"Die ATP hat einen Fehler gemacht"

John McEnroe war vom Laver Cup begeistert
© getty

Beim erfolgreichen Prager Laver-Cup-Wochenende hätte die ATP durchaus genauer hinschauen können, meint John McEnroe, der das Welt-Team als Kapitän gecoacht hat.

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Der Rollenwechsel von einem Mann, der von weitem Matches beurteilt zurück zu jener Person, die am Spielfeldrand Einfluss auf das Geschehen auf dem Platz nehmen kann, hat John McEnroe augenscheinlich gut getan. Im vergangenen Jahr war die US-Legende ja im Team von Milos Raonic schon wieder ganz nah an die aktive Tennis-Szene herangerückt, die Aufgabe als Kapitän beim Laver Cup in Prag hat McEnroe mit großer Hingabe drei Tage lang erfüllt.

Gerade auch im direkten Vergleich mit seinem europäischen Pendant Björn Borg, aus dessen Ruhe die Mannschaft um Roger Federer und Rafael Nadal Kraft tanken konnte.

Die drei Tage von Prag werden als voller Erfolg verbucht werden, 2018 kommt es in Chicago zur Revanche. Die Ernsthaftigkeit der Spieler stand in allen Matches außer Frage - Federer hatte vor Beginn der Veranstaltung ja gemeint, dass es sich beim Laver Cup mitnichten um einen Schaukampf handeln würde. Noch mehr Hingabe wäre freilich nur noch zu erwarten, wenn auch die ATP den Einsatz der Spieler honorieren würde. Mit Weltranglisten-Punkten. Was den Veranstaltern von Metz und St. Petersburg, die in der letzten Woche chancenlos um die Stars der Branche gebuhlt hatten, natürlich ein Dorn im Auge wäre. John McEnroe ist dies egal.

Nicht zu toppen

"Ich glaube, die ATP hat einen Fehler gemacht, indem sie von Beginn an nicht erkannt hat, dass diese Sache eine große werden wird", zitiert das Portal sport360.com den US-Amerikaner. Er hätte es den Verantwortlichen von Anfang an gesagt. "Aber die ATP versucht nun, mit einem eigenen Wettbewerb zu kontern, von dem ich nicht einmal weiß, was er ist."

Gemeint ist der geplante World Team Cup, der Anfang des Jahres stattfinden soll. "Aber es wäre wichtig gewesen, dass man einfach mit kleinem Abstand auf den Laver Cup geschaut und dann gesagt hätte: Seht her, das ist etwas Wichtiges, das richtig gut für den Tennissport sein könnte." John McEnroe jedenfalls war nach dem Wochenende in Prag hellauf begeistert: "Ich habe viele Dinge erlebt, jede Menge unglaublicher Davis-Cup-Szenarios, aber es fällt mir schwer, mir vorzustellen, wie man das noch toppen kann."

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