Werbung
Werbung

Zehn Momente für die Ewigkeit

Maurice KneiselSPOXDavid SchmidaSPOX
07. April 201309:24
Bei WrestleMania 24 wurde Edge das 16. Opfer des Undertaker2013 wwe, inc. all rights reserved
Werbung
Werbung

In der Nacht vom kommenden Sonntag auf Montag (ab 1 Uhr im LIVE-TICKER) geht WrestleMania in die 29. Runde. SPOX nutzt die Gelegenheit und blickt zurück auf zehn persönliche WrestleMania-Highlights. Welche Momente waren für Euch als Wrestling-Fans prägend? Lasst es uns im Kommentarfeld wissen!

5. Intercontinental Champion Rowdy Roddy Piper vs. Bret Hart (Wrestlemania VIII)

David Schmida: Im Vorfeld zur achten Ausgabe von WrestleMania, welche in Indianapolis stattfand, schaffte es die WWE, den damals ohnehin schon wertvollen Intercontinental Titel durch einige Titelwechsel sowie wichtige Positionskämpfe noch interessanter zu gestalten. So kam es im Hoosier Dome zum Kampf zwischen Champion Rowdy Roddy Piper und Bret Hart. Beide Athleten waren sehr beliebt bei den Fans, sodass die Sympathien in etwa gleich verteilt waren. Jedoch dauerte es nicht lange, bis Piper aggressiver wurde und dafür sorgte, dass Hart den Hauptteil des Kampfes blutüberströmt bestreiten musste. Es entstand eine verbissene Schlacht, welche Piper in der Folge sogar dazu verleitete, die Ringglocke in den Ring zu bringen. Auf lautstarken Druck der Fans hin setzte er diese jedoch nicht ein. Das Ende kam, als Hart den von Piper angesetzten Sleeperhold konterte und den Gürtel mit einem innovativen Überroller zum zweiten Mal gewinnen konnte. Unter dem lautstarken Jubel der Fans schnallte der entthronte Piper dem neuen Champion den Titel um die Hüften und sorgte so für ein versöhnliches Ende dieser emotionalen Auseinandersetzung.

5. Edge vs. Chris Jericho vs. Shelton Benjamin vs. Christian vs. Kane (Money in the Bank, WrestleMania 21)

Maurice Kneisel: Man kann darüber streiten, ob die Premiere des Geld-auf-der-Bank-Leiter-Matches (auch über diese Übersetzung kann man streiten) tatsächlich die beste Ausgabe war. Unbestritten ist hingegen, dass die WWE bei WrestleMania 21 im Staples Center von Los Angeles Geschichte schrieb. Nicht nur, weil Money in the Bank seitdem zu einer festen Institution avanciert ist, sondern auch, weil hier Superstars geboren und Spots der Extraklasse geboten wurden. Dabei stach vor allem Shelton Benjamin hervor. Der Überathlet stahl nicht nur seinen Konkurrenten die Show, sondern gleich der kompletten Veranstaltung. Unvergesslich sein Summersault nach draußen, der T-Bone-Suplex von der Leiter und vor allem sein irrer Lauf über eine angelehnte Leiter, bei dem er Chris Jericho per Clotheline von der anderen Leiter kratzte. Am Ende triumphierte der vom WWE-Titel besessenen Edge und machte den entscheidenden Schritt Richtung Main Event. Es war ein Match für die Ewigkeit und die nach aktuellem Stand letzte große Revolution der WWE-Gimmick-Matches.

4. WWF Championship Tournament (WrestleMania IV)

Schmida: Nachdem Ted DiBiase mit Hilfe von Andre The Giant dafür gesorgt hatte, dass Hulk Hogan seinen Titel verlor, wurde der daraufhin für vakant erklärte Gürtel bei einem Turnier im Rahmen von WrestleMania in Altlantic City ausgekämpft. Ein Jahr nach ihrem monumentalen Match bei WrestleMania III trafen Hogan und Andre also wiederum aufeinander, wurden allerdings beide disqualifiziert. Dies führte dazu, dass DiBiase nach seinen beiden vorangegangenen Siegen kein Halbfinalmatch bestreiten musste und direkt ins Finale einzog. Währenddessen kämpfte sich Publikumsliebling Randy Savage durch das insgesamt 14 Mann starke Teilnehmerfeld und besiegte neben Butch Reed und Greg Valentine im Halbfinale den schwergewichtigen One Man Gang. Das Finale verwandelte sich schell in ein Handicap-Match, da sein Gegner neben seinem Butler Virgil ebenso Andre The Giant zum Ring brachte und beide mehrfach gegen den Macho Man eingriffen. Allerdings konnte Savages Managerin Elizabeth unter dem lautstarken Jubel der Fans den Hulkster zur Hilfe holen, um die Fronten auszugleichen. Savage gewann das Match und konnte zum ersten Mal den höchsten Titel der Liga erobern.

