Die Atlanta Hawks traden übereinstimmenden Medienberichten zufolge Dennis Schröder in einem Drei-Team-Trade nach Oklahoma City. Im Gegenzug kommt Carmelo Anthony, der aber wohl nie ein Spiel für die Hawks bestreiten wird. Auch die Philadelphia 76ers sind mit involviert. SPOX beantwortet die wichtigsten Fragen zum nächsten großen Trade.
Wie sieht der Trade im Detail aus?
Zwei Teams, in diesem Fall Atlanta und Oklahoma City, hatten ein Problem und haben dieses mit dem Trade gewissermaßen gelöst. Die Hawks schicken Dennis Schröder, ihren wohl besten Spieler der vergangenen Saison, nach Oklahoma City, während die Thunder das Gehalt von Carmelo Anthony aus den Büchern bekommen. Der ehemalige Star-Forward hatte seine Spieler-Option in Höhe von 27,9 Millionen Dollar vor der Free Agency gezogen.
Dass Atlanta diesen dicken Batzen Geld aufnahm, ließen sich die Hawks natürlich auch noch versüßen, das ist der Kreislauf der NBA. Die Franchise aus Georgia bekommt einen Erstrundenpick für das Jahr 2022 aus OKC. Dieser unterliegt aber gewissen Protections. Atlanta bekommt das Auswahlrecht nur, wenn die Thunder in besagten Jahr die Playoffs erreichen. Landet OKC in der Lottery, wandelt sich der Pick in zwei Zweitrundenpicks in den kommenden Jahren für die Hawks um.
Neben Schröder und dem Pick erhalten die Hawks auch noch Forward Justin Anderson von den Philadelphia 76ers, die auch noch Teil des Three-Team-Trades waren. Der Ex-Mavs-Spieler wurde erst vor einem guten Jahr im Austausch mit Andrew Bogut aus Dallas akquiriert. Im Gegenzug wechselte Stretch Big Mike Muscala aus dem Süden der USA nach Philadelphia.
Die Sixers gaben in diesem Deal aber noch einen zweiten Spieler ab, nämlich den französischen Flügelspieler Timothe Luwawu-Cabarrot. Der zeigte zwar - vor allem als Philly noch im vollen Rebuild-Modus war - gute Ansätze, war aber während der 50-Siege-Saison nicht mehr als ein Rollenspieler. Mit 23 Jahren ist er aber noch recht jung und hat durchaus das Potenzial, einem guten Team zu helfen.
Die Parameter des Deals:
- Die Hawks bekommen: Carmelo Anthony (wird wohl gewaivt), Justin Anderson, Erstrundenpick 2022 (1-14 geschützt)
- Die Thunder bekommen: Dennis Schröder, Timothe Luwawu-Cabarrot
- Die Sixers bekommen: Mike Muscala
Was bedeutet der Trade für Dennis Schröder?
Dennis Schröder war nicht mehr zufrieden in Atlanta, das machte der deutsche Nationalspieler im Mai auf der inzwischen bestens bekannten Pressekonferenz in Braunschweig klar. Der DBB-Spieler schien wenig Lust auf einen Rebuild zu haben, genau dieser ist aber in Atlanta gerade Phase.
"Ich werde 25 im September und natürlich möchte ich irgendwann einen Titel gewinnen", erklärte Schröder damals. "In meiner Prime - 25, 26, 27, 28, 29 - möchte ich oben mitspielen. Ich kann nicht Letzter in der Eastern Conference sein. Deshalb werde ich mit den Verantwortlichen der Atlanta Hawks sprechen."
Dies hat der Guard nun anscheinend getan und durch den Trade nach Oklahoma City bekommt der Spielmacher im Prinzip seinen Willen. Er spielt nun für ein Team, welches große Ambitionen hat und in der kommenden Saison erneut Golden State, Houston und Co. angreifen will.
