NBA

Ein Unterschied wie Tag und Nacht

Von Florian Regelmann
Dirk Nowitzki hat sich schon zahlreiche Giganten-Duelle mit den Spurs geliefert
© Getty
Cookie-Einstellungen

Small Forward: Dahntay Jones vs. Kawhi Leonard

Jones (4,1 PKT, 1,6 REB): Gehört in die Kategorie Defensivspezialist. Rick Carlisle nahm ihn in die Starting Five, weil er sich davon mehr Toughness versprach. Jones machte dann auch einige ganz gute Spiele, erfüllt seine Rolle als Defense-und-Dreier-Mann aber gar nicht mehr. Aus der Distanz (23 Prozent, letzte Saison noch 43 Prozent) geht nichts. Jones ist unproduktiv (0/6 FG, 2 Punkte in den letzten zwei Spielen) und steht immer weniger auf dem Feld. Wird spätestens dann aus der Lineup fliegen, wenn Nowitzki wieder bereit ist zum Starten und Shawn Marion auf die Drei rückt.

Leonard (10,1 PKT, 5,4 REB): Verpasste wegen Knieproblemen ein bisschen mehr als einen Monat, ist jetzt aber seit vier Spielen wieder zurück. Und er ist ein ganz wichtiger Baustein bei den Spurs. Defensiv ist Leonard in seinem zweiten NBA-Jahr schon jetzt ein Star. Nur Chris Paul und Mike Conley sammeln in der Liga mehr Steals als Leonard (2,3), dazu verrichtet er für einen Flügel exzellente Arbeit am Brett. Ist genau der Spielertyp, der Dallas vor Probleme stellt. Offensiv hat er sich weiterentwickelt und ist ein guter Finisher, wackelig ist noch sein Schuss aus der Distanz (32 Prozent Dreier). Hat eine große Zukunft vor sich.

Fazit: Ein brutales Mismatch zugunsten des 21-jährigen aufstrebenden Jungstars.

 

 

Power Forward: Shawn Marion vs. Tim Duncan

Marion (10,3 PKT, 8,0 REB): Eigentlich würde Marion im Small-Forward-Matchup auf sich selbst in 13 Jahre jünger (Leonard) treffen, aber da Nowitzki momentan noch von der Bank kommt, startet er auf der Vier. Ist immer noch ein Elite-Defender und Top-Rebounder, der seine Punkte in Brettnähe via Dunks, Layups, Floater und Runner erzielt. Freiwürfe verwandelt er so sicher wie nie zuvor in seiner Karriere (über 90 Prozent), aber sein Dreier (26 Prozent) bleibt der Inbegriff der Hässlichkeit. Kann den Mavs aktuell offensiv auch nicht helfen (10/27 FG in den letzten 3 Spielen).

Duncan (17,8 PKT, 9,9 REB): Einer der besten Power Forwards aller Zeiten, der nach einem scheinbaren Abbau eine Renaissance erlebt - und mit 36 Jahren eine beeindruckende Monster-Saison spielt. Hat immer noch seine überragenden Low-Post-Moves drauf, trifft seinen Midrange-Bankshot wie eh und je und kann immer noch 30-Punkte-Spiele einstreuen. Im Player Efficiency Rating ist er in dieser Saison der beste Big Man überhaupt. Seine 2,5 Blocks pro Spiel bedeuten zudem Rang 5 in der NBA, er ist jetzt schon ein Kandidat als Defensive Player of the Year. Hat nebenbei ebenfalls eine Career-High-Quote von der Linie (80 Prozent).

Tim Duncan: Der beste 36-Jährige aller Zeiten

Fazit: Zwei Spieler mit großen Karrieren, aber nur eine Legende.

 

Center: Chris Kaman vs. Tiago Splitter

Kaman (13,7 PKT, 6,3 REB): Erlebt eine seltsame Saison in Dallas. Kaman, den nach wie vor seine starke Fußarbeit auszeichnet und der mit rechts und links gleichermaßen abschließen kann, gehört offensiv weiter zu den besten Centern der Liga. 13,7 Punkte (bei 51 Prozent FG) in nur 25 Minuten sprechen eine deutliche Sprache. Dennoch lässt ihn Carlisle oft, gerade in der Crunchtime, auf der Bank. Negativ: Hat Karriereminuswerte bei Blocks (0,8) und Assists (0,8).

Splitter (9,4 PKT, 4,9 REB): Nach vielen Jahren als Star im europäischen Basketball wird der 27-jährige Brasilianer in seinem dritten NBA-Jahr auch in San Antonio immer wichtiger. Seit Mitte Dezember hat er DeJuan Bair aus der ersten Fünf verdrängt und dankt es Popovich mit ordentlichen Leistungen (60 Prozent FG für die Saison). Hat so gut wie keinen Jumper, ist dafür aber ein starker Finisher am Korb. In den letzten Playoffs wendeten Teams aufgrund seiner Freiwurf-Schwäche (16/43) die Hack-a-Splitter-Taktik an, aktuell trifft er aber solide 70 Prozent von der Linie.

Fazit: Wenn Dallas rein vom Talent einen Vorteil hat, dann auf der Center-Position. Splitter ist nicht sehr beweglich und hat so seine Probleme in der Defense, das kann Kaman nutzen.

 

Teil I: Die Guard-Position

Teil III: Die Bank, die Coaches und die Prognose