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College Championship Weekend Previews und Predictions: Clemson nimmt Rache – klarer Sieg für Ohio State

Von Johannes Ninow
Justin Fields spielt mit Ohio State in einem Championship Game.
© getty
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Clemson Tigers - Notre Dame Fighting Irish (Sa., 22.00 Uhr LIVE AUF DAZN)

Die überraschende Niederlage Floridas gegen LSU hat den beiden ACC-Teams Clemson und Notre Dame die Tür zu den Playoffs noch weiter geöffnet. Selbst der Verlierer des ACC Championship Games wird eine große Chance auf die Top-4 haben, denn Floridas Niederlage hat auch Texas A&Ms Resümee geschwächt. Nur Clemson müsste bei einer Niederlage zittern und sich voraussichtlich mit dem Big12-Champ oder den siegreichen Gators vergleichen.

Notre Dames Football Programm ist eigentlich ein Independent, schloss sich im Sommer aber ausnahmsweise der ACC an (alle anderen Sportarten Notre Dames sind bereits festes Mitglied der ACC), da große Teile ihres Spielplans, darunter die traditionellen Highlights gegen USC und Stanford, ausfielen.

Bereits Anfang November trafen diese beiden Teams in South Bend aufeinander, Notre Dame gewann in der 2. Verlängerung und beendete damit Clemsons Serie von 35 regulären ACC-Spielen ohne Niederlage. Während anschließend viele auf das coronabedingte Fehlen von Clemsons Superstar-Quarterback Trevor Lawrence verwiesen, traf die Tigers das Fehlen einiger wichtiger Verteidiger viel härter.

Lawrence-Ersatz DJ Uiagalelei warf für 439 Yards und zwei Touchdowns ohne eine Interception und erlief einen weiteren TD. Natürlich gibt Lawrence dem Team allein durch seine Anwesenheit auf dem Feld mehr Ruhe und Selbstbewusstsein, die drei zum Teil haarsträubenden Fumbles der Tigers hätte aber auch der zukünftige Nummer-1-Pick nicht verhindern können, 34 Rushing Yards insgesamt waren zudem einfach unterirdisch.

Wesentlich schmerzvoller waren da die Ausfälle von All American Defensive Lineman Tyler Davis und der beiden Linebacker James Skalski und Mike Jones für Clemson. Ohne sie konnte Notre Dame sich auf ihr starkes Laufspiel verlassen, Running Back Kyren Williams dominierte mit 140 Rushing Yards und drei Touchdowns.

Nun werden Lawrence und die drei Verteidiger aber im Championship Game in Charlotte dabei sein. Notre Dame wird trotzdem alles daransetzen, ihr Laufspiel durchzusetzen und gleichzeitig das Laufspiel der Tigers in Schach zu halten, auch wenn es fast unmöglich sein wird, Running Back Travis Etienne ein zweites Mal unter 50 Rushing Yards zu halten. Viel wird an Notre Dames Linebacker Jeremiah Owusu-Koramoah hängen, der ein wahnsinniges erstes Spiel ablieferte und, wie auch Lawrence und Etienne, höchst wahrscheinlich in der ersten Runde des Drafts 2021 gezogen werden wird. Tipp: 28:23

Alabama Crimson Tide - Florida Gators (So., 2.00 Uhr)

Im Championship Game der SEC stehen sich in der Nacht auf Sonntag Alabama und die Florida Gators gegenüber. Alabama ist noch ungeschlagen und seit Woche eins der absolute Titelfavorit. Das Team von Head Coach Nick Saban war bisher so dominant, selbst bei einer Niederlage wäre man wohl sicher in den Playoffs dabei. Im Kader der Crimson Tide tummeln sich mal wieder nzählige zukünftige NFL-Spieler in Offense und Defense.