Dafür muss der Deutsche aber gewisse Opfer bringen. Mit Russell Westbrook hat Schröder nun einen ehemaligen MVP vor seiner Nase, der Job als Starter auf der Eins ist damit dahin und das auf Jahre, wenn man bedenkt, dass Westbrook eine Institution in OKC ist und obendrein noch einen Vertrag bis 2023 besitzt.
Die Karriere-Statistiken von Dennis Schröder
Saison | Minuten | Punkte | Assists | FG% | Turnover |
2013/14 | 13,1 | 3,7 | 1,9 | 38,3 | 1,2 |
2014/15 | 19,7 | 10 | 4,1 | 42,7 | 1,9 |
2015/16 | 20,3 | 11 | 4,4 | 42,1 | 2,3 |
2016/17 | 31,5 | 17,9 | 6,3 | 45,1 | 3,3 |
2017/18 | 31 | 19,4 | 6,2 | 43,6 | 2,7 |
Laut Adrian Wojnarowski (ESPN) soll das Thunder-Management und Coach Billy Donovan mit Erlaubnis der Hawks aber bereits vor dem Trade mit Schröder gesprochen und ihm seine Rolle für die Zukunft erklärt haben. OKC plant demnach mit dem Deutschen als Sixth Man, eine Aufgabe, die Schröder schon aus seiner früheren Zeit in Atlanta kennt, als er über Jahre der Backup von Jeff Teague war und einen großen Anteil daran hatte, dass die Hawks sensationell 60 Siege einfuhren, den Top-Seed im Osten ergatterten und erst in den Conference Finals von den Cleveland Cavaliers um LeBron James gestoppt wurden.
Royce Young von ESPN bestätigte auch noch einmal, dass sich Schröder über den Trade freue und die Rolle als Mikrowelle von der Bank annehmen werde. Die Thunder sehen in Schröder einen schnellen Guard, der vor allem das schwache Bank-Scoring anheben soll, eine Aufgabe, die hervorragend zum Deutschen passen sollte und der andere betagte Backup Raymond Felton so nicht mehr liefern kann.
Gleichzeitig ist auch nicht auszuschließen, dass Schröder einige Minuten mit der Top-Unit um Westbrook, Paul George und Steven Adams sehen wird. Auf den ersten Blick macht zwar die schwache Dreierquote Sorgen, doch in einem schwachen Hawks-Team lastete meist (zu viel) Verantwortung auf den Schultern des Braunschweigers. In den Jahren zuvor zeigte Schröder in einer etwas kleineren Rolle bzw. mit besseren Mitspielern, dass er ein zuverlässiger Schütze sein kann. Zwischen 2014 und 2017 versenkte er so 39 Prozent seiner Dreier aus dem Catch-and-Shoot. Kann er diese Quote halten, ist dies ein großer Gewinn für die Thunder, die in der vergangenen Saison zu den schlechtesten Teams aus der Distanz zählten. Nüchtern betrachtet ist mit diesem Trade der Idealfall für Schröder eingetroffen, auch wenn die Minuten aller Voraussicht nach zurückgehen werden. Er spielt nun wieder für ein gutes Team, kann seine Stärken einsetzen und sich wahrscheinlich endlich wieder auf der großen Bühne, den Playoffs, präsentieren. Dort zeigte Schröder auch meist seine besten Leistungen. Denn: Trotz viel Kritik kann der 24-Jährige mehr als ein durchschnittlicher NBA-Spieler sein - wenn die Einstellung stimmt. Nach dem Trade gibt es allerdings nicht wirklich einen Grund, daran zu zweifeln.
Was bedeutet der Trade für Carmelo Anthony?
Vorneweg: Carmelo Anthony wird in der kommenden Saison nicht das Jersey der Atlanta Hawks tragen. Im Gegenteil: Melo wird sich aussuchen können, für welches Team er in der kommenden Saison auf Ring-Jagd geht. Auf sein Gehalt von 27,9 Millionen Dollar wird er wohl bestehen, das Veteranen-Minimum (2,3 Millionen Dollar), für welches er woanders wohl unterschreibt, wird dort mit einbezogen.
