NHL

Goc' Panthers schocken Ducks

Von SPOX
Die Panthers feierten ihren ersten Sieg nach zuvor neun Pleiten in Folge
© getty

Nach einem deutlichen Rückstand beenden die Panthers ausgerechnet gegen Anaheim ihre Niederlagenserie. Buffalo vermeidet den schlechtesten Heimstart der Geschichte. Die Devils besiegen die Rangers. Und: Die Flyers schießen die Senators ab.

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Das Spiel der Nacht

Florida Panthers (4-11-4, 12 Pts) - Anaheim Ducks (15-4-1, 31 Pts) 3:2 BOXSCORE

Einige hätten das Endergebnis wohl schon vor Spielbeginn eingetragen. Das beste Team der Liga gegen eines der schwächsten. Klare Verhältnisse. Als die Ducks durch Andrew Cogliano und Hampus Lindholm dann auch noch mit 2:0 in Führung gingen, waren eigentlich auch die letzten Zweifel ausgeräumt.

Eigentlich. Denn plötzlich hielt Tim Thomas 24 Schüsse in Folge und die Panthers erzielten Treffer um Treffer, bis Brad Boyes gut vier Minuten vor dem Ende schließlich das Siegtor gelang. "Auf die Art und Weise unserer Reaktion bin ich sehr, sehr stolz", sagte Peter Horachek nach seinem ersten Sieg als Panthers-Head-Coach. "Ohne Einsatz und Charakter kommst du gegen ein Team wie dieses nach einem 0:2 nicht einfach so zurück."

Speziell, wenn der letzte Sieg beinahe einen Monat zurückliegt (19. Oktober) und der Gegner 5 Spiele in Serie gewonnen hat. Anaheim verzweifelte vor allem im Schlussdrittel an Goalie Thomas (13 Saves im 3. Drittel), war sich seiner Sache aber wohl dennoch zu sicher. "Wir haben es einfach für selbstverständlich angesehen, dass wir gewinnen", gab Goalie Frederik Andersen anschließend zu. Damit standen die Ducks vor dem Spiel wohl nicht allein da.

Die weiteren Spiele

Buffalo Sabres (4-15-1, 9 Pts) - Los Angeles Kings (11-6-1, 23 Pts) 3:2 SO BOXSCORE

1983/84 hatten die Pittburgh Penguins ihre ersten zehn Heimspiele allesamt verloren, Buffalo stand bei neun Pleiten und wollte unbedingt vermeiden, in einem Atemzug mit dem schlechtesten Heimstart der NHL-Geschichte genannt zu werden. Nur gut also, dass Ryan Miller gegen L.A. einen absoluten Sahneabend erwischte. Dem Goalie gelangen insgesamt 43 Saves - inklusive der beiden entscheidenden im Shootout.

"Es ist schön, zu gewinnen", sagte Miller. "Wir mussten zu Hause einfach mal wieder gewinnen." Cody Hodgson auf Sabers- und Justin Williams sowie Dwight King auf Kings-Seite hatten dafür gesorgt, dass das Spiel überhaupt erst in die Verlängerung respektive den Shootout ging.

L.A. wird allerdings nicht so recht wissen, wie es überhaupt soweit kommen konnte. 45 Mal schossen sie im ganzen Spiel auf das Tor, die Sabres nur 17 Mal. Dennoch lag Buffalo nach Hodgsons zweitem Treffer erstmals seit dem 5. November wieder in Führung, ehe King L.A. kurz vor Ende in die Verlängerung brachte, wo Miller seinen Kasten sauberhielt.

New York Islanders (7-9-3, 17 Pts) - Nashville Predators (8-8-2, 18 Pts) 3:1 BOXSCORE

Beinahe hätte es für Kevin Poulin zum Shutout gereicht. Und der wäre bei 32 Saves auch durchaus verdient gewesen. Fünf Minuten vor dem Ende machte Patric Hornqvist jedoch alles zunichte. Fast alles. Denn eigentlich war das Spiel mit 3:0 zu diesem Zeitpunkt bereits entscheiden.

"Ich habe mich von Beginn an richtig gut gefühlt", gab Poulin dann auch wenig frustriert zu protokoll. "Ich habe den Puck das gesamte Spiel über gut im Auge gehabt und war froh, uns als Team so gut spielen zu sehen." Bedenkt man nun, dass die Islanders durch den Sieg eine Vier-Spiele-Niederlagen-Serie beendeten, dürfte Poulin den verpassten Shutout tatsächlich bestens verschmerzen können.

