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NBA Power Ranking nach der ersten Saisonhälfte: Der Mittelstand erhebt sich

Kawhi Leonard und die L.A. Clippers lassen es in der Regular Season locker angehen.
© getty

Die Teams haben die erste Hälfte ihrer Saison geschafft, entsprechend ist es mal wieder Zeit für ein Power Ranking! SPOX-NBA-Redakteur Ole Frerks blickt auf alle 30 NBA-Teams und ordnet sie ein.

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Die Statistiken in diesem Artikel kommen von nba.com/stats, Second Spectrum und basketball-reference.com. Das "Offensiv-Rating" bezeichnet die Anzahl der erzielten Punkte pro 100 Ballbesitze, "Defensiv-Rating" die Anzahl der kassierten Punkte pro 100 Ballbesitze. "Net-Rating" rechnet beides gegeneinander auf.

Von 30 auf 30: Golden State Warriors (10-34)

Am Christmas Day war erfreulich zu sehen, mit was für einer Energie Draymond Green noch spielen kann, wenn er wirklich gewinnen will. Diese Leistungen spart er sich nun jedoch wieder für die nächsten Jahre auf (8 Punkte, 6 Rebounds, 6 Assists, 38 Prozent FG) und die Warriors haben vor dem Sieg gegen Orlando zehn Pleiten am Stück kassiert. Mit den Splash Brothers ist vorerst nicht zu rechnen, mit einer Änderung des Kurses auch nicht. Die spannendste Frage im weiteren Saisonverlauf ist die, ob man noch bei einem Angebot für D'Angelo Russell schwach werden könnte.

Von 27 auf 29: Atlanta Hawks (10-33)

Die Hawks haben diese Saison noch nicht aufgegeben, das signalisiert der Trade für Jeff Teague, mit dem endlich ein Backup für Trae Young geholt wurde, ohne den sie quasi den Spielbetrieb eingestellt haben (ein Offensiv-Rating von 90,7 ist kaum mit Worten zu beschreiben). Die Realität bisher war: Es lag nicht primär an den Jungen, dass die Hawks so katastrophal auftraten, sondern an allen anderen! Teague könnte helfen, unmöglich ist ein Run auf die Playoffs im Osten nicht - allerdings müsste sich noch sehr viel tun. Mit -9,3 hat Atlanta noch immer das schlechteste Net-Rating der Liga.

Von 29 auf 28: Cleveland Cavaliers (12-31)

Kevin Love hat mittlerweile für mehrere der besten Slapstick-Aktionen dieser Saison gesorgt, sein Ärger ist aber verständlich: Sein Starting Backcourt aus Collin Sexton und Darius Garland weigerte sich lange komplett, den Ball mal abzugeben. Garland hat nun immerhin mal damit angefangen, dennoch bleiben Cavs-Spiele überwiegend schwere Kost, zumal sich mit Kevin Porter einer der jüngeren verletzt hat. Die Veteranen hoffen auf Trades - statt Love ist Tristan Thompson aber womöglich der interessanteste Kandidat, der im letzten Vertragsjahr seine wohl beste Saison spielt.

Von 26 auf 27: New York Knicks (11-32)

Niemand wird die Knicks mit einem guten Team verwechseln, aber seit der Übernahme von Mike Miller haben sie 7 von 21 Spielen gewonnen - immerhin! Da sich ihre sportliche Relevanz allerdings in Grenzen hält, an dieser Stelle eine ernst gemeinte Frage: Wenn man einen 21-jährigen Mitchell Robinson im Kader hat, der bis 2022 keine 2 Mio. Dollar im Jahr verdient, warum will man dann - ob per Trade oder Free Agency - für viel Geld einen 26-jährigen Andre Drummond holen? Schaut das Front Office seinem Team noch zu? Center ist die eine Position, auf der New York keinen Bedarf hat.