Das Kapitel OKC ist damit schneller abgehakt als dies viele im vergangenen September erwartet hätten, als die Thunder für den alternden Star tradeten und dafür Enes Kanter und Doug McDermott abgaben.
Melo kam aber nie wirklich an in Loud City. Das begann schon vor der Spielzeit, als er sofort klarstellte, dass er unter keinen Umständen von den Bank kommen würde. Anthony fand aber bei den Thunder nie seine Rolle und war schlichtweg ungeeignet für die Aufgabe des Spotup-Shooters, vor allem weil sein Distanzwurf keine echte Waffe war.
Dies wären aber Qualitäten, die auch die interessierten Abnehmer gerne vom Forward sehen würden. Gemäß diverser Medienberichte haben die Miami Heat, die Los Angeles Lakers und die Houston Rockets bei Melo angeklopft, wobei die Texaner der klare Favorit auf die Dienste des einstigen Elite-Scorers sind. Rockets-GM Daryl Morey machte nie ein Geheimnis daraus, dass er gerne drei Stars in seinem Team haben würde, auch wenn Melo den Beweis, dieses Etikett zu tragen, in den letzten beiden Jahren schuldig geblieben ist.
Bei den Rockets würde Anthony zudem auf Coach Mike D'Antoni treffen, mit dem er sich bei den New York Knicks mehrfach rieb.
Die Karriere-Statistiken von Carmelo Anthony
Saison | Team | Minuten | Punkte | Rebounds | FG% |
2003/04 | Denver Nuggets | 36,5 | 21 | 6,1 | 42,6 |
2004/05 | Denver Nuggets | 34,8 | 20,8 | 5,7 | 43,1 |
2005/06 | Denver Nuggets | 36,8 | 26,5 | 4,9 | 48,1 |
2006/07 | Denver Nuggets | 38,2 | 28,9 | 6,0 | 47,6 |
2007/08 | Denver Nuggets | 36,4 | 25,7 | 7,4 | 49,2 |
2008/09 | Denver Nuggets | 34,5 | 22,8 | 6,8 | 44,3 |
2009/10 | Denver Nuggets | 38,2 | 28,2 | 6,6 | 45,8 |
2010/11 | Denver Nuggets/New York Knicks | 35,7 | 25,6 | 7,3 | 45,5 |
2011/12 | New York Knicks | 34,1 | 22,6 | 6,3 | 43,0 |
2012/13 | New York Knicks | 37,0 | 28,7 | 6,9 | 44,9 |
2013/14 | New York Knicks | 38,7 | 27,4 | 8,1 | 45,2 |
2014/15 | New York Knicks | 35,7 | 24,2 | 6,6 | 44,4 |
2015/16 | New York Knicks | 35,1 | 21,8 | 7,7 | 43,4 |
2016/17 | New York Knicks | 34,3 | 22,4 | 5,9 | 43,3 |
2017/18 | OKC Thunder | 32,1 | 16,2 | 5,8 | 40,5 |
Diese kleinen Differenzen sollen aber der Vergangenheit angehören. Schon im Sommer 2017 galt Houston als bevorzugte Destination von Melo, auch seine No-Trade-Klausel hätte der ehemalige Abo-All-Star für die Texaner fallen gelassen, bevor ihn die Knicks überraschend nach OKC verschifften.
Laut einigen Berichten soll D'Antoni sich mit der Idee von Melo bei den Rockets angefreundet haben. Allerdings dürfte dies für Anthony bedeuten, dass er diesmal tatsächlich von der Bank kommen würde - als Stretch Four, eine Rolle, die er zu seinen Zeiten im Big Apple unter MDA nicht annehmen wollte.