4. WWE Champion Kurt Angle vs. Brock Lesnar (WrestleMania 19)

Kneisel: F-5! Angle liegt ausgeknockt in der Mitte des Rings, Lesnar rafft sich auf... und pinnt nicht. Stattdessen steigt er aufs Top Rope und zeigt eine halsbrecherische Shooting Star Press, bei der er sich um ein Haar tatsächlich das Genick bricht. Diese Szene dürfte jedem als erstes in den Sinn kommen, wenn er an den Main Event von WrestleMania 19 zurück denkt. Dabei gerne vergessen wird die Gesamtleistung zweier Wrestler, die zu den besten zählen, die jemals bei der WWE unter Vertrag standen. Eine intensiv geführte Fehde, bei der beide Männer ihre ganze Klasse unter Beweis stellten, kulminierte in dieser 21-minütigen Schlacht im Safeco Field von Seattle. Ein Mix aus Härte und Technik, eine stiff gezogene Suplex-Variante nach der anderen - für Fans der Ringer unter den WWE-Superstars wurde ein Feuerwerk abgefackelt. Dass Lesnar letztlich zuviel wollte und eine Aktion, die er zuvor im Development bereits erfolgreich gezeigt hatte, botchte, ist unbestritten. Dass das Biest anschließend trotz schwerer Gehirnerschütterung wieder auf die Beine kam, seinem Gegner im Halbdelirium einen weiteren F-5 verpasste und das Match zu einem versöhnlichen Ende brachte, sollte dabei aber nicht vergessen werden. Zur Krönung ignorierten die Beiden anschließend die Storyline und umarmten sich im Ring - eine große Geste zweiter noch größerer Athleten.

3. World Heavyweight Champion Triple H vs. Batista (WrestleMania 21)

Schmida: Die Geschehnisse rund um Batista, der im Januar 2005 den Royal Rumble gewann und sich in der Folge dazu entschied, gegen den Anführer von Evolution anzutreten und somit faktisch für das Ende der dominanten Gruppierung sorgte, führten zu einer der am besten aufgebauten Fehden bei WrestleMania. Stück für Stück hatten sich Triple H und Batista voneinander entfernt und entluden ihre Differenzen in einer äußerst intensiv geführten Konfrontation im Staples Center von Los Angeles. Weder der anwesende Ric Flair, welcher kontinuierlich in das Match eingriff, noch die Tatsache, dass Triple H rigoros den Rücken des Herausforderers bearbeitete, konnten diesen aufhalten. Im Gegenteil, Batista sorgte für eine klaffende Wunde seines Gegners und setzte diesem im weiteren Verlauf mit harten Aktionen schwer zu. So verlor Triple H seinen zweiten WrestleMania Main Event in Folge und musste mit ansehen, wie sein ehemaliger Schützling das Zepter bei RAW übernahm und die Entfesselung des Tieres feierte.