Von 25 auf 26: Washington Wizards (13-28)

Verletzungen haben den Kader der Wizards dermaßen zerfleddert, dass teilweise die gesamte Starting Five eher nach G-League klang als nach NBA-Basketball - gemessen daran hat sich Washington noch sehr ordentlich aus der Affäre gezogen und unter anderem gegen Boston, Denver und Miami gewonnen (definiere "Chance genutzt": Jordan McRae!). Langsam lichtet sich das Lazarett wieder, auch Moritz Wagner könnte bald endlich zurückkehren. Ob dann noch etwas geht? Wohl unwahrscheinlich, denn die Wizards stellen nach wie vor die schlechteste Defense der Liga.

Von 22 auf 25: Charlotte Hornets (15-29)

Vor der Saison wurden die Hornets eher in dieser unteren Range erwartet und nach einem überraschend guten Saisonstart wurden sie mittlerweile von der Realität eingeholt. Devonte' Graham spielt weiter eine klasse (MIP-würdige?) Spielzeit, aber von den letzten 15 Spielen wurden bloß noch zwei gewonnen. Malik Monk bleibt dabei das große Enigma: Auf 18 Punkte in Memphis folgten 25 Punkte und ein DNP-CD in den nächsten neun Spielen. Die Bilanz ist derweil nicht "schlimm": Charlotte braucht unbedingt Superstar-Talent, dieses bekommen die Hornets wohl nur in der Lottery.

Von 20 auf 24: Minnesota Timberwolves (15-27)

Am 27. November stand Minny noch bei einer 10-8-Bilanz und galt als eine der positiven Überraschungen der Saison. Seither folgten fünf Siege, 19 Niederlagen, eine Menge Verletzungen und Trade-Gerüchte - sowie vergangene Woche der erste Trade, als Jeff Teague nach Atlanta abgegeben wurde. Bedenkt man, dass damit die Zügel mehr in die Hände von Rookie Jarrett Culver gelegt werden, bedeutet das wohl: In dieser Saison ist nicht mehr mit den Wolves zu rechnen. Der Guard hat sich zwar verbessert, ein Lead-Ballhandler eines guten Teams ist er aber noch lange nicht.

Von 15 auf 23: Sacramento Kings (15-27)

Die Rekonvaleszenten sollten in Sacramento eigentlich als Kavallerie fungieren, tatsächlich ist seit der Rückkehr von De'Aaron Fox und Marvin Bagley eher Sand im Getriebe (drei Siege aus den letzten 16 Spielen) - wobei sich in diesem Zeitraum auch Bogdan Bogdanovic und Richaun Holmes verletzt haben. Die Kings kommen in dieser Saison in keinen Rhythmus, zumal sie ihre Identität noch nicht wirklich gefunden haben: Bis Ende Dezember spielte kein Team in der NBA langsamer als Sacramento, seit der Jahreswende gehören sie zu den fünf schnellsten Teams. Das kommt zumindest Fox zugute.

Von 17 auf 22: Detroit Pistons (16-27)

Den Pistons gehen die Spieler aus, wobei man mit Blake Griffin in dieser Saison wohl nicht mehr unbedingt rechnen sollte. Zuletzt wurde dafür der bisherige Sixth Man Derrick Rose in die Starting Five beordert und die letzten beiden Spiele wurden sogar gewonnen, auch wenn es aus den letzten elf Spielen trotzdem bloß vier Ws gab. Es riecht nach Rebuild in Detroit, spätestens dann, wenn ein adäquates Angebot für Andre Drummond hineinflattert. Spaß macht dabei der jüngste NBA-Spieler Sekou Doumbouya mit 12,9 Punkten, 5,1 Rebounds und 60 Prozent True Shooting im Januar.

Von 23 auf 21: Chicago Bulls (16-28)

Die Verletzung von Wendell Carter hat die Bulls getroffen, zumal sich in Daniel Gafford kurz danach auch noch einer seiner Vertreter abgemeldet hat. Die Defense leidet bereits darunter, auch wenn Chicago beim Rating derzeit immer noch einen guten achten Platz belegt (jedoch nur Platz 20 seit Anfang Januar). Die größte Problemzone bleibt aber die Offense: Den Bulls fehlt weiterhin eine ordnende Hand im Spiel, weder Kris Dunn noch Zach LaVine oder Tomas Satoransky können dies konstant leisten. Nach einem heißen Dezember ist auch Lauri Markkanen wieder etwas abgekühlt.

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