Bayer Leverkusen hat am 8. Spieltag einen souveränen 2:0 (1:0)-Erfolg bei Eintracht Frankfurt gefeiert und ist vorübergehend auf Platz drei der Tabelle gesprungen.
Die Bayer-Elf war vor 46.000 Zuschauern in der Commerzbank-Arena über 90 Minuten die bessere Mannschaft und kam durch Treffer von Patrick Helmes (7./Elfmeter) und Arturo Vidal (61.) zum 5. Saisonsieg.
Die Eintracht muss hingegen weiter auf den ersten Dreier in dieser Spielzeit warten und liegt zum ersten Mal in dieser Saison auf dem letzten Tabellenplatz. Die Fans kommentierten den erneut schwachen Auftritt ihrer Elf mit "Funkel-raus-Rufen".
Der SPOX-Spielfilm:
3.: Leverkusen beginnt mit viel Selbstbewusstsein. Renato Augusto zieht aus 18 Metern ab. Nikolov faustet den Ball weg.
5.: Kießling startet in den Strafraum und bekommt den Ball von Rolfes. Ein Haken und Russ und Bellaid legen den Leverkusener in Holzfäller-Manier. Klare Sache!
7., 0:1, Helmes (Elfmeter): Helmes bleibt vom Punkt eiskalt, schickt Nikolov ins falsche Eck und versenkt den Ball flach rechts unten.
25.: Strittige Szene! Ochs zieht von rechts in den Strafraum und kreuzt den Weg von Vidal, der dem Frankfurter in die Hacken läuft. Gagelmann lässt weiterspielen.
35.: Bellaid verliert den Ball in der Vorwärtsbewegung an Renato Augusto. Der spielt im Strafraum Doppelpass mit Vidal und zieht aus elf Metern ab. Der Schuss geht knapp am linken Pfosten vorbei.
38.: Konter der Eintracht. Flanke durch Russ von rechts, Kopfball von Köhler aus sieben Metern - Adler lässt den Ball nach vorne prallen. Aber Fenin, semmelt das Ding aus vier Metern über das Tor.
45.: Frankfurt pennt bei einem Freistoß-Trick der Bayer-Elf. Ein Flachpass von Castro vorbei an der Mauer hebelt die komplette Eintracht-Abwehr aus. Rolfes versenkt aus sieben Metern ins linke Eck, doch der Treffer zählt nicht - Abseits. Eine Fehlentscheidung, aber schwer zu sehen.
46.: Funkel reagiert, bringt den offensiven Korkmaz für Innenverteidiger Bellaid und stellt auf 4-4-2 um. Der Österreicher kommt zu seinem Bundesliga-Debüt.
61., 0:2, Vidal: Nikolov wehrt einen Freistoß-Hammer von Kadlec aus 25 Metern nach vorne ab. Vidal köpft den Ball aus fünf Metern ins leere Tor.
74.: Funkel holt Amanatidis vom Platz und bringt Lyberopoulos. Dafür gibt's wütenden Pfiffe und "Funkel-raus-Rufe".
75.: Schöner Freistoß von Köhler aus 23 Metern über die Mauer, aber Nationalkeeper Adler ist zur Stelle und fischt den Ball aus dem linken unteren Eck.
89.: Kießling legt erneut clever auf Renato Augusto ab, doch der scheitert aus zehn Metern mit seinem Flachschuss an Nikolov.
So lief das Spiel: Leverkusen begann sehr aggressiv und agierte in der Anfangsphase wie eine Heimelf, während die Eintracht sich weit in die eigene Hälfte zurückzog und Bayer kommen ließ. Dennoch waren die Hessen zu weit von den Gegnern weg, Leverkusen konnte sein Kombinationsspiel aufziehen und ging folgerichtig in Führung. Getty
Danach war die Eintracht gezwungen, mehr zu agieren, was der Funkel-Elf sichtlich Probleme bereitete. Bayer tat nicht mehr als nötig und kontrollierte die Partie. Kurz vor der Pause hatte Frankfurt Glück, dass der Treffer von Rolfes wegen vermeintlicher Abseitsstellung nicht gegeben wurde.
Nach der Pause erhöhte die Eintracht etwas den Druck, ohne sich große Chancen herausspielen zu können. Das 2:0 von Vidal nahm den Frankfurtern endgültig den Wind aus den Segeln. Ein richtiges Aufbäumen war nicht zu erkennen.
Der Star des Spiels: Stefan Kießling. Der Leverkusener war einfach überall auf dem Platz. Er gewann Zweikämpfe, leitete Angriffe ein und kam auch selbst zum Abschluss. Wie so oft blieb ihm aber ein eigener Treffer verwehrt. In dieser Form aber absolut ein Kandidat für Joachim Löw.
Die Gurke des Spiels: Marco Russ und Habib Bellaid. Das Abwehrverhalten der beiden Verteidiger vor dem Elfmeter, der zum 0:1 führte, war der Gipfel des Dilettantismus. Beide ließen sich von Kießling von einem einfachen Haken narren und grätschten unkontrolliert in seine Beine.
Die Lehren des Spiels: Leverkusen trat in diesem Spiel auf wie eine Spitzenmannschaft. Bayer agierte zehn Minuten äußerst druckvoll, erzielte die frühe Führung und kontrollierte anschließend die Partie. Dabei musste das Team von Bruno Labbadia nicht einmal sein berauschendes Kombinationsspiel der vergangenen Wochen aufziehen.
Als Frankfurt in der zweiten Hälfte aktiver wurde, versetzte Vidal den Hessen mit seinem Treffer den Todesstoß.
Die Eintracht begann ängstlich und ohne Selbstbewusstsein. Funkel setzte mit seiner defensiven Grundausrichtung auch ein falsches Zeichen.
Frankfurt schaffte es über die komplette Spielzeit nicht wirklich Druck auf das Tor von Rene Adler aufzubauen, auch weil das Passspiel der Eintracht viel zu ungenau und keine konkrete Spielanlage zu erkennen war.
Die Konsequenz waren "Funkel-raus-Rufe" der Fans. Nach sieben Spielen ohne Sieg braucht der Eintracht-Coach auch dringend Erfolge, um seinen Arbeitsplatz zu sichern.
Der 8. Spieltag im Überblick
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