WTA: Jelena Ostapenko - Natürliche Kandidatin für die "Brille"?

Von tennisnet
Jelena Ostapenko hat sich aus Peking kurz und schmerzvoll verabschiedet
© Jürgen Hasenkopf

Jelena Ostapenko hat sich von den China Open in Peking in Runde zwei verabschiedet. Spektakulär. Nämlich ohne Spielgewinn.

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Im Grunde genommen ist es Jelena Ostapenko eine fast unmögliche Kandidatin dafür, in einem Satz keinen einzigen Spielgewinn zu erzielen. Zu druckvoll kann die Lettin agieren, vier Gewinnschläge innerhalb von sechs Punkten nach Beginn eines Aufschlagspiels sollten da allemal drin sein.

Andererseits ist Ostapenko auch wieder die ideale Kandidatin für ein 0:6. Schließlich hat keine andere Spielerin die Kunst, den Ball hinter die Grundlinie zu trümmern, dermaßen perfektioniert wie die French-Open-Siegerin von 2017. Dazu kommt ein mitunter sagenhaft schwacher zweiter Aufschlag, der gerne als direkter Fehler oder aber als Einladung zum Gewinnschlag im Feld der Gegnerin landet.

Gegen Kvitova und Cornet 2018 auch schon ein "Bagel"

Zweimal 0:6 zu verlieren, das nötigt nun aber nun wirklich Respekt ab. Zum einen gegenüber der Siegerin Qiang Wang, die Jelena Ostapenko mit eben jenem Ergebnis in der zweiten Runde des WTA-Premier-Mandatory-Turniers in Peking verabschiedete. Innerhalb von 55 Minuten immerhin, das waren handgestoppt 23 mehr als Steffi Graf dereinst im Finale von Roland Garros gegen Natalija Zvereva benötigte. Im Übrigen bereits das dritten Match in ihrer Karriere, das die Chinesin mit diesem Ergebnis gewann.

Für Ostapenko waren es andererseits bereits die Nullnummern drei und vier in diesem Jahr: In Doha war ihr in Satz eins gegen Petra Kvitova kein Spiel vergönnt (in Durchgang zwei auch nur deren zwei), gegen Alizé Cornet ging der Auftakt in Cincinnati mit 0:6 im dritten Satz verloren.

Auch Osaka und Bertens dominieren

Andererseits: Auch Jelena Ostapenko ist in der Lage, einen Durchgang voll und erfolgreich durchzuziehen - so etwa gleich zweimal in Wimbledon gegen Nathalia Daitchenko und Aliaksandra Sasnovich.

Unabhängig vom unangenehmen Ergebnis hat sich die vage Aussicht auf einen Start beim WTA-Finale in Singapur nun auch erledigt: Mit den 1.000 Punkten für den Turniersieg in Peking hätte sich Ostapenko auf Platz neun der Jahreswertung vorpirschen können. Nach der Pleite gegen Wang bleibt die 21-Jährige in der Region um Platz 20 hängen.

Kleiner Trost für Ostapenko: Sie war nicht die einzige Spielerin, die am Dienstag in Peking unsanft verabschiedet wurde: Kiki Bertens schickte nämlich Kirsten Flipkens mit 6:1 und 6:1 vom Platz, Naomi Osaka ließ Danielle Collins nur ein Spiel.

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