Vor allem auf Running Back Najee Harris (schon 22 Touchdowns) und Wide Receiver Devonta Smith (15 Touchdowns) werden die Gators defensiv eine Antwort finden müssen. Und spätestens nach Floridas peinlicher Niederlage am vergangenen Wochenende gegen LSU ist es mehr als fraglich, wie die Defense von Head Coach Dan Mullen hier mithalten will. Schon die ganze Saison über war die Defense das Sorgenkind der Gators, doch gegen LSUs Offensive voller unerfahrener, junger Spieler (darunter Freshman Quarterback Max Johnson in seinem aller ersten College-Spiel) 37 Punkte zu kassieren, war der absolute negative Höhepunkt.

Immerhin bringt Florida ihr eigenes kongeniales Offensiv-Duo mit: Quarterback Kyle Trask und Tight End Kyle Pitts. Pitts ist der mit Abstand beste Tight End im College, ein absolutes Matchup-Nightmare für jede Defense. Zu groß und stark für Cornerbacks, zu schnell und beweglich für Linebacker, mehr 17 Yards pro Catch unterstreichen seine Big-Play-Gefahr, obwohl er verletzungsbedingt drei Spiele verpasst hat, hat er schon elf Touchdowns gefangen. Auch deshalb schonte Mullen ihn gegen LSU für das Spiel gegen Alabama. Ganz offensichtlich aber das falsche Signal, wofür Mullen sich starke Kritik gefallen lassen musste.

Mit Pitts als Go-to-Guy und vielen weiteren Waffen in Wide Receiver Kadarius Toney oder Running Back Dameon Pierce hat Quarterback Kyle Trask sich zum Mitfavoriten auf die Heisman Trophy gespielt. Gegen Alabama könnte Trask die 4000-Yard-Marke knacken, mit 40 Touchdowns führt er alle Quarterbacks im College an. Kyle & Kyle werden jedoch ein Monster-Spiel brauchen, um das Mismatch ihrer Defense gegen Alabamas Offense zu kompensieren.

Für Alabama dürften sich abwechselnd Cornerback Pat Surtain und Safety Jordan Battle um Pitts kümmern, vor allem Surtain könnte sich mit einem starken Spiel gegen Pitts in den Draft-Boards noch weiter nach oben spielen. Für die Gators geht es in diesem Spiel trotz der Niederlage gegen LSU neben dem Conference Titel auch um eine mögliche Playoff-Teilnahme. Mit einem Sieg hätte man zumindest ein ganz starkes Argument gegenüber dem Verlierer des ACC Championship Games, vor allem gegenüber Clemson. Tipp: 48:35

Cincinnati Bearcats - Golden Hurricane (So., 2.00 Uhr LIVE AUF DAZN)

Neben den P5-Titelmatches stehen natürlich auch die Championship Games der Group of Five Conferences (die fünf nächstbesten Conferences nach den Power Five) an. Hierbei ist das Finale der AAC (American Athletic Conference) zwischen Tulsa und den Cincinnati Bearcats das interessanteste.

Denn: Cincinnati ist noch ungeschlagen und ein Top-10 Team, doch das Komitee hat ihnen mit der Platzierung von Iowa State auf 6 eigentlich schon die Tür zu den Playoffs verschlossen. Sehr zum Unmut der G5-Commisioners, die bereits eine Rückkehr zum alten BSC-Format (eine Computerrechnung legte zwei Finalisten fest) fordern, da diese ihnen zumindest eine Minimalchance auf eine National Championship gäbe.

Gegen Tulsa werden sich die Bearcats, die seit dem 21. November allerdings kein Spiel mehr bestreiten konnten, vor allem auf ihre Defense verlassen. Angeführt von Linebacker Jarell White ist diese Unit eine der besten im Land, nur die traditionelle Offensivmacht UCF konnte einigermaßen erfolgreich gegen sie scoren. Abgesehen von diesem Spiel konnte Cincinnatis Defense alle Gegner unter 20 Punkte halten. Tipp: 25:17

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