NBA

Dallas fährt Pflichtsieg ein

Von Stefan Petri
Monta Ellis führte die Mavericks mit 21 Punkten an und gewann das Duell gegen Olapido klar
© Getty

Gegen die Orlando Magic (10-28), das zweitschlechteste Team der NBA, müssen sich die Dallas Mavericks (23-16) vor heimischem Publikum trotz gelegentlicher Unkonzentriertheiten nicht besonders strecken und gewinnen mit 107:88 (BOXSCORE). Gleich mehrere Spieler teilen die Last unter sich auf, Dirk Nowitzki kann sich nach guter ersten Hälfte zurücknehmen.

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Zwei Tage nach seinen 40 Punkten gegen die New Orleans Pelicans trifft der Deutsche seine ersten drei Würfe aus dem Feld, kühlt in der zweiten Halbzeit aber ab und beendet seinen Arbeitstag nach 28 Minuten mit 15 Punkten. Monta Ellis führt die Mavericks, die insgesamt 13 Dreier verwandeln, mit 21 Punkten an, gleich sechs Spieler punkten zweistellig.

Die Magic geraten im zweiten Viertel mit 20 Punkten in Rückstand, kämpfen sich in der Folge aber gleich mehrfach heran, bevor ihnen am Ende die Puste ausgeht. Beste Spieler beim Team aus Florida sind Point Guard Jameer Nelson (21 Punkte) und Big Man Glen "Big Baby" Davis (19 Punkte, 8/14 FG).

Reaktionen

Monta Ellis (Dallas Mavericks): "Da wir drei Spiele in Serie gewonnen haben, ist unsere Einstellung eine andere geworden. Hoffentlich können wir so weitermachen."

Rick Carlisle (Coach Dallas Mavericks): "Sie haben Probleme mit Verletzungen und anderen Dingen, aber sie sind immer noch ein NBA-Team. Sie haben ein paar gute Phasen gehabt, aber wir haben die Führung immer wieder ausgebaut."

Glen "Big Baby" Davis (Orlando Magic): "Ich war heute aggressiver. Ich hatte ja nichts zu verlieren."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Dallas-Coach Rick Carlisle muss das vierte Spiel in Serie ohne den an der Schulter verletzten Shawn Marion auskommen. Neben Calderon, Ellis, Nowitzki und Dalembert komplettiert daher erneut Jae Crowder die Starting Five.

Auf der Gegenseite fehlt Jacque Vaughn Shooting Guard Arron Afflalo mit Fußproblemen, Center Nikola Vucevic muss wegen einer Gehirnerschütterung passen. Seine deshalb doch recht klein geratene Starting Five besteht aus Nelson, Oladipo, Harkless, Harris und Davis.

5.: Oha, der große Deutsche ist immer noch heiß! Nach seinen 40 Punkten vor zwei Tagen legt Nowitzki wieder gut los, trifft die ersten zwei Jumper - und blockt jetzt sogar Big Baby unter dem Korb. Auch Ellis hat schon 4 Punkte. 12:8 Dallas.

8.: Nowitzki bekommt sein übliches Päuschen, mit Carter, Wright und Blair sind die ersten Bankspieler in der Partie. Und die Mavs bauen die Führung aus: Ellis mit dem schlitzohrigen Passfake, danach ist der Weg zum Ring plötzlich frei. 21:12 Mavericks.

14.: Die Magic machen es den Hausherren nicht einfach. Immer wenn der Vorsprung auf 10 Punkte anschwillt, startet das Team von Jacque Vaughn einen Mini-Run, verzeichnet einen Steal oder trifft von draußen. Vor allem Jameer Nelson sieht sehr motiviert aus. 30:24 Dallas.

19.: VC for 3! In den letzten Minuten haben die Mavericks einen 17:9-Lauf hingelegt. Die Magic hängen jetzt aber auch durch: Schon mehrfach haben sich die Big Men der Mavs einen Offensiv-Rebound geschnappt oder die Guards per Fast-Break von Turnovern profitiert. 47:29 Mavericks.

24.: Souveräne Pausenführung für Dallas, das hier fast 54 Prozent der eigenen Würfe trifft und bisher nur 6 Turnover verzeichnet hat. Mit einer Sekunde auf der Uhr zieht Ellis noch einmal das Foul und trifft einen von zwei Freiwürfen. Das sieht nach einer Menge Garbage Time aus. 59:41.

28.: Zu Beginn des dritten Viertels ist hier plötzlich der Schlendrian bei den Mavs eingekehrt. Nowitzki trifft zuerst zwei Jumper nicht und vertändelt danach den Ball. Big Baby hat bei den Gästen dagegen jede Menge Zielwasser intus: Er macht schnelle sechs Punkte für die Magic. Carlisle hat nach einem langen Jumper von Tobias Harris genug gesehen und nimmt das Timeout. Nur noch 61:51 Dallas.

34.: Die Mavericks haben wieder die Kontrolle übernommen, nachdem der Vorsprung zwischenzeitlich auf 6 Punkte zusammengeschmolzen war. Ellis holt sich einen abgefälschten Ball, täuscht mit der runterlaufenden Shot Clock kurz den Drive gegen Jason Maxiell an und steigt dann zum Dreier hoch. Splash! Starke Szene vom Shooting Guard, der einen 12:0-Run von Dallas abschließt. 75:57 Mavericks!

42.: Das wird doch nichts hier mit ausgiebiger Garbage Time, Dallas muss schwitzen. Orlando legt wieder einen 10:2-Lauf hin, weil die Dinger von draußen gerade reinfallen. Big Baby trifft den ganz langen Jumper und wird bei der Landung von Blair gefoult. Der Bonus-Freiwurf ist auch drin. Danach legt Nelson einen Dreier nach. 91:82 Dallas.

