NFL

Quarterback Ranking nach Week 5: Absturz vom Super-Bowl-Champion ins Mittelmaß

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© getty
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Tier 4: Nicht (mehr) gut genug für eine langfristige Lösung

Übergangslösungen, aus der Not heraus geborene Starter: Quarterbacks, bei denen man sich an diesem Punkt relativ sicher sein kann, dass sie kein Franchise-Quarterback sind oder noch werden und bei denen man sich nicht davon blenden lassen sollte, wenn sie einzelne gute Spiele abliefern.

Mit manchen dieser Quarterbacks kann man in gewissem Maße erfolgreich sein. Doch es ist klar, dass mit einem dieser Starter ein signifikantes Handicap im Ligavergleich besteht - und dass, wenn einer dieser Quarterbacks für das eigene Team startet, man de facto auf Quarterback-Suche ist.

26. Jared Goff, Detroit Lions

Preseason-Ranking: Platz 25.

Goff ist einer der Quarterbacks aus dieser Gruppe, bei denen man argumentieren könnte, dass sie auch ein Tier höher reinpassen würden. Ich sehe ihn aber weiterhin eher hier, weil Goff schon sehr exzellente Umstände braucht, und ich nicht weiß, ob es solche Umstände für Goff in der aktuellen NFL noch gibt - einfach weil die Shot Plays, die McVay einst für ihn vor allem via Play Action kreierte, so heute kaum noch möglich sind. Goff ist eine gute Übergangslösung für ein Lions-Team, das sich nach wie vor im Umbruch befindet. Aber er ist kein Quarterback, der die Offense signifikant besser macht, oder der den Floor dramatisch anhebt, und wenn er das Spiel machen muss, sinken die Chancen für die Lions dramatisch.

25. Cooper Rush, Dallas Cowboys

Preseason-Ranking: Ohne Ranking.

Rush ist als klarer Backup in Dallas natürlich ein Outlier, aber weil es wohl eine reelle Chance gibt, dass Prescott zumindest noch für eine Woche ausfällt, habe ich ihn hier mit reingenommen. Und was Rush bisher zeigt, ist durchaus positiv, wenn man den Kontext seiner Rolle berücksichtigt. Er hatte hier und da Glück was Turnover angeht, aber er hat auch genügend Plays gemacht, um als Komplementär-Spieler mit einigen guten Playmakern um sich herum, sowie vor allem mit einer dominanten Defense auf seiner Seite den Cowboys in der kleinen Sample Size von vier Spielen eine Chance zu geben, Spiele zu gewinnen. Rush ist ein Backup-Quarterback, dabei bleibe ich - aber ein High-End-Backup, das hat er gezeigt.

24. Davis Mills, Houston Texans

Preseason-Ranking: Ohne Ranking.

Ein wenig hatte ich mir von Mills erhofft, dass er in dieser Saison in die Gunslinger-Richtung gehen könnte. Ein paar Shot Plays mehr, in Kombination mit einem stärkeren Run Game, und so eine unterhaltsame Texans-Offense. Davon sind wir noch ein wenig entfernt, auch wenn Mills seine Sache unter dem Strich solide macht. Und trotzdem erfüllt diese Saison einen Zweck: Mills hatte als Rookie genug gezeigt, dass er in einem Team, das sich im Rebuild befindet, eine zweite Chance verdient hatte. So wie die Saison bislang läuft, zeigt er im zweiten Jahr, dass er nicht die Langzeitlösung in Houston sein wird. Und gleichzeitig ist er im zweiten Jahr deutlich weiter, als ich das vor einem Jahr gedacht hatte, und wenn sonst nichts, dann sollte ihm zumindest eine sehr lange Karriere als High-End-Backup winken.

23. Carson Wentz, Washington Commanders

Preseason-Ranking: Platz 24.

Wer meine Analysen und Texte schon seit einer Weile liest, der weiß, dass ich Carson Wentz schon seit einer Weile abgeschrieben habe. Ich habe die Colts kritisch für den Trade gesehen, und umso überraschender war es für mich, dass Washington nach diesem Saisonende nochmal Picks für Wentz auf den Tisch legte. Ich prognostiziere, dass diese Saison bis auf Weiteres die letzte Saison von Wentz als Starter sein wird - zumindest aber bringt die Art und Weise, wie Washington mit ihm spielen möchte, ein wenig mehr Potenzial mit: Die Colts versuchten letztes Jahr, Wentz in die Game-Manager-Rolle zu pressen, um eine möglichst simple Offense möglichst rudimentär umsetzen zu können. Damit ist per se nichts falsch, aber für diese Rolle und diese Art Offense muss man nicht Ressourcen in Carson Wentz investieren. In Washington ist er mehr der Gunslinger, der mit Risiko spielt. Das gibt einem zumindest die Chance, für eine Weile auch mal auf Wentz' High-End-Welle zu reiten - viel mehr sehe ich aber auch nicht. Wentz ist nach wie vor extrem wacklig unter Druck und weit weg von einem konstanten Pocket-Passer.