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NFL Coin Toss Week 11: Bucs vs. Rams - Weniger Talent? Mit diesen Coaches kein Problem

Von Jan Dafeld
Sean McVay will gegen die Tampa Bay Buccaneers gewinnen.
© getty

In der Nacht auf Dienstag empfangen die Tampa Bay Buccaneers die Los Angeles Rams. Kann Tom Brady seine Bucs zum nächsten Sieg führen? Oder erwischt Sean McVay die Gastgeber auf dem falschen Fuß? SPOX diskutiert mit mySPOX-User tbb. Das Spiel könnt Ihr in der Nacht auf Dienstag (ab 2.15 Uhr) live auf DAZN verfolgen.

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Preview: Tampa Bay Buccaneers (7-3) vs. Los Angeles Rams (6-3) (Di., 2.15 Uhr live auf DAZN)

SPOX-User tbb: Zum ersten Mal seit 2010 sind die Tampa Bay Buccaneers wieder mit sieben Siegen aus den ersten zehn Spielen in die Saison gestartet, anders als damals sollte man in dieser Saison auch die Playoffs erreichen. Mit einem Sieg gegen die Rams kann Tampa Bay sich im Kampf um den ersten Wildcard-Seed in die Pole Position bringen.

Allerdings waren die Primetime-Spiele Tampas bis jetzt alles andere als überzeugend: Einem äußerst glücklichen Sieg gegen New York stehen eine vermeidbare Pleite gegen Chicago und ein kompletter Meltdown gegen die Saints gegenüber. Damit es gegen die Rams diesmal besser läuft, müssen einige Dinge eintreten.

Die Defense wird den Run der Rams kontrollieren müssen, laut DVOA haben die Rams das beste Run Game und die Bucs die zweitbeste Run-Defense der Liga. Wenn Tampa es schafft, die First-Down-Runs von Los Angeles zu stoppen und sie so in lange Second und Third Downs zu zwingen, hat das Team schon viel erreicht. So legt man das Spiel mehr in die Hände von Jared Goff, wovon eher die Defense als die Offense profitieren dürfte.

Ähnlich wie Miami in Woche 8 sollten die Bucs in der Lage sein, aus komplexen Formationen zu blitzen und Goff so das Leben schwer zu machen, der Ausfall von Tackle Andrew Withworth spielt den Bucs dabei mit Sicherheit in die Karten. Auch die Cornerbacks der Bucs sind in der Lage, mit den Receivern der Rams mitzuhalten und diese aus dem Spiel zu nehmen. Carlton Davis könnte Cooper Kupp das ganze Spiel folgen und ihn so kontrollieren.

Wenn die Bucs es also schaffen, das Run Game der Rams zu stoppen und so Goff zu vielen Dropbacks zwingen, sollte man in der Lage sein, das Spiel defensiv zu dominieren.

Buccaneers: Quarterback-Vorteil ist entscheidend

Ähnlich wie die Rams wollen auch die Bucs den Ball bei First Down laufen, wichtig wäre hier eine Rückkehr von Ali Marpet gewesen, der seit dem Spiel gegen die Saints im Concussion Protocol ist und leider erneut ausfallen wird. Doch selbst mit ihm ist Tampa nicht sehr effizient im Run-Game. Wenn Tampa Bay es aber schafft, in kurze Second Downs zu kommen, macht man es auch der Line in der Pass Protection einfacher.

Die Protection der Bucs wird immer besser, vor allem Tristan Wirfs, Ryan Jensen und eben Marpet spielen auf einem sehr hohen Niveau. Das Passspiel Tampas wirkt zwar teilweise so, als würde Offensive Coordinator Byron Leftwich einfach sagen "Geht's raus und spielt's Football", aber aufgrund der hohen individuellen Qualität funktioniert das in den meisten Fällen tatsächlich.

Selbst wenn die Bucs auf ein Top-Cornerback-Duo wie Jalen Ramsey und Darious Williams treffen, die Mike Evans und Chris Godwin durchaus aus dem Spiel nehmen könnten, ist dahinter noch genug Qualität mit Antonio Brown, mit Gronk und mit den Youngstern Scotty Miller und Tyler Johnson. Tom Brady ist außerdem der deutlich bessere Quarterback als Goff und sollte in der Lage sein, aus langen Second und Third Downs mehr zu machen als sein Gegenüber.