44.: Die Dallas-Bank ist heute eine Bank! Carter und Wright sind wieder im Spiel - und machen hier wohl den Deckel drauf. Zuerst trifft Carter doppelt, dann rammt Wright das Leder mit Gewalt durch die Öse. Zuvor hatte er schon einen Layup-Versuch von Oladipo abgeräumt. Die Mavs führen wieder mit 15. 97:82 Dallas.

48.: Feierabend! Dallas gewinnt mit 107:88. In der letzten Minute darf dann auch Second-Round-Pick Ricky Ledo noch etwas NBA-Luft atmen. Er führt sich mit einem Dreier und einem schönen Drive zum Korb gut ein und bekommt von den noch in der Halle verbliebenen Zuschauern Szenenapplaus. Kurz nachgeschaut: Es war erst der dritte Dreier in seiner noch jungen Karriere.

Dallas Mavericks - Orlando Magic: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Jae Crowder. Auch Monta Ellis oder Vince Carter (17 Punkte) würden sich hier anbieten, aber der Award geht an Shawn Marions Ersatzmann, der in seinen 25 Minuten auf dem Parkett einen hochkonzentrierten Eindruck machte - was man von seinen Kollegen nicht immer sagen konnte. 14 Punkte bei 6 von 8 Treffern aus dem Feld, 2 von 3 Dreiern, dazu noch schnelle Hände in der Verteidigung (3 Steals, 1 Block). Crowder ist eigentlich der Mann für die Drecksarbeit - die wird hiermit gewürdigt.

Der Flop des Spiels: Victor Oladipo. Einige Experten hatten vor dem Draft dafür plädiert, Oladipo als ersten Spieler vom Board gehen zu lassen. Bisher verläuft seine Rookie-Saison, sieht man mal von mäßigen Quoten aus dem Feld ab, ganz OK. Gegen die Mavs fiel er im Vergleich zu seinem Nebenmann Nelson dann aber doch klar ab, traf nur 4 von 11 Versuchen aus dem Feld und leistete sich 4 Turnover. Zudem hatte er in der Defense gegen den quirligen Monta Ellis große Schwierigkeiten.

Das fiel auf:

  • In der ersten Hälfte war es eine starke, beinahe mühelose Perfomance von Nowitzki, der nichts erzwang, aber am Ball immer dominant war. Gegen die kleineren Magic-Verteidiger postete er mehrfach auf, vor allem auf dem linken Block. Dabei warf er entweder über seinen Gegenspieler hinweg oder wartete auf das Double-Team, um den freien Mitspieler einzusetzen. In der zweiten Halbzeit setzten die Mavs dieses Mittel nur noch selten ein, allerdings verließ den Deutschen da dann auch die Treffsicherheit.
  • Der Robin zu Nowitzkis Batman war gegen die Magic gut aufgelegt: Monta Ellis gewann das Duell gegen Oladipo klar, zog immer wieder zum Korb, wirkte dabei aber nicht überhastet sondern immer unter Kontrolle (nur ein Turnover). Vielleicht war es der eine oder andere Jumper zu viel (8/18 FG), aber in dieser Form ergänzt er sich mit Scharfschütze Jose Calderon (3/6 3FG) hervorragend.
  • Gegen ein "vertikal limitiertes" Team war der Game Plan der Mavs darauf ausgerichtet, die Höhenvorteile im Eins-gegen-Eins immer wieder auszunutzen, vor allem durch Nowitzki oder Vince Carter. Während ersterer "herkömmlich" angespielt wurde, versuchte man VC über geswitchte Pick-and-Rolls gegen den kleineren Nelson in Szene zu setzen.
  • Die Magic sind keine besonders talentierte Truppe, ohne Afflalo sieht es allerdings so richtig duster aus. Eine Post-up-Option fehlt ohnehin. So setzte das Team vor allem auf Dreier und lange Jumper (nur 26 Punkte in der Zone). Als die phasenweise regelmäßig fielen - etwa durch Nelson oder Davis - konnte Orlando den Rückstand immer wieder verringern. Um wirklich an der Überraschung zu schnuppern, war das aber zu wenig.
  • Das Duell mit der Bank der Mavericks verloren die Gäste deutlich. Fünf Spieler machten in 64 Minuten gerade mal 14 Punkte bei einer Quote von 35 Prozent. 1/7 aus der Distanz, 5 Turnover - so kann man Carter, Wright und Blair nicht die Stirn bieten.
  • Schaut man sich die Box Score an, war Dallas einfach in so ziemlich jedem Bereich ein kleines bisschen besser (12:15 Turnover, 21:18 Assists, 40:37 Rebounds, 14:13 Free Throws). Was ins Auge springt, ist die starke Quote von draußen (13/27 3FG). Die Magic trafen ihrerseits nur 7 von 24 Versuchen von jenseits der Dreierlinie. Dallas konnte sich auf sein Shooting verlassen: Im dritten Viertel trafen vier verschiedene Spieler innerhalb von zwei Minuten jeweils ein Triple.
  • Neben Marion hatte auch Wayne Ellington die letzten Spiele verpasst, er war allerdings nicht verletzt sondern krank. Gegen die Magic meldete er sich eindrucksvoll zurück: 12 Punkte, 6 Rebounds und 40 Prozent von der Dreierlinie gaben dem Team in 21 Minuten von der Bank einen wichtigen Schub.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick