NFL

Divisional Round Preview: Gibt es die Wilson-Show in Green Bay?

Von Jan Dafeld
Russell Wilson trifft mit den Seattle Seahawks auf die Green Bay Packers.
© getty

Am zweiten Tag der Divisional Round empfangen zunächst die Houston Texans die Kansas City Chiefs. Können Deshaun Watson und Co. der herasuragenden Offense rund um Patrick Mahomes etwas entgegensetzen? Anschließend treffen die Green Bay Packers auf die Seattle Seahawks. Beide Playoff-Spiele seht ihr am Sonntag ab 21.05 Uhr bei DAZN.

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No. 2 Kansas City Chiefs (12-4) vs. No. 4 Houston Texans (10-6) (So., 21.05 Uhr auf DAZN)

Kansas City Chiefs: Der Weg in die Playoffs

Kansas City legte den Grundstein für seinen Playoff-Einzug gleich zu Saisonbeginn. Dank vier Siegen aus den ersten vier Spielen der Regular Season geriet der Sieg in der schwachen AFC West nie wirklich in Gefahr - trotz vier Niederlagen aus sechs Spielen in der Saisonmitte.

Mit einem fitten Patrick Mahomes sowie einem vollen Waffen-Arsenal mit Tyreek Hill, Travis Kelce, Sammy Watkins und Mecole Hardman erreichten die Chiefs wieder ihre Bestform. Die letzten sechs Saisonspiele gewann das Team von Head Coach Andy Reid allesamt. Durch die Niederlage der Patriots gegen Miami ergab dies letztlich sogar noch Platz zwei in der AFC.

Houston Texans: Der Weg in die Playoffs

Seit Saisonbeginn wechseln sich bei den Texans stets zwei Siege in Serie mit einer Niederlage ab. Über eine gesamte Saison ergibt dies einen relativ ungefährdeten Einzug in die Playoffs. In der letzten Woche der Regular Season konnte das Team von Head Coach Bill O'Brien seine größten Leistungsträger bereits schonen.

Aufgrund von Niederlagen gegen die Panthers sowie die Broncos geriet eine Bye Week in der Wildcard Round für Houston allerdings relativ früh in beinah unerreichbare Distanz. Nach ihrem vierten Playoff-Einzug in den letzten fünf Jahren taten sich die Texans zuhause gegen die Bills vor allem offensiv lange schwer, erst in der Overtime gelang dem AFC-South-Champion der Einzug in die Divisional Round.

Die aktuelle Situation der Chiefs:

Ihren wohl größten Ausfall hatten die Chiefs bereits im letzten Saisonspiel der Regular Season zu beklagen: Safety Juan Thornhill zog sich gegen die Chargers einen Kreuzbandriss zu und wird somit in den Playoffs nicht mehr zur Verfügung stehen.

Mit Ausnahme des Rookies sowie Cornerback Morris Claiborne (Schulter) kann Kansas City dank einer zweiwöchigen Pause allerdings weitestgehend gesund in sein erstes Playoff-Spiel gehen. Hinter den Einsätzen von Tight End Travis Kelce (Knie) sowie Interior Defender Chris Jones (Wade) steht offiziell noch ein Fragezeichen, bei beiden ist allerdings davon auszugehen, dass sie am Sonntagabend auf dem Feld stehen werden.

Die aktuelle Situation der Texans:

Die Texans bangen wie bereits in der Vorwoche um Wide Receiver Will Fuller. Der Speedster kämpft nach wie vor mit einer Leistenverletzung und konnte in der Woche nicht voll trainieren. Ob er spielen kann, wird sich voraussichtlich erst unmittelbar vor Spielbeginn entscheiden.

