NFL

Der wichtigste Free Agent für jedes Playoff-Team

Von Alex Weber
Davante Adams wird nach der laufenden Saison Free Agent.
© getty
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Dallas Cowboys: Edge Randy Gregory

Gregory scheint nach vielen Problemen abseits vom Spielfeld endlich sein Potential erreicht zu haben und wird nach zwei starken Saisons in Folge erstmals in seiner Karriere ein Free Agent. Die Cowboys würden Gregory wohl gerne behalten, jetzt, wo er endlich für sie performt, doch die mehr als schlechte Cap Situation in Dallas könnte das verhindern.

Aktuell liegt Dallas mehr als 25 Millionen Dollar über der Cap für nächste Saison und muss diese Situation in der Offseason erstmal in den Griff bekommen, bevor man ernsthaft über Vertragsverlängerungen nachdenken kann. Angesichts der Verträge, die produktive Pass-Rusher in der Free Agency aufrufen, scheint ein Weggang aus Dallas nur schwer vermeidbar zu sein.

Neben Gregory wird Dallas noch einige andere schwere Entscheidungen treffen müssen. Auch die Verträge der Wide Receiver Michael Gallup und Cedrick Wilson sowie Tight End Dalton Schultz laufen aus. Die Cowboys werden wohl einige Verträge umstrukturieren müssen, um überhaupt unter die Obergrenze des Salary Caps zukommen. Welche Free Agents dann noch gehalten werden können, wird sich zeigen. Es scheint aber unvermeidbar, dass einige Leistungsträger den Cowboys den Rücken kehren werden.

Philadelphia Eagles: Cornerback Steven Nelson

Nachdem Nelson vor Beginn der Saison von den Steelers entlassen wurde, unterzeichnete er bei den Eagles einen Prove-It-Deal für eine Spielzeit und 2,5 Millionen Dollar. Als Cornerback Nummer-2 neben Darius Slay spielte er in Philly eine passable Saison und wird sich in der Offseason nun nach einem langfristigen Vertrag zu besseren Bezügen umschauen.

Das Cornerback-Tandem von Slay und Nelson hat für die Eagles dieses Jahr gut funktioniert, aufgrund der Cap-Situation in Philadelphia könnte sich eine Verlängerung mit dem 28-Jährigen aber schwierig gestalten. Die Eagles haben aktuell nur knapp vier Millionen Dollar Cap Space für 2022 zur Verfügung und müssen zusätzlich entscheiden, ob sie den auslaufenden Vertrag von Derek Barnett verlängern möchten.

Aufgrund der engen finanziellen Lage scheint es durchaus möglich, dass einer, wenn nicht sogar beide nächste Saison für ein neues Team auflaufen werden.

Green Bay Packers: Wide Receiver Davante Adams

Davante Adams ist wahrscheinlich der beste Free Agent, der in dieser Offseason verfügbar sein wird und hat bereits klar gemacht, der bestbezahlte Spieler auf seiner Position werden zu wollen. Für die Packers dürfte es allerdings schwer werden, Adams diesen Wunsch zu erfüllen. Aktuell steht Green Bay 40 Millionen Dollar über dem Salary Cap für nächstes Jahr und dementsprechend schwierig würde sich eine Verlängerung gestalten. Bleibt Green Bay All-In? Oder beginnt jetzt der Umbruch?

Teams mit viel Cap Space und einem Need auf der Wide-Receiver-Position wie die Jets, Dolphins und Jaguars könnten in der Offseason einen starken Push für Adams machen, sollte es mit den Packers keine Einigung - und keinen Franchise Tag - geben. Gerade für diese Teams würde es zudem viel Sinn machen, ihren jungen Quarterback mit einem verlässlichen Target wie Adams zu unterstützen, auch wenn man dafür tief in die Tasche greifen müsste.

Aktuell ist DeAndre Hopkins der bestbezahlte Wide Receiver, gemessen an seinem durchschnittlichen jährlichen Einkommen von etwas mehr als 27 Millionen Dollar jährlich und Adams' neues Team müsste diese Summe wohl noch übertreffen.

Tampa Bay Buccaneers: Wide Receiver Chris Godwin

Letztes Jahr schaffte es General Manager Jason Licht, den Super-Bowl-Kader der Buccaneers quasi komplett zusammenzuhalten, doch dieses Jahr scheint ein Umbruch in Tampa Bay unvermeidbar - und das nicht nur durch den Rücktritt von Tom Brady.

Godwin spielte die letzte Saison unter dem Franchise Tag und ist damit dieses Jahr erneut ein Free Agent. Allerdings erlitt Godwin im Spiel gegen die Saints in Woche 15 einen Kreuzbandriss und daher steht hinter seiner Free Agency nun ein großes Fragezeichen.

Godwin war seit der Ankunft Bradys neben Mike Evans dessen verlässlichste Anspielstation und ein essenzieller Teil der Bucs-Offense. Angesichts der Verletzung Godwins lässt sich nur schwer einschätzen, wie viel er auf dem Markt bekommen würde und daher könnte auch ein Prove-It-Deal in Tampa Bay für eine weitere Spielzeit eine Option sein.