New York Rangers (9-9-0, 18 Pts) - New Jersey Devils (6-7-5, 17 Pts) 2:3 BOXSCORE

Kaum waren die Rangers über die 50-Prozent-Marke geklettert, setzte es auch schon die nächste Pleite. Vielleicht wäre es anders gekommen, hätten sie auch nur eines ihrer 5 Power Plays genutzt. Das taten sie jedoch nicht. Auch weil Martin Brodeur, der erneut anstelle von Cory Schneider startete, 33 Saves gelangen, was dem Goalie am Ende seinen 674. NHL-Sieg einbrachte.

Gegenüber Hendrik Lundqvist hätte das Spiel beinahe in die Verlängerung gebracht. Nachdem er den durchgebrochenen Jaromir Jagr gestoppt hatte, glich Dan Girardi kurz darauf für die Rangers aus. Kurz vor dem Ende brachte Dainius Zubrus die Devils jedoch erneut in Führung. Zum letzten Mal.

Ganz glücklich war Jagr aber dennoch nicht. "Wir haben ihnen heute nichts geschenkt und die gesamte Nacht gekämpft", so der Tscheche. "Wir hatten allerdings auch einige Chancen, das Spiel vorzeitig zu entscheiden - vor allem ich. Ich hätte beim Breakaway treffen müssen, dann hätte es 3:1 gestanden und das Spiel wäre vorbei gewesen." Am Ende Ende reichte es dennoch für New Jersey.

Washington Capitals (9-8-1, 19 Pts) - Columbus Blue Jackets (6-10-0, 12 Pts) 4:3 BOXSCORE

Die Capitals benötigten schon die Verlängerung, um ihr erstes Heimspiel nach einem langen Roudtrip für sich zu entscheiden. Washington war die Müdigkeit anzumerken, zumal Gegner Columbus nicht den letzten Funken Energie herauszukitzeln vermochte. Nur gut, wenn man in solchen Momenten einen Alex Ovechkin im Team hat, der auch noch gut eine Minute vor Ende der Overtime das Spiel entscheiden kann.

"Wir waren etwas müde. Der Roadtrip ging schon ein wenig an die Substanz", gab Coach Adam Oates dann auch freimütig zu. "Das hat sich nach einem eigentlich guten Start bemerkbar gemacht. Das war ein bisschen frustrierend." Dennoch reichte es am Ende dank Ovechkins 14. Saison- und insgesamt 13. Overtime-Treffer.

Schlussendlich müssen die Capitals sogar froh sein, führte Columbus dank eines Doppelschlags durch Jared Boll und Cam Atkinson doch bis gut eine Minute vor der Schlusssirene. Mikhail Grabovski glich jedoch erneut aus und machte Ovechkins Heldentat so überhaupt erst möglich.

Carolina Hurricanes (7-7-4, 18 Pts) - Colorado Avalanche(14-3-0, 28 Pts) 2:1 BOXSCORE

Colorado kann auswärts doch noch verlieren. Dass die Serie von zuvor sieben Auswärtssiegen in Folge ausgerechnet bei den Hurricanes ihr Ende fand, kommt allerdings nicht ganz überraschend. Schließlich gab es für die Avalanche auch bei den drei vorangegangenen Versuchen in Raleigh nichts zu holen.

Carolina blieb seiner Minimalismus-Maxime indes treu und holte sich auch seinen siebten Saisonsieg mit nur einem Tor Unterschied. "Die Defense hat heute einen herausragenden Job gemacht", sagte Goalie Justin Peters (33 Saves). "Colorado hat ordentlich Druck gemacht." So genügte Patrick Dwyers 2:0 nach nur 26 Sekunden im zweiten Drittel. Mehr als den Anschluss durch Paul Stastny brachten die Avalanche nicht mehr zustande.

Montreal Canadiens (9-8-2, 20 Pts) - Tampa Bay Lightning (13-5-0, 26 Pts) 1:2 SO BOXSCORE

Steven Stamkos' Beinbruch war ein Schock für die Lightning. Unterkriegen ließ sich der Tabellenführer der Atlantic Division davon allerdings nicht. In Montreal bewies Tampa, dass Siege auch ohne seinen Topscorer möglich sind. "Das war ein großer Schritt, diese Herausforderung zu meistern", sagte Coach Jon Cooper.

