NBA

Von Komfortzone zu Komfortzone

Isaiah Thomas und Gordon Hayward spielen von nun an zusammen
© getty
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Was bedeutet der Wechsel für Hayward?

Ein paar - na gut, viele - Jazz-Fans werden Hayward wahrscheinlich erst einmal verfluchen und seine Ehre in Frage stellen. Aus falscher Solidarität werden das vielleicht auch einige OKC-Fans tun. Dass sein Wechsel Frustration auslöst, ist auch vollkommen logisch, aber Hayward hat diese Entscheidung nun eben getroffen und wird damit leben müssen, dass er nicht mehr nur Fans hat.

Wenn es bei den Celtics erwartungsgemäß gut läuft, wird er aber auch sehr schnell etwas anderes feststellen: Sein Spiel dürfte nun endlich die Beachtung finden, die es verdient hat. Hayward war letzte Saison zum ersten Mal All-Star, für die All-NBA-Teams wurde er nicht berücksichtigt, die meisten "casual" NBA-Fans haben vor dieser Offseason wahrscheinlich selten einen Gedanken an Hayward verschwendet.

Das lag nicht an seinem Spiel, sondern einerseits an seiner unscheinbaren Art und andererseits - und das wird sich ändern - an dem kleinen Markt, in dem er spielte. Utah war jahrelang kein Playoff-Team, aber auch in der vergangenen Saison wurde vergleichsweise wenig über das Team mit der viertbesten Bilanz im Westen gesprochen, das - ohne die vielen Verletzungen - eher noch mehr Siege als 51 geholt hätte.

Hayward hat auch individuell eine bessere Saison hinter sich als beispielsweise Paul George, dennoch würden die wenigsten behaupten, er sei auch nur ansatzweise so gut wie PG-13. Vielleicht ist er das im Großen und Ganzen auch nicht, aber der Punkt ist, dass er einfach nie eine vergleichbare Aufmerksamkeit erfahren hat. Das wird sich in Boston, einem der größten Märkte der USA, schnell ändern. Hayward muss beweisen, dass er das viele Geld wirklich wert ist.

Ein Narrativ a la "Raus aus der Komfortzone" ist trotzdem nicht angebracht - denn da ist ja noch der Faktor Stevens. Der Celtics-Coach war einst der erste, der den Highschooler Hayward rekrutierte, als dieser noch ein völlig Unbekannter war. Über zwei Jahre in Butler entwickelten die beiden ein Band, das bis heute besteht. Hayward wechselt also eher von einer Komfortzone in die nächste.

Das mag nicht der einzige Grund gewesen sein, aber ein wichtiger. Hayward schloss seinen Brief mit den folgenden Worten: "Die unerledigte Aufgabe, die wir damals hatten, als ich 2010 von Butler in die NBA gewechselt bin ... so wie ich das sehe, besteht die all die Jahre später immer noch. Es geht darum, eine Meisterschaft zu gewinnen."