Allgemein wäre der Fit sehr fraglich. Die Rockets brachten über ihre starke Defense und jede Menge Switching den Giganten Golden State Warriors ins Wanken. Melo fiel dagegen bei den Thunder immer wieder mit furchtbarer Defense auf und wurde in den Playoffs von den Utah Jazz gnadenlos attackiert. Ohnehin war Melo nie ein guter Verteidiger, mit fortschreitendem Alter kann er weder Guards noch Forwards in Schach halten.
Wenn Anthony den Rockets helfen möchte, braucht es effiziente Offense. Als dritte Option in Oklahoma City legte Melo immerhin noch 16,2 Punkte pro Spiel auf und könnte so Chris Paul und James Harden längere Verschnaufpausen gönnen.
Was bedeutet der Trade für die Oklahoma City Thunder?
Die Thunder haben es also tatsächlich geschafft und Anthony sowie dessen üppiges Salär losbekommen. Der Preis dafür war dabei der Erstrundenpick 2022, der aber immerhin Lottery-protected ist - ein annehmbarer Zoll, wenn man an die Alternative denkt. Diese wäre gewesen, Melo zu stretchen und ihm über drei Jahre je 9 Millionen Dollar zu zahlen, die gegen den Cap gerechnet worden wären. Nicht zu verachten ist natürlich auch die Tatsache, dass mit dem 34-Jährigen ein potenzieller Unruheherd beseitigt wurde.
Vor dem Trade blickte OKC auf eine Luxussteuerrechnung von 150 Millionen, der komplette Kader hätte über 300 Millionen Dollar gekostet. Durch die Moves ist die Rechnung zwar weiterhin beträchtlich, doch insgesamt sparen die Thunder mal eben 72 Millionen Dollar und blicken nur noch auf ein Pay Roll von 148,7 Millionen.
Mit Schröder bekommt Coach Donovan aber zumindest einen Spieler, der das Potenzial hat, das Team besser zu machen. Am Deutschen hängt es entsprechend auch, ob dieser Trade für OKC ein echter Gewinn war, oder eben doch nur ein Salary Dump. Billig kommt der Spielmacher nämlich auch nicht daher. Sein Vertrag und die noch ausstehenden 46,5 Millionen Dollar bis 2021 sind voll garantiert und mit Sicherheit kein Schnäppchen für einen Bankspieler, der Schröder in OKC sein wird.
Die Thunder polstern damit zumindest ihren Benchmob extrem auf und haben nun erstmals seit 2015, als sie Reggie Jackson zu den Detroit Pistons tradeten, einen richtig starken Backup für Westbrook im Kader. Ohnehin dürfte man sich in OKC erhoffen, dass DS17 in eine Jackson-ähnliche Rolle schlüpft - sportlich hatte dieser ja durchaus hinter beziehungsweise neben Russ gepasst, ehe er nach Höherem strebte.
OKC Thunder: Schröder muss passivere Rolle akzeptieren
Was Schröder von Jackson unter anderem unterscheidet, ist die Tatsache, dass er nun schon volle zwei Spielzeiten Starter war, während Jackson zunächst nichts außer die Backup-Rolle kannte. Heißt: Der bei den Hawks so balldominante Schröder wird in OKC zurückstecken müssen. Gelingt ihm das, ist er wie erwähnt ein guter Fit, der im besten Fall noch in der Lage ist, in der Crunchtime auf dem Feld zu stehen und die Stars zu entlasten.
Wenn diese Rechnung nicht aufgeht, haben die Thunder natürlich auch die Möglichkeit, Schröder früher oder später weiterzuschicken (auch das ist ein Upgrade zu Melo, dessen gestretchtes Gehalt man nicht mehr losgeworden wäre, hätte man ihn selbst entlassen). Allerdings: Medienberichten zufolge haben die Hawks wochenlang nach einem Trade-Partner für Schröder suchen müssen, ehe der Deal mit OKC zustande kam. Wenn Schröder nun nicht vorbildlich funktioniert, dürfte es für Sam Presti und Co. nicht einfacher werden, ein Geschäft einzufädeln.
