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NBA - Fünf Fragen zum Saisonaus von Nuggets-Star Jamal Murray: War's das mit den Titelhoffnungen?

Jamal Murray wird den Nuggets mit einem Kreuzbandriss lange Zeit fehlen.
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Sind die Denver Nuggets auch ohne Murray ein Titelanwärter?

Seit der Trade Deadline und der Addition von Aaron Gordon gehörten die Nuggets zu den heißesten Teams der Liga. Mit dem neuen Flügel im Lineup gewann Denver zunächst sieben Spiele in Folge, bevor die vergangenen beiden Partien - der irre Einbruch in der Schlussphase gegen Boston und das Gastspiel in der Bay Area - verloren gingen.

Nichtsdestotrotz, mit dem Gordon-Trade hatten sich die Nuggets im Kreis der Titelanwärter etabliert. Die Grundlage dafür hatte Denver bereits in den Vorwochen gelegt, seit Anfang März stand das Team von Coach Malone bei einer Bilanz von 16 Siegen zu fünf Niederlagen. Das lag einerseits natürlich an einem Nikola Jokic in MVP-Form, andererseits aber auch an Murray.

Nach einem schwachen Saisonstart, der Murray aus der All-Star-Konversation eliminiert hatte, erinnerte Blue Arrow zuletzt wieder sehr stark an den Bubble-Murray, der den Jazz und Clippers in den vergangenen Playoffs Kopfschmerzen bereitet hatte. Trotz der miesen ersten Saisonmonate legte Murray bis zu seiner Verletzung Career-Highs in allen wichtigen Statistik-Kategorien wie Punkte (21,2), Assists (4,8), Feldwurfquote (47,7 Prozent), Dreierquote (40,8 Prozent) oder bei den Advanced Stats wie PER (18,4) oder True-Shooting (59,2 Prozent) auf.

In der Nuggets-Offense harmonierten Jokic und Murray nahezu perfekt. Teilten sich die beiden Eckpfeiler der Nuggets-Gegenwart und -Zukunft den Court, so legte Denver laut Cleaning the Glass ein elitäres Net-Rating von 11,8 auf. Mit der Verstärkung auf dem Flügel in Person von Gordon erreichte Denver endgültig den Contender-Status, damit ist es nun allerdings vorbei.

Jamal Murray wird den Nuggets mit einem Kreuzbandriss lange Zeit fehlen.
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Jamal Murray wird den Nuggets mit einem Kreuzbandriss lange Zeit fehlen.

Denver Nuggets: Chancen auf die Finals im Keller

Kein Team kann es problemlos wegstecken, wenn der zweitbeste Spieler auf einmal fehlt, noch nicht einmal wenn dieses Team einen so genialen Offensiv-Spieler wie Jokic in der Hinterhand hat. In den bisherigen Minuten mit Jokic auf dem Court, aber Murray auf der Bank, sank das Net-Rating der Nuggets auf -2,8. Denver wird das Scoring des Kanadiers nicht einfach so ersetzen können.

Zwar verfügt der aktuell Viertplatzierte der Western Conference in Person von Facundo Campazzo und Monte Morris über solide Backups auf der Guard-Position und wird sicherlich noch mehr Tiefe ins Visier nehmen (schon vor der Murray-Verletzung waren angeblich Austin Rivers, Troy Daniels oder Gerald Green im Gespräch), doch keiner von ihnen kann konstant Offense für sich kreieren, geschweige denn mehrfach 50 Punkte in einem Playoff-Spiel raushauen.

Die Nuggets werden nun noch mehr auf Jokic angewiesen sein, zudem werden sich Gordon und MPJ wohl über mehr Touches freuen dürfen. Doch reicht das in der Postseason für den großen Wurf? Wohl eher nicht. Laut eines Berechnungsmodells von The Ringer sind die Chancen der Nuggets, eine Playoff-Serie zu gewinnen, von 59 auf 41 Prozent gesunken. Und die Chancen auf die Finals sind auf nur noch magere drei Prozent zusammengeschrumpft.

Die Statistiken von Jamal Murray in der Saison 2020/21

Spiele / MinutenPunkteReboundsAssistsStealsFG%3FG%FT%
48 / 35,521,24,04,81,347,740,886,9