NFL

Divisional Round Preview: Gibt es die Wilson-Show in Green Bay?

Von Jan Dafeld
Russell Wilson trifft mit den Seattle Seahawks auf die Green Bay Packers.
© getty
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No. 2 Green Bay Packers (13-3) vs. No. 5 Seattle Seahawks (11-5) (Mo., 0.40 Uhr auf DAZN)

Green Bay Packers: Der Weg in die Playoffs

Sieben Siege aus den ersten acht Saisonspielen katapultierten Green Bay früh auf den ersten Platz der NFC North und mitten ins Rennen um eine Bye Week in der Wildcard Round. Mit einem Sieg über die Vikings sicherten sich die Packers bereits in Woche 16 den ersten Platz in der Division.

Den hauchzarten Vorsprung vor den Saints verteidigte das Team von Head Coach Matt LaFleur schließlich in der letzten Woche der Regular Season. Gegen die Lions enttäuschten Aaron Rodgers und Co. zwar über weite Strecken, sicherten sich durch einen knappen Sieg aber letztlich dennoch Platz zwei in der NFC.

Seattle Seahawks: Der Weg in die Playoffs

Seattle befand sich bis zuletzt im Rennen um den ersten Platz in der NFC - leider gemeinsam mit dem Division-Rivalen aus San Francisco. Durch Niederlagen gegen die Rams und die Cardinals gaben die Seahawks kurz vor dem Ende der Regular Season ihre formidable Stellung aus der Hand. In Woche 17 besiegelte dann eine hauchdünne Niederlage gegen die 49ers Seattles Dasein als Wildcard-Team.

In der Wildcard Round tat sich das Team von Head Coach Pete Carroll gegen ein extrem dezimiertes Eagles-Team überraschend schwer, machte letztendlich aber doch in der regulären Spielzeit den Einzug in die Divisional Round klar. Russell Wilson, über die erste Saisonhälfte noch der Favorit auf den MVP-Titel, kühlte zum Saisonende hin etwas ab, wurde aber dennoch zum All-Pro gewählt.

Die aktuelle Situation der Packers:

Nach zwei Wochen Pause gehen die Packers weitestgehend fit in die Divisional Round. Interior Defender Tyler Lancaster, Fullback Danny Vitale und Running Back Dexter Williams waren zuletzt alle krank und drohen daher auszufallen, die drei sind für Green Bay jedoch alles andere als unersetzlich.

Deutlich schwerer wiegen würde ein Ausfall von Interior Defender Kenny Clark. Der Pro Bowler fehlte am Mittwoch im Training, konnte in den beiden anschließenden Einheiten aber schon wieder teilweise mittrainieren. Ein Ausfall von Clark käme daher überraschend.

Die aktuelle Situation der Seahawks:

Die Seahawks bangen um ihre Offensive Line. Mike Iupati (Nacken) wird aller Voraussicht nach ausfallen, auch die Tackles Duane Brown (Knie) und George Fant (Leiste) könnten das Playoff-Spiel verpassen. Durch Seattles Verletzungssorgen dürfte Jamarco Jones ins Starting Lineup rücken, fallen tatsächlich alle drei Spieler aus, könnte sogar Chad Wheeler, der erst diese Woche aus dem Practice Squad verpflichtet wurde, spielen müssen.

Defensiv sind derweil die Edge Defender Ziggy Ansah (Nacken) und Quinton Jefferson (Knie) angeschlagen. Jadeveon Clowney (Knöchel) ist offiziell als fraglich gelistet, trainierte am Freitag jedoch voll mit und wird aller Voraussicht nach auf dem Platz stehen.

Packers vs. Seahawks: Players to watch

Za'Darius und Preston Smith (Edge Rusher, Packers)

Kein Pass-Rushing-Duo verbuchte in der Regular Season mehr Sacks als die Smiths, Za'Darius führte die Liga sogar in Pressures an. Gegen eine wacklige Offensive Line der Seahawks, die obendrein unter einigen Verletzungssorgen leidet, sollten die beiden ihre herausragende Saison fortsetzen können.

Bleiben Smith und Smith allerdings hinter den Erwartungen zurück, könnte das die eigene Defense vor einige Probleme stellen. Mit Ausnahme von Clark verfügt Green Bay ansonsten kaum über Pass-Rushing-Präsenz. Bekommt Wilson in der Pocket zu viel Zeit, sollte es ihm gelingen, die Packers über Tyler Lockett, D.K. Metcalf und Co. mehrfach mit Big Plays zu attackieren. Dies zu verhindern, ist also hauptsächlich die Aufgabe des Smith-Duos.

Russell Wilson (Quarterback, Seahawks)

Es sieht mehr und mehr so aus, als würde Seattle in den Playoffs so weit kommen, wie Wilson sie tragen kann. Die Defense agiert mittlerweile einige Level unter dem der dominanten Legion-of-Boom-Tage, das Running Game scheint nach den Verletzungen im Running Back Corps sowie der Offensive Line mehr und mehr zu einer echten Schwäche zu werden.

Wilson mag in der zweiten Saisonhälfte ein wenig abgebaut haben, der 31-Jährige gehört dennoch nach wie vor zu den absoluten Elite-Quarterbacks der NFL und kann jederzeit für ein herausragendes Play gut sein. Gegen die inkonstante Packers-Secondary scheint das Deep-Passing-Game über Wilson Seattles größter Trumpf in der Divisional Round zu werden. Solange Wilson einen (weiteren) Sahnetag erwischen kann, darf man die Seahawks niemals abschreiben.

Packers vs. Seahawks: Darauf kommt es an

Auch Rodgers spielt nicht mehr auf dem guten Level des Saisonstarts, mit den Seahawks wartet allerdings ein alles andere als unlösbares Matchup auf den 36-Jährigen. Josh McCown brachte in der Wildcard Round 75 Prozent seiner Pässe an den Mann - mit einem gerissenen Oberschenkelmuskel! Zeigt Rodgers sich in seinen Pässen zielgenauer als zum Ende der Regular Season, dürfte Green Bays Offense nur schwer vom Feld zu kriegen sein.

Auf der Gegenseite steht Seattles Play-Calling einmal mehr im Mittelpunkt. Trotz der Verletzungssorgen in der Offensive Line werden Wilson und seine gefährlichen Waffen in der Lage sein, die Packers tief zu attackieren. Doch: Wie oft erlauben ihm die Seahawks genau das? Für die Gäste dürfte es zentral werden, ihren Superstar nicht zu häufig in lange und klare Passing Downs zu bringen.

Packers vs. Seahawks: Prognose

Mit Wilson als Quarterback scheint für die Seahawks in nahezu jedem Spiel ein Sieg möglich, dominant wirkte zuletzt weder die Defense noch die Offense der Packers. Und doch: Die Duelle an der Line of Scrimmage sollte Green Bay beide für sich entscheiden, kommen Rodgers und das Running Game der Packers einigermaßen ins Rollen, könnten die Anforderungen an die Offense der Gäste zu groß werden. 27:24 Packers.

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