Während J.J. Watt zuletzt wieder voll trainieren konnte und noch mehr Snaps als gegen Buffalo erhalten soll, stehen hinter den Einsätzen von Safety Jahleel Addae (Knie) sowie den Tight Ends Darren Fells (Hüfte) und Jordan Akins (Oberschenkel) noch Fragezeichen. Sollte Addae ausfallen, würde der 38-jährige Mike Adams seinen Platz einnehmen müssen, bei den Tight Ends steht Jordan Thomas als Ersatz bereit.

Chiefs vs. Texans: Players to watch

Armani Watts (Safety, Chiefs)

Die Verletzung von Thornhill erregte weniger Aufmerksamkeit als beispielsweise die Verletzungsprobleme von Fuller auf der Seite der Texans. Doch der Ausfall des Safetys trifft die Chiefs durchaus: Kein anderer Spieler im Kader der Gäste verfügt über den Speed, um die Rolle des Free Safety so einzunehmen, wie es Thornhill während der Regular Season getan hatte.

Kansas City dürfte nun mehr auf Coverages mit zwei tiefen Safeties setzen, einen Single-High-Spieler brauchen sie dennoch. Diese Rolle wird vermutlich vor allem Watts (und teilweise Daniel Sorensen und Kendall Fuller) zukommen. Der Viertrundenpick 2018 ist talentiert, kam bis zum Ausfall von Thornhill aber praktisch ausschließlich in den Special Teams zum Einsatz. Sollte Watts gegen die Texans merklich wackeln, könnte das den Gästen deutlich mehr Möglichkeiten im Deep-Passing-Game geben.

Deshaun Watson (Quarterback, Texans)

Watsons Qualitäten sind unbestritten, auch in der Wildcard Round führte er seine Texans nach einem holprigen Start ins Spiel mit einem herausragenden Play in der Overtime schließlich doch zum Sieg. Gegen die Chiefs und ihre herausragende Offense wird er sich solch ein langes Warmlaufen aber nicht erneut erlauben können.

Das große Manko des jungen Quarterbacks ist bekannt: Watson hält den Ball oft zu lange, gegen die Bills schluckte er sieben Sacks und brauchte im Schnitt 3,7 Sekunden bis zum Wurf. Gegen Frank Clark, Chris Jones und Co. wird er seine Ziele deutlich schneller finden müssen. In der Regular Season gelang ihm dies gegen Kansas City sehr gut (null Sacks). Kann Watson Steve Spagnuolos Defense erneut sehr schnell attackieren und auch den Ausfall von Thornhill ausnutzen, könnten die Texans selbst in einem Shootout Schritt halten.

Chiefs vs. Texans: Darauf kommt es an

Im ersten Aufeinandertreffen bereiteten die Texans Mahomes, der allerdings merklich angeschlagen war, Probleme wie kaum ein Team vor ihnen. Dass dies der unterdurchschnittlichen Houston-Defense nun erneut gelingt, darf stark bezweifelt werden. Ziel der Gastgeber sollte es sein, den amtierenden MVP zumindest phasenweise stoppen zu können - und auf die eigene Offense zu vertrauen.

Mit DeAndre Hopkins, einem fitten Will Fuller, Problemen in der Chiefs-Secondary sowie Deshaun Watson, der den Ball nicht zu lange hält, sollte Houston durchaus Punkte auflegen können. Noch stehen hinter einigen dieser Variablen aber Fragezeichen. Die Texans werden einen deutlich besseren Tag ihrer Offense als zuletzt gegen Buffalo brauchen, um bis zuletzt im Spiel zu bleiben.

Chiefs vs. Texans: Prognose

Die Texans verfügen über die Mittel, um an einem guten Tag eine effektive Offense gegen die Chiefs aufs Feld führen zu können. So mancher Texans-Drive dürfte allerdings durch den starken Pass-Rush der Gastgeber beendet werden. Ob Houston defensiv dagegenhalten und einen Shootout verhindern kann, darf angesichts des Waffen-Arsenals von Mahomes jedoch bezweifelt werden. Letztlich wird die offensive Feuerkraft von KC vermutlich zu groß sein. 34:20 Chiefs.

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