Der Kader der Oklahoma City Thunder
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Russell Westbrook | Andre Roberson | Paul George | Jerami Grant | Steven Adams |
Dennis Schröder | Alex Abrines | Terrance Ferguson | Patrick Patterson | Nerlens Noel |
Raymond Felton | Timothe Luwaru-Cabarrot | Kyle Singler | Dakari Johnson |
Zuletzt bekamen die Thunder in Luwawu-Cabarrot von den Sixers einen soliden Flügelspieler, der noch entwicklungsfähig ist und sich seine Sporen als Verteidiger verdienen muss. Als Dreierschütze ist der Franzose in Philly zumindest noch nicht in Erscheinung getreten.
Etwas überraschend war dagegen, dass die Thunder in diesem Trade sogar Geld aufgenommen haben. Hätten sie Melo nur gestretcht, hätte OKC inklusive Luxussteuer rund 219 Millionen Dollar zahlen müssen, so sind es rund 247 Millionen.
Allerdings hat man nun mit Schröder einen Spieler mit einer gewissen Qualität, während man im anderen Szenario das Roster nur noch mit Minimum-Verträgen hätte auffüllen können. Auf dem Papier sehen die Thunder so deutlich besser aus als im Vorjahr. Der Kern ist mit Ausnahme von Melo zusammen geblieben, mit Schröder, TLC und Nerlens Noel wurde in Tiefe investiert und damit die große Schwäche des Vorjahres, die Bank, deutlich aufpoliert.
Was bedeutet der Trade für die Atlanta Hawks?
Dass die Hawks Schröder loswerden wollten, war ein schlecht gehütetes Geheimnis. Dass Atlanta den Deutschen nun abstoßen konnte, ohne Assets abgeben zu müssen und gleichzeitig noch einen Pick zu bekommen, darf wohl als Erfolg zu werten sein. Den Vertrag von Melo, der ohnehin nur noch ein Jahr läuft, nimmt man im Rebuild ohne Groll einfach in Kauf.
Schröder wurde nicht zuletzt durch seine kritischen Aussagen über die Franchise und den Rebuild redundant und hätte No.5-Pick Trae Young wertvolle Spielzeit weggenommen, auch wenn der neue Coach, Lloyd Pierce, nicht müde wurde zu betonen, dass die beiden auch zusammen auf dem Feld hätten stehen könnten.
Dies wird nun nicht mehr passieren. Mit Jeremy Lin ertradeten die Hawks vor wenigen Tagen ohnehin einen weiteren Spielmacher, der eventuell ein besserer Mentor als der Deutsche sein kann und soll. Lins Vertrag läuft zudem bereits im nächsten Sommer aus und bringt Atlanta noch einmal mehr Flexibilität.
So könnten die Hawks im Sommer 2019 ein großer Player sein, da sie fast 50 Millionen Dollar an Capspace zur Verfügung hätten. Es ist allerdings zu bezweifeln, dass Atlanta vom Weg des langsamen Rebuilds abweicht. Mit Young und Sophomore John Collins stehen die beiden Eckpfeiler der Zukunft erst am Anfang ihrer Laufbahnen, der Weg ihrer Entwicklung ist noch nicht abzusehen.
Interessanter ist da schon eher, was der Thunder-Pick 2022 bringt. Es ist nicht auszuschließen, dass in diesem Jahr die One-and-Done-Regel fällt und dass dieser Draft dann ein sogenannter Double-Draft sein wird, in dem auch die besten Highschool-Spieler des Landes verfügbar wären.
Die Hawks führen so ihren Weg weiter konsequent fort und sammeln fleißig Auswahlrechte. Neben dem Thunder-Pick besitzt Atlanta schon im nächsten Jahr die Erstrundenpicks von Cleveland (geschützt von 1 bis 10) und Dallas (geschützt von 1 bis 5).
