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NBA - Jason Kidd und seine erste Zeit bei den Dallas Mavericks: Euphorie, Eifersüchteleien und ein Liebesdreieck

Jason Kidd war die Spitze der "Triple-J-Ära" in Dallas mit Jamal Mashburn und Jim Jackson.
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Jason Kidd forciert Trade durch schlechtes Benehmen

Das Gerücht zerstörte die Team-Chemie, wie auch Mashburn bestätigte. "Ihre Album-Promo hat für eine Spaltung der Kabine gesorgt. Die Jungs waren noch zu grün hinter den Ohren, um zu verstehen, dass Dinge neben dem Feld Dinge neben dem Feld sind."

So zeigte der Trend wieder nach unten, 1995/96 standen plötzlich nur noch 26 Siege zu Buche, sodass der entnervte Motta seinen Hut nahm. Neben den Reibereien waren Mashburn und Jackson immer wieder verletzt. Jim Cleamons übernahm und versuchte Triple J wieder zusammenzuführen, doch seine Beziehung mit Kidd erwies sich als problematisch.

Der frühere Assistent von Phil Jackson versuchte die langsame Triangle zu installieren, ganz zum Unmut seines Stars, der seine Stärken im Fastbreak besaß. Sogar Michael Jordan bat Kidd Cleamons zu vertrauen, doch der Youngster schwänzte immer häufiger Trainingseinheiten und arbeitete nicht wie angeordnet an seinem wackligen Sprungwurf.

Kurz nach Weihnachten zogen die Mavs dann tatsächlich die Reißleine und tradeten einen der besten jungen Spieler der Liga mit einem mehr als passablen Vertrag für Oldie A.C. Green, den auslaufenden Vertrag von Sam Cassell (der Dallas nach der Saison wieder verließ) und einen jungen Flügelspieler namens Michael Finley nach Phoenix.

Jason Kidd und Triple J: Viel Potenzial, wenig Resultate

Selbst Kidd konnte sein Glück nicht fassen: "Ich hätte nie im Leben geglaubt, dass sie mich wirklich traden würden", sagte der Point Guard bei seiner Ankunft in Arizona. "Ich fühle mich wie ein neuer Mensch und jeder wird hier den alten Jason sehen."

Doch die Mavs waren noch nicht fertig, wenige Monate später wurden auch Jackson und Mashburn am gleichen Tag zu den New Jersey Nets respektive zu den Miami Heat getradet. Ein anfangs so hoffnungsvolles Trio sollte gerade einmal 80 von 189 möglichen Spielen zusammen bestreiten. Davon wurden lediglich 29 gewonnen.

Nun stand Dallas erneut vor einem Scherbenhaufen, erst mit der Ankunft von Don Nelson und dem legendären Draft 1998, als die Mavs Steve Nash aus Phoenix per Trade holten und Dirk Nowitzki im Draft nahmen, wendete sich das Blatt langsam wieder zum Guten.

Jason Kidd: Rehabilitation in Dallas mit Dirk Nowitzki

Jackson, der 1995 noch fast 26 Punkte im Schnitt auflegte, mutierte dagegen zu einem Wandervogel, spielte für unfassbare zwölf Teams und wurde nie ein Star. Auch für Mashburn blieb die Saison 1994/95 (24 Punkte pro Partie) der Höhepunkt, chronische Knieprobleme zwangen den athletischen Flügel bereits mit 31 Jahren zum Karriereende. 2003 wurde er für New Orleans zumindest All-Star und ins All-NBA Third Team gewählt.

Der große Fehler der Mavs blieb aber der unnötige Trade von Kidd, der in Phoenix zu einem Abo-All-Star wurde und später ein durchschnittliches Nets-Team gleich zweimal in die Finals führte. Erst 2008 bügelten sie ihren "Fehler" teuer aus, als man Devin Harris, DeSagana Diop und zwei Erstrundenpicks für den verlorenen (und inzwischen alternden) Sohn nach New Jersey schickte.

Drei Jahre später stand dann der Titel - für alle Beteiligten die Krönung ihrer Karrieren. Für Kidd war es gleichzeitig die Chance der Versöhnung mit den Fans, die dessen Sperenzchen beim ersten Stint in Big D leidgeworden waren. Man kann es aber auch anders sehen: Wahrscheinlich wäre Nowitzki niemals in Dallas gelandet, wenn die Mavs Kidd zunächst behalten hätten.

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