnte Ribery sein, der wegen durchwachsener Leistungen im Nationaltrikot an Standing einbüßte und seinen Stammplatz zu verlieren droht. Denn: Blanc erwägt, vom 4-2-3-1 auf ein 4-4-2 umzustellen, um Platz für den formstarken Mittelstürmer Giroud zu schaffen.
2. Niederlande (3.)
Die letzten vier Ergebnisse: 6:0 Nordirland (H), 2:0 Slowakei (H), 1:2 Bulgarien (H), 3:2 England (A)
Der Antagonist zu Deutschland: Während das DFB-Team seit dem 3:0 gegen die Niederländer immer schlechter wurde, verbesserte sich Oranje zusehnds. Zur Ausnahme wurde das 1:2 gegen Bulgarien, wobei die Niederlage vor allem ein Resultat eines missglückten Versuchs war: Spätestens seit dem Bulgarien-Spiel weiß Trainer van Marwijk, dass eine Startelf mit van Persie und Huntelaar Misserfolg bedingt.
Die Unzufriedenheit der Reservisten Huntelaar und van der Vaart birgt ein Risiko, ansonsten ist aber Klarheit das bestimmende Motiv unter van Marwijk. Die vier Abwehrspieler und die Doppel-Sechs van Bommel/de Jong beschränken sich fast ausschließlich auf die Balleroberung. Die vier Offensivspieler wiederum zeichnen sich bei Ballbesitz für alle Aktionen ab der Mittellinie verantwortlich, wobei jeder aus dem Quartett eine Spezialfähigkeit einbringt: Sneijder passt, Kuyt rackert, Robben dribbelt und van Persie schießt Tore.
1. Spanien (1.)
Die letzten vier Ergebnisse: 1:0 China (N), 4:1 Südkorea (N), 2:0 Serbien (N), 5:0 Venezuela (H)
Es ist wohl das Selbstverständnis eines amtierenden Welt- und Europameisters. Statt sich für die letzten beiden Tests vor der EM europäische Kontrahenten auszusuchen, die von der Spielweise den Gruppengegnern ähneln, tritt Spanien gegen China und Südkorea an.
Das Freundschaftsspiel zuvor gegen Serbien hatte ebenfalls nur bedingt Aussagekraft, weil die Spieler von Barca, Bilbao und Chelsea fehlten.
Dabei könnte man meinen, dass Spanien ein seriöses Kräftemessen nötig hätte angesichts der Verletzungen des wichtigsten Stürmers (Villa) und des wichtigsten Abwehrspielers (Puyol) sowie der niederschmetternden Bilanz seit der WM 2010: In den letzten beiden Jahren bestritt Spanien vier Spiele gegen Topteams (Argentinien, Portugal, Italien, England) - und verlor alle bei einer Tordifferenz von 2:11.
Dass es dennoch für Platz eins im Power Ranking reicht, ist ein Beleg für die Schwächephase (Deutschland), die nicht ausreichende Kaderbreite (Niederlande) oder die fehlende Erfahrung (Frankreich) der anderen Titelfavoriten.
Die Kellerkinder: Platz 16 bis Platz 13
Das untere Mittelfeld: Platz 12 bis Platz 9
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