Was bedeutet der Trade für die Philadelphia 76ers?
Dass der Trade noch nicht offiziell ist und auch noch eine Weile nicht sein wird, hängt angeblich mit den Philadelphia 76ers zusammen. Laut Informationen von Keith Pompey vom Philadelphia Inquirer soll die Akquisition von Mike Muscala nicht der letzte Move von den Sixers gewesen sein.
Grund dafür ist, dass Plan A der Sixers nicht funktioniert hat. Dieser sah vor, einen der großen Free Agents, namentlich LeBron James oder Paul George , in die Stadt der brüderlichen Liebe zu lotsen. Auch ein Trade-Versuch für Kawhi Leonard führte ins Nichts, die Klaue wird in Zukunft (wenn er sich denn erbarmt) das Trikot der Toronto Raptors überstreifen.
Mit Mike Muscala haben die Sixers zumindest nun ihren Stretch-Big gefunden. Diese Rolle füllte in der Schlussphase der Saison Ersan Ilyasova aus, doch in der Free Agency erhielt der Türke von den Milwaukee Bucks und seinem ehemaligen Coach in Atlanta, Mike Budenholzer, ein gutes Angebot, welches er nicht ausschlagen konnte. In Philly hatte der Power Forward noch für das Minimum gespielt, nachdem er sich zuvor auf einen Buyout mit Atlanta geeinigt hatte.
Muscala wurde nun nur ein Thema, weil Nemanja Bjelica kalte Füße bekam und nach einer berichteten Übereinkunft für einen Einjahresvertrag letztlich doch keinen Vertrag unterschrieb. Der Serbe fand jedoch in der Folge keinen Abnehmer in Europa und wird inzwischen mit den Sacramento Kings in Verbindung gebracht.
Der Kader der Philadelphia 76ers
Point Guard | Shooting Guard | Small Forward | Power Forward | Center |
Ben Simmons | JJ Redick | Robert Covington | Dario Saric | Joel Embiid |
Markelle Fultz | TJ McConell | Zhaire Smith | Wilson Chandler | Amir Johnson |
Jerryd Bayless | Furkan Korkmaz | Richaun Holmes |
Der nun erworbene Muscala ist zwar nicht auf einer Stufe mit dem ehemaligen EuroLeague-MVP, ist aber dennoch ein potenter Schütze aus der Distanz. In der vergangenen Saison versenkte Musci 1,2 Dreier pro Spiel bei einer durchaus annehmbaren Quote von 37 Prozent. Stand jetzt sieht es zumindest so aus, als ob Muscala auch zum Saisonstart in Philadelphia im Kader stehen wird.
Nicht mehr dabei sind dagegen Luwawu-Cabarrot und Anderson, was auch ein kleines Problem der Sixers löst: Vor dem Trade hatte Philly 14 Spieler fest unter Vertag, dazu kamen die nicht-garantierten Verträge von T.J. McConnell und Richaun Holmes, die beide in der vergangenen Saison Teil der Rotation waren und eine gewisse Wertschätzung bei Coach und GM Brett Brown genießen.
Anderson und TLC dagegen waren dies nicht immer und sind damit zu ersetzen, auch wissend, dass man in Zhaire Smith einen deutlich jüngeren und vielleicht auch talentierteren Spieler für den Flügel draftete. Mit Furkan Korkmaz, der fast die komplette Saison mit einem Beinbruch verpasste, hat man sogar noch eine Wildcard in der Hinterhand - obendrein berichtet New-York-Times-Insider Marc Stein davon, dass Philly an einem Trade für Veteran-Shooter Kyle Korver arbeitet.
Wie gesagt: Philly ist noch nicht fertig!
Meistgelesene Artikel
Das könnte Dich auch interessieren