Letztendlich erwarte ich ein defensiv geprägtes Matchup, weil beide Teams den Run des Gegners stoppen können und es diesem somit schwer machen werden. Durch den Vorteil auf der Quarterback-Position werden sich die Bucs letztlich aber durchsetzen. Tipp: 24:16 Bucs

Jan Dafeld (SPOX): Die Offense der Rams baut stark auf das Run Game auf und die Laufverteidigung der Bucs ist statistisch eine der besten der NFL, das stimmt. Allerdings hat Tampa Bays Run-Defense stark unter dem Ausfall von Vita Vea gelitten, die Bucs sind in diesem Bereich also nicht mehr so dominant wie noch zu Saisonbeginn. Los Angeles ist hier keineswegs chancenlos.

Darüber hinaus ist das Play-Action-Game der Gäste gefährlich, insbesondere gegen den Blitz, sofern die Pass-Protection hält zumindest. Gegen die Dolphins und deren aggressive Pressure-Pakete taten sich die Rams sehr schwer, für gewöhnlich ist das Team in diesem Bereich aber nicht so anfällig - Sean McVay in Jared Goffs Ohr sei Dank.

Einen Shutout für die Bucs oder ähnliches sehe ich daher auf keinen Fall kommen, McVay ist einer der klügsten Köpfe der NFL und wird seine Lehren aus dem Miami-Spiel gezogen haben. Der Ausfall von Whitworth tut zweifelsohne weh, dennoch gehe ich davon aus, dass die Rams den Ball offensiv bewegen können werden.

Die Secondary der Bucs spielte in dieser Saison über weite Strecken gut. Die Giants machten in ihrem Spiel gegen Tampa Bay allerdings Jamel Dean als Schwachpunkt aus und erwischten diesen mehrfach mit Double-Moves auf dem falschen Fuß. Eine ähnliche Strategie könnte auch McVay ins Auge fassen. Gelingt es den Rams offensiv einige Big Plays zu kreieren, könnten sie in dem Matchup die Nase vorne haben. Denn die Defense, um einen Shootout zu verhindern, haben sie.

Rams: Defensive Coordinator als Schlüssel zum Sieg?

Brandon Staley hat in Los Angeles derweil eine der besten und interessantesten Defensivreihen der NFL aufgebaut. Staley richtet seine eigene Defense stark auf gegnerische Tendenzen im Play-Calling aus und scheint in erster Linie den Pass, nicht den Run, stoppen zu wollen. Der Sieg gegen die Seahawks ist für diese Taktik das beste Beispiel.

Die Vorliebe von Byron Leftwich für (oft nicht allzu effektive) Runs bei First und Second Down ist kein Geheimnis, ich könnte mir vorstellen, dass Staley hier ansetzen wird, indem er Tampa Bay mit leichteren Boxes zum Lauf einladen und die Gastgeber so in lange Second- und Third-Down-Situationen bringen wird.

Darüber hinaus verfügen die Rams auch über das Personal, um den Bucs defensiv zusetzen zu können. Jalen Ramsey und Darious Williams bilden eines der besten Cornerback-Duos der Liga und können es auch ohne Safety-Hilfe mit Tampa Bays starkem Receiving Corps aufnehmen.

Darüber hinaus ist Aaron Donald der beste (Interior-)Pass-Rusher der Liga, ohne Ali Marpet verfügt Tampa Bay über keinen Spieler, der ihn im Eins-gegen-eins blocken könnte. Gelingt es den Rams, Brady konstant unter Druck zu setzen, insbesondere durch die Mitte, kann selbst dieser Fehler machen. Das hat nicht zuletzt das Spiel gegen die Saints unterstrichen.

Verfügen die Bucs in ihrem Team über mehr Talent als die Rams? Vermutlich ja, mit McVay und Staley hat Los Angeles allerdings zwei Coaches an der Seitenlinie, die ihre Spieler in äußerst vorteilhafte Position bringen können. Gelingt es den Rams, die Bucs-Offense in lange Downs zu zwingen und diese offensiv selbst zu vermeiden, dürften die Rams für eine kleine Überraschung sorgen. Tipp: 27:23 Rams

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