Zweikampf um die Vormachtstellung

An der Stätte seines ersten Europacup-Triumphs hat sich der FC Barcelona zur Nummer 1 in der Champions League aufgeschwungen und den Zweikampf zwischen England und Spanien um die Vormachtstellung in Fußball-Europa auf die Spitze getrieben.

"Für Barca ist der Weg bis zum Achtelfinale nur noch eine reine Routine-Angelegenheit", titelte "Marca" nach der 5:0-Tor-Gala beim FC Basel.

Mit den Katalanen sowie Meister Real Madrid, dem FC Villarreal und Atletico Madrid steht Spaniens komplette Vierer-Streitmacht ebenso dicht vor dem Erreichen der nächsten Runde wie die aus England mit Titelverteidiger Manchester United, dem FC Liverpool, FC Chelsea und FC Arsenal.

Barcelona mit Galavorstellung

Im Sommer hatte das Mutterland des Fußballs die Spanier nach achtjähriger Dominanz in der UEFA-Fünfjahres-Wertung von Platz eins verdrängt.

"Mit einer Gala-Vorstellung und einem Tor-Festival kehrte der FC Barcelona an den Ort seines ersten Europacupsiegs zurück", schrieb "El Periodico" und erinnerte an den 4:3-Endspielsieg im Pokalsieger-Cup 1979 gegen Fortuna Düsseldorf.

Diesmal trafen Jungstar Bojan Krkic (2), Lionel Messi, Sergi Busquets und Xavi nach Belieben für "Barca", das als einziges Königsklassen-Team nach drei Runden das Optimum von neun Zählern vorweisen kann.

Autogramme für Basel

"Als die Baseler gewahr wurden, was los war, lagen sie schon 0:3 zurück. Einige Schweizer Spieler dürften versucht gewesen sein, die Barca-Stars um Autogramme zu bitten", meinte "El Periodico" weiter.

Und Coach Josep Guardiola kommentierte genüsslich: "Für mich war das Beste nicht das Resultat, sondern die Art und Weise, wie wir den Erfolg herausgespielt haben."

Im Spitzenspiel der Gruppe D rettete Simao (83.) mit seinem späten Tor Atletico Madrid das 1:1 gegen den FC Liverpool und damit auch die Tabellenführung vor den Reds (beide sieben Punkte) sowie den fast schon abgeschlagenen Verfolgern PSV Eindhoven (3) und Olympique Marseille (0).

Benitez verärgert über Unentschieden

"Simaos Tor bringt Atletico mit einem Bein ins Achtelfinale", befand "As" zurecht. Gäste-Coach Rafael Benitez trauerte dagegen zwei verlorenen Punkten nach.

"Wenn man in der 83. Minute noch ein Tor kassiert, muss man enttäuscht sein", sagte der Spanier in englischen Diensten. Der FCL dominierte lange, verpasste aber nach Robbie Keanes Führung (14.) mehrmals den vorentscheidenden zweiten Treffer.

Simao bestrafte die Nachlässigkeiten des englischen Rekordmeisters, der als Gruppenzweiter aber immerhin "eine gute Position", so Benitez.

Terry sorgt für Jubel bei Chelsea

Auch ohne den verletzten DFB-Auswahlkapitän Michael Ballack führt Vorjahresfinalist Chelsea (7) nach dem mühevollen 1:0 über den AS Rom die Gruppe A souverän an.

"Das Wichtigste war das Ergebnis", sagte Coach Luiz Felipe Scolari. Francesco Totti & Co. boten den Londonern eine zähe Abwehrschlacht, erst John Terrys Kopfballtor (77.) brachte die Entscheidung.

Scolari lobt seinen Abwehrchef

"Als ich noch Portugal trainierte und gegen England spielte, bekam ich immer Angst, wenn Terry in den Strafraum kam. Wenn er an den Ball kommt, wird es gefährlich. Heute ermutige ich ihn natürlich", lobte Scolari nach dem Match seinen robusten Abwehrchef.

"Ich freue mich natürlich, wir sind jetzt in einer guten Lage", sagte der Matchwinner mit Blick auf Chelseas Punkte-Polster vor Außenseiter CFR Cluj (4), der bei Girondins Bordeaux (3) 0:1 verlor.

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