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NBA Playoffs - Los Angeles Lakers feiern Anthony Davis: "Ein Wurf, den Kobe Bryant getroffen hätte"

Von Philipp Schmidt
Davis war der umjubelte Held beim zweiten Sieg gegen die Nuggets.
© getty

Anthony Davis hat die Los Angeles Lakers mit seinem Dreier in letzter Sekunde zur 2-0-Führung gegen die Denver Nuggets geschossen. Für AD war es ein besonderer Moment, nur wenige Sekunden nach seinem erfolgreichen Wurf zum 105:103-Erfolg brach es aus ihm heraus. Hier geht es zu den Highlights der Partie.

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Schrie Davis etwa "Kobe!", nachdem sein Distanzwurf nichts als Nylon berührt hatte und kurz bevor seine Teamkollegen über den Helden des Tages herfielen?

"Ja, das habe ich", bestätigte AD nach dem Spiel die Vermutungen der Journalisten. "Wir haben die Mamba-Jerseys getragen und natürlich wollten wir darin nicht verlieren. Er hat zahllose dieser Würfe in den Playoffs und den Finals getroffen. Es ist ein besonderer Moment für mich und das Team."

Der im Januar verstorbene Bryant, der die Lakers in endlosen Playoff-Schlachten anführte, hatte am Design der Black Mamba Jerseys mitgewirkt, was den Augenblick für Davis "noch spezieller" machte. Er erzielte die letzten 10 Punkte für Purple and Gold, 22 seiner 31 Zähler gelangen ihm im zweiten Durchgang (hier gibt es alle Höhepunkte).

Auch Lakers-Coach Frank Vogel fühlte sich durch den Wurf an die Lakers-Legende erinnert: "Wir wollen verkörpern, für was Kobe Bryant gestanden hat. Es gibt Spiele, in denen man es mehr fühlt als in anderen. Das war ein Wurf, den Kobe Bryant getroffen hätte - im wichtigsten Moment der Saison, nichts als Netz, das ist ein Mamba-Wurf."

"Ich will diese Würfe nehmen. Wir leben und sterben damit, dass ich diesen entscheidenden Wurf nehme. Dafür bin ich hierher gekommen", sagte Davis zum entscheidenden Play Sekunden vor Schluss, als Rajon Rondo den Big Man am Perimeter fand und dieser den Distanzwurf versenkte. Es war der erste Dreier-Buzzerbeater für die Lakers in den Conference Finals seit 2002 (Robert Horry gegen die Kings).

Anthony Davis: Gemacht für die große Bühne

Für Davis sind es die ersten Conference Finals seiner Karriere, nachdem er mit den Pelicans nur einmal in die zweite Runde vorgestoßen und dort in der Saison 2017/18 mit 1-4 am späteren Champion aus Golden State gescheitert war. In seinen erst 23 Playoff-Spielen hat die Braue allerdings schon nachgewiesen, dass er für die große Bühne gemacht ist.

Mit einem Wert von 28,7 kommt AD auf ein besseres Player Efficiency Rating als Michael Jordan (28,6), George Mikan (28,5) oder LeBron James (28,3). Seine Quote von 48,3 Prozent (14/29) in der Schlussminute bei Würfen zum Ausgleich oder zur Führung ist laut Stathead die beste unter allen Spielern seit 1997 mit mindestens 25 Versuchen.

James, der gegen Denver eine starke erste Halbzeit spielte (20 Punkte, 8/11 FG), danach aber abbaute und einige schlechte Entscheidungen traf (6 Turnover), zeigte sich im Anschluss "froh, Teil davon gewesen zu sein", und bezeichnete Davis als "besonderen Spieler", dem er eine Sache gewünscht hätte: "Wenn wir im Staples Center gespielt hätten, wäre wahrscheinlich das Dach weggeflogen. Ich hätte es geliebt, wenn er diesen Moment gehabt hätte."

Der Einzug in die Finals ist für die Lakers nun nur noch zwei Spiele entfernt, dabei waren die Kalifornier weit davon entfernt, eine perfekte Partie abzuliefern. Mit bis zu 16 Punkten lag L.A. Anfang des dritten Viertels in Front, zeigte aber insbesondere in der Offense einige Nachlässigkeiten. 24-mal wurde der Ball weggeworfen, zahlreiche Angriffe endeten mit schlechten Würfen ohne Ball Movement, was in der zweiten Halbzeit in einer Dreierquote von nur 30 Prozent (6/20) resultierte.

Lakers und Davis: "Der Job ist noch nicht erledigt"

Coach Vogel wollte für das Verspielen des Vorsprungs aber in erster Linie ein Lob an den Kontrahenten verteilen: "Es ist ein Albtraum, dieses Team zu verteidigen. Die Probleme, die Jokic und Murray präsentieren, sind der Grund dafür, dass sie in den Conference Finals stehen und eine Bedrohung für uns sind." Gleiche Huldigung gab der tragische Held Jokic an die Lakers-Stars Davis und James zurück, indem er sagte: "Sie haben zwei richtig gute, richtig gute, richtig gute Spieler."

Unterstützung für die "richtig guten Spieler" kam in erster Linie von der Bank: Rondo kam bereitete gleich neun Körbe vor. Die ersten fünf Pässe wurden in erfolgreiche Würfe umgemünzt. Kyle Kuzma verbuchte 8, Alex Caruso 9 Zähler und sorgte mit seinem Fastbreak-Dunk für eines der Highlights des Spiels.

Für seine offensive Leistung erhielt Caruso, den seine Teamkollegen in erster Linie für seinen Einsatz in der Verteidigung schätzen, ein besonderes Lob von LeBron: "Wir wissen, zu was er fähig ist und welchen Einsatz er in jeder Partie zeigt. Wenn er auch noch Würfe trifft, ist das ein Bonus für uns. Wir lieben alles an ihm."

Das Rampenlicht galt jedoch zu großen Teilen Davis, der auf 37 Punkte in Spiel 1 31 folgen ließ. Dieser dachte nach dem "definitiv größten Wurf meiner Karriere" bereits voraus: "Als ich New Orleans verließ, wollte ich um eine Meisterschaft kämpfen. Ich weiß, dass eine Menge Druck auf mir lastet, vor allem in einem Markt wie L.A. Das ist es, was ich wollte. Aber der Job ist definitiv noch nicht erledigt, solange wir keinen Ring gewonnen haben."

Lakers vs. Nuggets: Die Western Conference Finals im Überblick

SpielDatumUhrzeitTeam 1Team 2Ergebnis/Übertragung
119. September3 UhrLos Angeles LakersDenver Nuggets126:114
221. September1.30 UhrLos Angeles LakersDenver Nuggets105:103
323. September3 UhrDenver NuggetsLos Angeles LakersDAZN
425. September3 UhrDenver NuggetsLos Angeles LakersDAZN
5*27. September3 UhrLos Angeles LakersDenver NuggetsDAZN
6*29. SeptembertbaDenver NuggetsLos Angeles LakersDAZN
7*1. OktobertbaLos Angeles LakersDenver NuggetsDAZN