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Kritik an Fußball-Kompromiss in Polen

SPOXOTHER
07. Oktober 200812:48
SPOXdpa
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Ungeachtet kritischer Kommentare polnischer Medien sieht sich der polnische Sportminister Miroslaw Drzewiecki als Sieger in der Auseinandersetzung mit dem Polnischen Fußballverband PZPN.

"Dieser Krieg ist noch nicht beendet", sagte Drzewiecki dem polnischen Rundfunk Polskie Radio. Statt des von ihm eingesetzten Verwalters werde die Unabhängige Wahlkommission den Auftrag zur Sanierung des polnischen Fußballs übernehmen, erläuterte der Politiker der Regierungspartei Bürgerplattform (PO).

Dieses internationale Gremium soll jetzt "Schritt um Schritt" die Unregelmäßigkeiten im PZPN beseitigen. Er habe doch nicht die PZPN- Funktionäre erschießen können, was viele Fans gern gesehen hätten, so Drzewiecki.

Einigung in letzter Minute

Der Sportminister und PZPN hatten sich nach tagelangem Streit auf eine Kompromisslösung geeinigt. Damit konnten in letzter Minute die von der FIFA und UEFA angedrohten Sanktionen abgewendet werden.

Auf Drzewieckis Antrag waren vor einer Woche ein Verwalter eingesetzt und die PZPN-Führung suspendiert worden. Die Fußballverbände lehnten dieses Vorgehen ab.

Zeitungen kritisieren Sportminister

Die führenden Tageszeitungen des Landes bewerten den Kompromiss als eine Niederlage des Sportministers. "Drzewiecki unterlag durch Knock-out", titelte die größte polnische Qualitätszeitung "Gazeta Wyborcza".

Das Blatt erinnerte daran, dass noch vor kurzem Regierungschef Donald Tusk jede Nachgiebigkeit gegenüber PZPN und FIFA ausgeschlossen hatte. "Nach einer einwöchigen Auseinandersetzung mit dem PZPN hat Polens Regierung kapituliert", hieß es.

"Totaler Flop" und "Blamage"

"Totaler Flop", schrieb "Dziennik". PZPN-Chef und seine Leute hätten nicht nur alles bekommen, was sie wollten, sondern sie demütigten auch jene, die die Regierung in diesem Konflikt unterstützten, meinte der Publizist Michal Karnowski.

"Rzeczpospolita" bezeichnete den Kompromiss als eine "Blamage" für den Sportminister. Polen könne die EM-Organisation behalten, die Erneuerung des Fußballs bliebe aber aus. Die Kommentatoren sieht sich einig darüber, dass die Angst vor EM-Ausschluss und Aberkennung von EURO2012 die Regierung zum Einlenken bewegt hat.

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