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College Football - Fünf Thesen vor dem Saison-Endspurt: Matt Corral wird der neue Quarterback-Top-Pick

Von Johannes Ninow
Matt Corral ist der Quarterback von Ole Miss.
© getty
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College Football These 4: Jim Harbaugh kann sein Ohio-State-Trauma brechen

Die vielleicht größte Überraschung der Saison sind die Michigan Wolverines um Head Coach Jim Harbaugh. In 2020 konnte das Team kein einziges Heimspiel gewinnen, eine historische Premiere für eines der ältesten Football-Programme. Harbaughs Stuhl wackelte gewaltig, ein Sprung zurück in die NFL schien nicht unwahrscheinlich. Doch im Januar unterschrieb er eine Vertragsverlängerung, die den NFL-Gerüchten vorerst ein Ende setzte und für Stabilität sorgte.

Trotzdem hatten viele Experten keine hohen Erwartungen an die Wolverines. Vor allem die Quarterback-Position war mal wieder voller Fragezeichen, Harbaughs großes Problem, seitdem er in Michigan das Zepter führt. Joe Milton kam mit vielen Vorschuss-Lorbeeren nach Ann Arbor und war zu Saisonbeginn 2020 der Starter, wurde jedoch gegen Saisonende von Cade McNamara ersetzt, der aber auch nicht viel besser aussah. Milton verabschiedete sich im Februar Richtung Tennessee, Michigan musste also alles auf McNamara setzen.

Auf McNamara setzen, hieß auch auf das Laufspiel zu setzen. Über 1700 Yards hat Michigan schon erlaufen - und mit 6:0 Siegen einen perfekten Saisonstart hingelegt. McNamara ist ein stabiler "Game Manager" für Michigan, der das dominante Laufspiel und eine starke Defense wunderbar ergänzt. Gegen Washington am 2. Spieltag reichten 44 Passing Yards, um das Spiel zu gewinnen, weil am Ende insgesamt 343 Yards erlaufen werden konnten. Insgesamt hat McNamara erst 5 Touchdowns geworfen, aber auch erst eine Interception.

Nun stellt sich die Frage, ob dies endlich das Jahr ist, indem die großen Hoffnungen, die Wolverine-Fans bei seiner Ankunft in 2015 in Harbaugh gesetzt hatten, endlich erfüllt werden: BIG10-Titel und CFB Playoffs. Der starke Saisonstart und die Niederlagen der BIG10-Konkurrenz haben Michigan immerhin zum Mitfavoriten in der Conference erhoben.

Doch die ganz schweren Spiele kommen erst noch. Und es sind vor allem die Spiele gegen die großen Rivalen Michigan State, Penn State und vor allem Erzrivale Ohio State, die noch auf Harbaugh und Co. warten. Besonders das Spiel gegen Ohio State dürfte jedem Michigan-Fan mächtig Angst einjagen, auch wenn die Buckeyes in diesem Jahr einen Schritt zurück gemacht haben.

Noch nie konnte Harbaugh als Michigan-Coach gegen Ohio State gewinnen. Es ist der große Makel seiner Amtszeit bisher. Ob Blowouts oder kontroverse Fourth-Down-Calls in Overtime, irgendwas ging bisher immer schief. In diesem Jahr soll diese schwarze Serie endlich beendet werden. Die Buckeyes wirken in diesem Jahr seit langem mal wieder schlagbar für die BIG10-Konkurrenz, wobei Quarterback CJ Stroud von Spiel zu Spiel besser wird und auch die Defense nach mächtigen Problemen zu Saisonbeginn zugelegt hat.

Trotzdem ist das Team von Ryan Day einige Schritte weg von den Top-Teams der letzten Jahre. Das gepaart mit Michigans neuer Identität verspricht ein spannendes Saisonfinale in Ann Arbor. Am 27. November kommt es zum großen Showdown. Mit über 100.000 Fans im Rücken wird es vielleicht Harbaughs beste (und letzte?) Chance, sein Ohio-State-Trauma zu überwinden und mit Michigan endlich den Durchbruch zurück der CFB-Elite zu schaffen.

Übersehen darf er dabei auf keinen Fall den kommenden Gegner, Michigan State. Das Team um Star-Runnig-Back Kenneth Walker ist ebenfalls noch ungeschlagen und in diesem Duell kann auch immer alles passieren.