NFL

Chad und T.O.: Das lässigste Tandem der Liga

Von SPOX
Cincinnatis Wide Receiver Chad Ochocinco und Terrell Owens sind eine der größten NFL-Attraktionen
© Getty

Den Anfang haben die Saints und Vikings gemacht, jetzt folgt der Rest der NFL. Die Geschichten des 1. Spieltags: Der glückliche Brady und der stinkige Moss gegen ein Showtime-Duo auf Meilenstein-Jagd, die Steelers-Quarterback-Reserve im Check und die Eröffnung eines neuen Football-Tempels.

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New England Patriots - Cincinnati Bengals (Sonntag, 19 Uhr)

In Tom Bradys Leben ist derzeit ziemlich viel los: Erst am Donnerstag baute er einen Autounfall, am Freitag kam dann die Nachricht, dass der Quarterback zum bestbezahlten NFL-Profi aufsteigt. Und jetzt trifft er im ersten Saisonspiel mit den Patriots auf die Cincinnati Bengals, die mit ihrem Wide-Receiver-Duo Chad Ochocinco und Terrell Owens für eine richtig gute Show sorgen sollten.

Wenn Ochocinco 48 Yards verbucht, hat er die 10.000-Yards-Marke erreicht, Owens fehlen noch 49 Yards, um die 15.000 voll zu machen.

Randy Moss hat derzeit andere Sorgen. Er will wie Brady in New England bleiben, hat aber das Gefühl, dass man ihn dort nicht mehr will. So viel ist klar: Ein unzufriedener Moss ist ein großes Risiko, denn der Gemütszustand des Wide Receivers schlägt sich traditionell sofort in seiner Leistung nieder.

Zudem wirft auch die phasenweise löchrige Defense Fragen auf. Und was macht eigentlich Sebastian Vollmer? Die deutschen Fans dürfen gespannt sein, ob Bradys Beschützer den nächsten Schritt in seiner Entwicklung nimmt.

Pittsburgh Steelers - Atlanta Falcons (Sonntag, 19 Uhr)

Was kann Dennis Dixon? Kann er überhaupt was? In der Preseason machte der dritte Quarterback der Steelers teils wilde Sachen, nach der Sperre gegen Ben Roethlisberger und der Verletzung von Byron Leftwich steht er nun trotzdem im Rampenlicht.

Und sofort lobten die Coaches natürlich die tolle Entwicklung, die der junge Kerl genommen habe. Aber man darf sich schon jetzt darauf einstellen: Pittsburgh wird laufen, laufen, laufen. Deshalb kann man sein Fernglas schon jetzt auf Rashard Mendenhall fixieren, der für viele Yards und einige Highlights sorgen wird.

Die Falcons wiederum wollen sowohl am Boden als auch in der Luft überzeugen und zurück in die Playoffs. Mit Quarterback Matt Ryan, Running Back Michael Turner, Wide Receiver Roddy White und Tight End Tony Gonzalez hat Atlanta auf jeden Fall das Zeug dazu.

New York Giants - Carolina Panthers (Sonntag, 19 Uhr)

Kein Topspiel? Ganz abgesehen davon, dass wir das natürlich noch gar nicht wissen, ist diese Partie aus einem einfachen Grund von großem Interesse: Das neue Stadion der Giants wird offiziell eröffnet. Das New Meadowlands Stadium sorgte schon vor Monaten für Ärger in New York, weil die Jets, die sich das Stadion mit den Giants teilen, sauer waren, dass nicht sie als Erste dort spielen dürfen.

Sei es drum, die Giants bekamen den Zuschlag. Und an den Umzug sind eine ganze Menge Erwartungen geknüpft. Experten und Fans trauen dem Team viel zu, obwohl der Kader und die Entwicklung des Vorjahres nicht unbedingt für eine Supersaison sprechen.

Wie Carolina befindet sich New York so ein bisschen im Umbruch. Die traditionell starke Giants-Defense war zuletzt ein Torso, weshalb Defensive Coordinator Bill Sheridan durch Perry Fewell ersetzt wurde. Offensiv wurde Running Back Brandon Jacobs hinter Ahmad Bradshaw ins zweite Glied versetzt.

Die Panthers haben ihr größtes Plus am Boden: "Sie haben ein außergewöhnliches Laufspiel, gar keine Frage", warnte Giants-Coach Tom Coughlin vor Jonathan Stewart und DeAngelo Williams. Auch interessant ist das Duell der Wide Receiver: Steve Smith vs. Steve Smith.

Houston Texans - Indianapolis Colts (Sonntag, 19 Uhr)

Über den Vizemeister muss man keine großen Worte verlieren. Ein von Peyton Manning angeführtes Team ist immer wettbewerbsfähig, und diese wie letzte Saison sogar ein heißer Anwärter auf den Titel. Die Story dieses Spiels sind die Houston Texans.

Im Vorjahr galten die Texaner schon als potenzielles Playoff-Team, scheiterten aber knapp. Dieses Jahr ist der Einzug in die Postseason das Minimalziel. Wide Receiver Andre Johnson und Quarterback Matt Schaub bilden eins der magischsten Duos der Welt.

An alle interessierten Nicht-Experten: Wer einen Passempfänger sehen will, der alle, aber auch wirklich alle möglichen Fertigkeiten für diese Position mitbringt, sollte Johnson zuschauen. Die größten Fragezeichen: Das Laufspiel und die Tatsache, dass man in acht Jahren nur einen Sieg gegen Indy verbuchen konnte.

Washington Redskins - Dallas Cowboys (Montag, 2.20 Uhr)

Eins ist klar: Grundsätzlich sind die Redskins sehr viel besser aufgestellt als letztes Jahr. Mike Shanahan ist ein erfahrener und erstklassiger Coach, die Verpflichtung von Donovan McNabb garantiert dem Team praktisch, dass Wide Receiver Santana Moss eine starke Saison spielen wird.

Aber man muss nur einen Namen nennen, um alle Fans des Teams in die Verzweiflung zu stürzen: Albert Haynesworth. McNabb hält Fat Albert für unverzichtbar, aber der Defensive Tackle ist nicht fit. Für Shanahan ist das Grund genug, sich in einen Kleinkrieg mit Haynesworth zu verzetteln, der fast täglich Futter bekommt und die Teamchemie in Washington empfindlich stört.

In Dallas dagegen lacht die Sonne. Nach der vorzeitigen Vertragsverlängerung mit Miles Austin und der Verkündung, dass Rookie Dez Bryant bereit ist, nach einem Jahr Pause wieder Football zu spielen, sind auch die letzten Baustellen behoben. Die Saison kann kommen.

New York Jets - Baltimore Ravens (Dienstag, 1.15 Uhr)

Die Jets reden von sich ja schon jetzt als kommender Champion. Starke Defense, ein gutes Laufspiel und ordentliche Receiver sprechen ja auch nicht unbedingt dagegen.

Aber nur wenn Quarterback Mark Sanchez deutlich besser spielt als in seiner Rookie-Saison, hat das Team aus dem Big Apple eine Chance.

Allerdings: Neuzugang Santonio Holmes wird gesperrt fehlen. Die Ravens dagegen müssen auf Safety Ed Reed verzichten - eine Insitution in Baltimore. Solange Linebacker Ray Lewis allerdings am Start ist, wird die Defense schon stehen. Und da jetzt auch die Offense um Spielmacher Joe Flacco und Running Back Ray Rice dank der neuen Receiver Anquan Boldin und T.J. Houshmandzadeh bärenstark besetzt ist, muss man sich fragen: Wer ist hier eigentlich der Super-Bowl-Kandidat?

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