Neben Godwin werden die Bucs sich aber auch überlegen müssen, wie sie mit den zahlreichen anderen Free Agents umgehen werden. Auch Ryan Jensen, Carlton Davis, Rob Gronkowski, Leonard Fournette, Jordan Whitehead und Jason Pierre-Paul stehen auf der langen Liste namhafter Free Agents der Bucs. Die etwas mehr als 22 Millionen Dollar Cap Space werden nicht reichen, um all diese Spieler halten zu können und Licht wird sich entscheiden müssen, wer bleiben soll und wer gehen kann.

Los Angeles Rams: Edge Von Miller

Während der Regular Season schickten die Rams einen Zweit- und Drittrundenpick zu den Broncos und konnten im Gegenzug dafür Von Miller zu einem ohnehin schon gefährlichen Pass-Rush hinzufügen. Nach ein paar anfänglichen Schwierigkeiten bei den Rams hat Miller zuletzt neben Aaron Donald starke Leistungen gezeigt und die Investition scheint sich für General Manager Les Snead gelohnt zu haben. Dazu sollte er nach der Season aber auch am Besten noch mit Miller verlängern, da man sonst kaum Spielraum hat, einen Ersatz zu verpflichten.

Die letzten Spiele haben gezeigt, dass ein Pass-Rush bestehend aus Aaron Donald, Leonard Floyd und Von Miller teilweise kaum zu blocken ist und die Rams auch nächstes Jahr mit diesem Trio schwer zu stoppen wären. Die Frage ist auch hier die finanzielle Machbarkeit für Los Angeles.

Die Rams haben kaum Cap Space und einige hochdatierte Verträge auf den Büchern. Von Miller nach der Saison aber einfach wieder ziehen zu lassen, nachdem man Picks für ihn getradet hat, scheint aber unlogisch und so werden die Rams versuchen müssen, Miller irgendwie zu halten. Um das möglich zu machen, könnten bestehende Verträge umstrukturiert werden und ein Teil von Millers Gehalt durch Void-Jahre in die Zukunft verlagert werden.

Neben Von Miller wird auch Odell Beckham Jr. nach der Saison ein Free Agent. Beide Stars zu halten scheint fast unmöglich, zumal sich auch OBJ zuletzt mit starken Leistungen wieder für einen besseren Vertrag angeboten hat.

Arizona Cardinals: Edge Chandler Jones

Chandler Jones begann die Saison mit einer dominanten Vorstellung gegen die Tennessee Titans, bei der er Ryan Tannehill gleich fünf Mal sacken konnte. In den darauffolgenden fünf Partien gelang Jones dann kein einziger Sack mehr und er tauchte teilweise ab. General Manager Steve Keim wird sich überlegen müssen, ob Jones in Zukunft der Spieler aus Woche 1, oder aus den fünf Wochen danach sein wird.

Für eine Verlängerung spricht, dass Jones, seitdem er für die Cardinals spielt, die Konstante in der Defense ist und ein Leader, der mit gutem Beispiel vorangeht. Seine Leistungen diese Saison schwankten jedoch von Woche zu Woche stark und die Konstanz, mit der er gegnerische Quarterbacks unter Druck setzt, schien ihm ein wenig abgegangen zu sein.

Jones wird vor Beginn der nächsten Spielzeit 32 Jahre alt und trotzdem wird es auf dem Markt viele interessierte Teams geben. Das könnte bedeuten, dass die Cardinals Jones ziehen lassen müssen, da eine Verlängerung Geld-technisch außerhalb des Bereich des Möglichen liegen könnte.

Keim hat nur knapp zehn Millionen Dollar Cap Space in 2022 zur Verfügung und neben Jones werden auch Spieler wie Christian Kirk, Zach Ertz, James Conner und Chase Edmonds Free Agents. Es scheint daher gut möglich, dass sich die Wege von Jones und den Cardinals nach sechs Saisons in der Wüste trennen werden.

San Francisco 49ers: Guard Laken Tomlinson

2018 unterschrieb Tomlinson für drei Jahre und 16,5 Millionen Dollar bei den Niners. Diesmal winkt ihm aller Voraussicht nach ein sogar noch besserer Vertrag, da er neben Trent Williams auf der linken Seite der O-Line San Franciscos einen tollen Job macht. Seitdem Tomlinson bei den 49ers spielt hat er jedes Spiel gestartet und General Manager John Lynch wird versuchen ihn auch in Zukunft in San Francisco zu halten.

Die Niners haben etwas mehr als 11 Millionen Dollar Cap Space in 2022 und ansonsten nicht viele Free Agents mit hoher Priorität. Ganz gleich ob Jimmy Garoppolo oder Trey Lance nächstes Jahr under Center stehen wird, Tomlinson ist ein wichtiger Teil der Niners-O-Line und sollte verlängert werden.

Andere Teams mit mehr Cap Space könnten San Francisco aber einen Strich durch die Rechnung machen, da solide und immer verfügbare Guards in der Free Agency heiß begehrt sind.

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