3. WWF Champion Hulk Hogan vs. Intercontinental Champion Ultimate Warrior (WrestleMania VI)

Kneisel: Meine früheste Wrestling-Erinnerung? Dieses Match! Kein anderes dürfte so oft über den heimischen Fernseher geflimmert, keine andere Videokassette häufiger zurück gespult worden sein. In einer Zeit, in der es gleich zwei World Title gibt, die teilweise wie Wanderpokale rumgereicht werden, in der die Midcard-Titel keinerlei Bedeutung haben und die WWE mit John Cena nur einen ernstzunehmenden Top-Face besitzt, ist eine solche Konstellation schwer vorstellbar. Doch damals gab es eben zwei Überfaces - die unumstrittene Ikone im Business und den energiegeladenen Aufsteiger, den man alleine schon aufgrund seiner Kriegsbemalung lieben musste. Hogan vs. Warrior, WWF Champion vs. Intercontinental Champion - und das vor einer der großartigsten Crowds aller Zeiten im mit knapp 68.000 Fans vollgepackten SkyDome von Toronto. Wrestlerisch gab es erwartungsgemäß keine Feinkost, da beide Männer limitiert und der Warrior traditionell schon nach dem Entrance fix und fertig war. Doch die Story, die sie erzählten, die unfassbare Spannung und die dadurch immer weiter hochkochende Stimmung machten dieses Match unvergesslich. In einer Zeit, als Kickouts aus Finishern noch nicht Standart waren, reichten weder Hulks Legdrop noch die Gorilla Press/Running Big Splash Combo seines Gegners im ersten Anlauf zum Sieg. Am Ende entschied der Warrior die Schlacht zu seinen Gunsten und durfte beide Titel hochhalten.

Seite 2: Hulk Hogan, The Rock und The Undertaker

2. World Tag Team Champions Dudley Boyz vs. Hardy Boyz vs. Edge & Christian (TLC, WrestleMania X7)

Schmida: Was bei WrestleMania 2000 seinen Anfang nahm, beim Summerslam 2000 eine für unmöglich gehaltene Steigerung erfuhr und für offene Münder, Begeisterung und auch Entsetzen sorgte, fand bei der 17. Ausgabe der größten Wrestlingveranstaltung der Welt seine brutale Fortsetzung. Trotz der riesigen Erwartungen aufgrund der vorangegangenen Schlachten konnten die sechs Protagonisten, nicht zuletzt durch die Eingriffe von Rhyno, Lita und Spike Dudley, für eine weitere Eskalation des Dargebotenen sorgen. Eine Aufzählung der nennenswerten Aktionen würde sicherlich den Rahmen dieses Artikels sprengen, aber es gab wohl kein anderes Match, bei dem man so oft ungläubig den Kopf schüttelte und gleichzeitig einen ungeheuren Respekt (wenn er noch nicht vorhanden war) empfand. Alleine die Tatsache, dass die Akteure bereit waren, erneut diese Tortur - denn von Wrestling kann man hier nicht sprechen - auf sich zu nehmen, nötigt einem eben diesen ab. Es war eines jener Matches, bei dem es keine Verlierer gibt. Zwar mussten die Dudley Boyz ihre Titel an Edge und Christian abgeben, in den Augen der Fans verließ jedoch keiner als Verlierer die Halle. Und dennoch kann man die Tatsache, dass dieser Kampf und auch die vorangegangenen Auseinandersetzungen die Akteure einige Jahre ihrer aktiven Karrieren gekostet haben dürften, nicht ignorieren.

2. World Heavyweight Champion Edge vs. The Undertaker (WrestleMania XXIV)

Kneisel: 2008 stieg in Orlando eine der stärksten WrestleManias des vergangenen Jahrzehnts. Der Fokus lag dabei auf dem Karriereende von Ric Flair und auf Big Shows Kampf gegen Floyd "Money" Mayweather. Im Main Event schraubte der Undertaker erwartungsgemäß seine WrestleMania-Bilanz auf 16-0 - soweit, so gut. Doch die kalten Zahlen erzählen bestenfalls die halbe Geschichte. Was vorab wie eine klare Sache erschien, avancierte dank der überragenden Leistung beider Protagonisten zu einem der spannendsten und besten WrestleMania-Matches, an die ich mich persönlich erinnern kann. Vor der traumhaften Spätabend-Kulisse im offenen Citrus Bowl - einem der schönsten und imposantesten Stadien der WrestleMania-Geschichte - lieferten sie ein wahres Konterfestival ab. Das Spot-Highlight war mit Sicherheit Takers spektakulärer Over-the-Top Suicide Dive, doch in Erinnerung geblieben sind vor allem die unzähligen Finisher-Ansätze, aus denen Edge sich Mal um Mal herauswand. Jedes Jahr aufs Neue stehen Wrestler und Writer vor der Herausforderung, ein eigentlich offensichtliches Undertaker-Match spannend zu gestalten, doch selten ist es ihnen so gut gelungen wie hier. Nach dem Kickout aus dem Cover nach dem Last Ride sowie unzähligen verhinderten Tombstone-Ansätzen hatte man als Zuschauer tatsächlich das Gefühl, der Deadman könne Edge nicht klein bekommen. Letztlich gingen beide Männer gestärkt aus dem Event hervor und der Rated R Superstar hatte seinem Spitznamen als Ultimate Opportunist - wenn auch ohne den finalen Erfolg - einmal mehr alle Ehre gemacht.

