NBA

Schluckauf XXL

Paul George ist als Leader der Pacers mehr denn je gefordert
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Heilsbringer Turner?

Endlich ist er da. Eine Daumenfraktur hielt Myles Turner lange vom Court fern - nun konnte der 19-Jährige sein Talent unter Beweis stellen und zeigt verheißungsvolle Ansätze. Seit seiner Rückkehr legt der 11. Pick des Drafts in 19 Minuten 11,2 Punkte, 5,4 Rebounds sowie 1,7 Blocks auf.

Gegen Cleveland verhinderte er einen Dunkversuch von LeBron James spektakulär und traf in der Verlängerung zwei wichtige Jumper. Doch er ist eben noch ein Rookie mit allem, was dazu gehört: Bei der Chance auf den Gamewinner vergaß er das von Vogel vorgegebene Play und nahm den Pacers so die Möglichkeit zum Sieg. Den Fauxpas haben ihm die Teamkollegen längst verziehen, doch er ist ein weiterer Beleg für Indianas fehlenden Clutchness.

Das Mojo verlegt

Monta Ellis ist noch immer kein Musterbeispiel an Effizienz, doch mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Im Januar liegen die Quoten der Mississippi Missile sogar knapp über den Statistiken aus der Zeit bei den Dallas Mavericks. Er bewegt sich aber an seiner absoluten Leistungsgrenze.

C.J. Miles hatte nicht unerheblich Anteil am guten Saisonstart, nagelte er doch im November und Dezember reihenweise Dreier rein. Leider verlor der gute Calvin Andre bald darauf sein Mojo - und wenig später den Starting Job. Aus Mangel an Alternativen und aufgrund Georges Flügel-Rückkehr durfte Lavoy Allen schon 21 Mal in dieser Saison beginnen. Sagt das nicht schon alles?

Indianas weitere Reservisten sind entweder verletzt (Rodney Stuckey, Chase Budinger), jenseits von Produktivität (Solomon Hill, Joseph Young) oder tragen lediglich große Namen (Glenn Robinson III, Jordan Hill). Die Second Unit hat große Probleme, den Spalding durch die gegnerische Reuse zu bekommen: 34,2 Bankpunkte reichen ligaweit nur für Platz 20. Dass das Team im Sommer auf mehreren Positionen verändert wurde, hilft dabei nicht wirklich.

Kalender-Konfusion

"Unsere Unerfahrenheit ist sicher ein Faktor", sagt George: "Wir sind schließlich in unserem ersten gemeinsamen Jahr. Wir haben ein paar Kinderkrankheiten, die wir ausmerzen müssen. Und wir lernen noch." Falls PG-13 noch nicht auf den Kalender geschaut haben sollte: Es ist mittlerweile Februar.

Die Systemveränderung hin zur schnelleren Pace offenbart immer noch Abstimmungsprobleme, auch wenn die Defense die viertbeste der Liga ist. Walsh kennt das Problem noch von seiner Arbeit mit Mike D'Antoni und Doug Moe: "Ein Running Team zu sein, ist schwieriger, als es aussieht. Ich habe mich schon im Sommer um die erste Hälfte der Saison gesorgt. Denn bevor die Umsetzung funktioniert, muss man vieles neu erarbeiten. Und das kann eine ganze Weile dauern."

52 von 82 Partien haben die Pacers absolviert, also schon knapp zwei Drittel der Saison. Inoffiziell gelten allerdings erst All-Star Break bzw. Trade-Deadline als Mitte der Spielzeit. Danach werden die Karten neu gemischt.

Mehr als ein Star

Dass George 16 Monate nach seinem schweren Sturz wieder so gut spielt, dass er als Starter in Toronto dabei sein wird, ist bemerkenswert. Doch wenn Indiana im Playoff-Rennen nicht frühzeitig an Boden verlieren will, muss der Star noch mehr leisten. Chemie, Abstimmung, Struktur - das alles hängt zu großen Teilen vom Anführer ab. Als solcher wird George in Indiana mehr denn je gebraucht.

Walsh hat keine Zweifel daran, dass PG-13 diese Anforderungen erfüllen kann: "Mit erst 25 Jahren kommt er zum ersten Mal in eine Situation, wo wirklich viel von ihm abhängt. Und ich denke, dass er bisher gut damit umgeht. Ich erwarte, dass er daran wächst. Am Ende des Jahres wird er kein großartiger Spieler mehr sein. Er wird ein Superstar sein."

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