Dennoch retteten sich die Canadiens nach Tampas früher Führung durch Ryan Malone dank Daniel Briere doch noch in den Shootout. Dort gelang, was während des Spiels größtenteils nicht gelingen wollte. Valtteri Filppula überwand Carey Price, der insgesamt 44 Schüsse parierte. Genug für den Sieg.

Ottawa Senators 7-7-4, 18 Pts) - Philadelphia Flyers (6-10-1, 13 Pts) 0:5 BOXSCORE

Kommen die Flyers etwa langsam ins Rollen? In Ottawa gelang der zweite Sieg in Serie - und das in durchaus beeindruckender Manier. Ein 5:0 hatte man rund um Philadelphia lange nicht gesehen. Speziell während des schwachen Starts, als lediglich 4 von 15 Spielen gewonnen und dabei lediglich einmal mehr als zwei Tore erzielt wurden.

"Wir konzentrieren uns wieder auf die Basics", sagte Matt Read, der das Spiel für die Flyers mit seinem Tor zum 1:0 in die richtigen Bahnen lenkte. Selbstverständlich war der deutliche Sieg dennoch nicht. Auch weil die Senators zuvor drei Spiele in Serie gewonnen und in der laufenden Saison bislang immer mindestens einen Treffer erzielt hatten. Mit 24 Saves sicherte sich Steve Masons jedoch den 20 Shutout seiner Karriere und den ersten dieser Spielzeit.

Detroit Red Wings (9-5-5, 23 Pts) - Winnipeg Jets (9-9-2, 20 Pts) 2:3 SO BOXSCORE

Als es die Red Wings nicht fertig brachten, das Spiel während der Regulären Spielzeit oder der Verlängerung zu entscheiden, war eigentlich bereits klar, dass Winnipeg das Eis als Sieger verlassen würde. Schließlich sind die Jets im Shootout schlicht kaum zu besiegen (4-1). So traf Andrew Ladd auch diesmal wieder (5/5 im Shootout), während Ondrej Pavelec den Sieg mit seinem Save gegen Todd Bertuzzi sicherstellte.

Dabei hatte Detroits Dominanz im Schlussdrittel (16:2 Torschüsse) extrem zugenommen. Mehr als Pavel Datsyuks Ausgleich war jedoch nicht drin. "Es ist hart, wenn man nicht gewinnt", sagte Kapitän Henrik Zetterberg. "Wir haben vieles richtig gemacht. Aber wir haben keinen Weg gefunden, zu gewinnen. Das ist frustrierend."

St. Louis Blues (11-2-3, 25 Pts) - Phoenix Coyotes (13-4-8, 28 Pts) 2:3 OT BOXSCORE

Eigentlich war der Shootout unumgänglich. 56 Sekunden vor Ende der Verlängerung stand es immer noch 2:2. Dann kam Oliver Ekman-Larsson und entschied das Spiel. Hätte Mike Smith nicht den nächsten speziellen Abend erwischt, vielleicht wäre es gar nicht erst so weit gekommen. Der Goalie hielt 37 Schüsse und trieb St. Louis damit zur Verzweiflung.

"Es war schön, heute so zu spielen und die Jungs rauszuhauen", sagte Smith. "Ich habe auch schon einige Schüsse reingelassen, wo mich die Jungs dann rausgehauen haben. Deshalb ist es schön, das nun zurückzugeben." Allerdings sollte auch die Effizienz von Phoenix' Angriffsreihe nicht unerwähnt bleiben: Für ihre drei Treffer benötigten die Coyotes 19 Schüsse.

Calgary Flames (6-9-3, 15 Pts) - San Jose Sharks (11-2-5, 27 Pts) 2:3 OT BOXSCORE

35:13. So lautete das Schussverhätlnis am Ende. Dennoch schafften es die Sharks nicht, das Spiel noch während der Regulären Spielzeit zu entscheiden. Und auch in der Verlängerung benötigten sie beinahe die gesamte Spielzeit, ehe Brad Stuart San Jose endlich erlöste.

"Es ist lange her, dass ich in der Overtime getroffen habe", erzählte der Siegtorschütze nach dem Spiel. "Es war nicht schön, aber das ist egal. Der Puck war drin." Dabei deutete zunächst nich viel darauf hin, dass die Sharks Smiths Treffer überhaupt benötigen könnten. Bis ins Schlussdrittel hinein, war von Calgary beinahe nichts zu sehen. Binnen gut drei Minuten glichen Kris Russell und Mike Cammalleri San Joses 2:0 jedoch aus und schickten das Spiel in die Verlängerung.

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