1. Ultimate Warrior vs. "Macho King" Randy Savage (Retirement Match, WrestleMania VII)

Schmida: Nachdem Savage nur wenige Monate zuvor dafür sorgte, dass sein Gegner den WWE Titel an Sgt. Slaughter verlor, konnte nur noch ein Match, bei dem die Karrieren beider Superstars auf dem Spiel stand, für ein Ende der Auseinandersetzung sorgen. Selbst Savages ehemalige Managerin, die von den Fans verehrte Elizabeth, welche der Macho King im Rahmen seiner Fehde mit Hulk Hogan fallen ließ und sich mit Queen Sherri verbündete, erschien zu diesem wichtigen Kampf. Savage hatte seinem Gegner zunächst wenig entgegenzusetzen und musste eine harte Aktion nach der anderen einstecken. Lediglich einzelne Schläge verschafften ihm Verschnaufpausen. Das Blatt wendete sich, als sich der Warrior verkalkulierte und über das oberste Seil nach draußen auf den Hallenboden krachte. Mit Hilfe von Sherri konnte Savage ihm daraufhin erheblich zusetzen und zeigte seinen legendären Flying Elbow gleich fünf Mal. Das Cover blieb jedoch zum Entsetzen des ehemaligen Champions und zur Überraschung der Fans erfolglos. Auch Savage bewies seine Widerstandsfähigkeit und zwang seinen Gegner gleich zu drei Flying Shoulderblocks. Savage verlor den Kampf und damit seine Karriere, während Sherri ihre Fassung verlor, wild auf ihren Schützling eintrat und dafür sorgte, dass Elizabeth unter tosendem Jubel der Fans zur Rettung kam. Die vielleicht emotionalste Wiedervereinigung in der Geschichte der Liga folgte und sorgte für einen grandiosen, vorläufigen Höhepunkt der glaubwürdigsten Liebesgeschichte, die jemals von der WWE erzählt wurde.

1.The Rock vs. Hollywood Hulk Hogan (WrestleMania X8)

Kneisel: Schon wieder der Hulkster, und dann auch noch gegen The Rock - wrestlerisch kann das also nichts Großes gewesen sein. Richtig, hier gab es weder hochklassiges Mattenwrestling zu bestaunen noch irgendwelche atemberaubenden Spots. Vielmehr lebte das Match von der unglaublichen Spannung, die durch die Konstellation entstand. Ähnlich wie bei Hogan vs. Warrior trafen hier zwei Legenden aufeinander. Schauplatz war erneut der SkyDome in Toronto und die Stimmung einmal mehr unglaublich. Sogar mehr als das, denn die Atmosphäre machte dieses Match zu einem der atemberaubendsten aller Zeiten. Hogan war gerade mal einen Monat zuvor bei No Way Out 2002 mit seinen Kumpels von der nWo zur WWE zurück gekehrt, forderte backstage aber Kevin Nash und Co. auf, sich rauszuhalten. Somit war sein Faceturn eingeleitet und wurde nach Matchende durch eine Respektbekundung gegenüber dem siegreichen Rock sowie das gemeinsame Abwehren einer Attacke der nWo vervollständigt. Das Match wurde getragen durch eine schön durchgezogene, die Spannung stetig steigernde Story, die völlige Offenheit des Matchausgangs sowie die vielleicht beste Kulisse aller Zeiten. Dass an dem Abend noch zwei weitere Matches folgten, vergisst man dabei gerne. Letztlich wurde hier nicht weniger als die Fackelübergabe von der ultimativen Wrestlinglegende zum größten Star der neueren Geschichte vollzogen - ein perfekt inszenierter und für die Wrestlinggeschichte unverzichtbarer Moment.

Alle WWE-Champions auf einen Blick

Werbung
Werbung
Werbung
Werbung
Werbung
Werbung