NBA

Barea versenkt die Bulls

Von Oliver Mehring
Barea kam am Ende auf 26 Punkte bei 7 erfolgreichen Dreiern
© getty

Die Dallas Mavericks haben ihr Heimspiel gegen die Chicago Bulls mit 118:111 (BOXSCORE) gewonnen. Angeführt von einem unglaublich starken J.J. Barea lieferten die Texaner um Dirk Nowitzki offensiv eine beeindruckende Leistung ab. Gerade der Dreier war wieder Mal ein wichtiger Schlüssel, um die defensivstarken Bulls in die Knie zu zwingen.

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Dallas versuchte besonders über das gewohnte Spiel am Perimeter zum Erfolg zu kommen und hatte das gesamte Spiel über ein gutes Händchen von Downtown. Der auffälligste Name auf dem Scoreboard war dabei J.J. Barea (26 Punkte). Der Puerto Ricaner stellte einen neuen persönlichen Rekord auf und brachte 7 Dreier im Bulls-Korb unter.

Unterstützung erhielt Barea von einem verbesserten Chandler Parsons, der ebenfalls einige Dreier versenken konnte und schließlich mit 20 Punkten abschloss. Nowitzki sah sich einer knüppelharten Verteidigung gegenüber. Gerade Edel-Verteidiger Jimmy Butler machte dem Deutschen das Leben schwer. Trotzdem kam der Dunking Deutschman am Ende auf 16 Punkte, bei 5/11 FG.

Die Bulls ließen nicht nur die Verteidigung sprechen. Nikola Mirotic war mit 23 Punkten bei 4/7 3FG eine stetiger Gefahrenherd, der zusammen mit Altmeister Pau Gasol (18 Punkte, 9 Rebounds) die Offensive von Chicago schulterte. Jimmy Butler rieb sich zwar stark in der Verteidigung auf und sammelte überschaubare 14 Punkte, doch seine 8 Assists machten die Wurfschwäche wieder wett. Zum Ende hin war darüber hinaus Derrick Rose (26 Punkte) ein wichtiger Faktor. Der Guard wirkte das gesamte Spiel über ungemein spritzig, jedoch erlaubte er sich kurz vor Schluss einige schwerwiegende Fehler.

Die Reaktionen:

J.J. Barea (Dallas Mavericks): "Wenn du in einem guten Rhythmus bist, versuchst du natürlich mehr Würfe zu bekommen. Aber heute waren da wirklich gute dabei. Wenn oben der Block kam, habe ich einfach versucht, offen zu sein und es hat funktioniert."

Derrick Rose (Chicago Bulls): "Ich glaube, wir haben das Spiel durch die Ballverluste verloren. Sie sind uns in der entscheidenden Phase des Spiels passiert. Das ärgert mich. Ich habe das Gefühl, dass ich das Spiel verloren habe."

Rick Carlisle (Coach Dallas Mavericks): "Ich denke einfach, dass unser Kollektiv uns heute den Sieg beschert hat. Wir haben von jeder Position gute Leistungen bekommen."

Fred Hoiberg (Coach Chicago Bulls): "Wir sind auf einem Auswärtstrip und hatten zwei schwierige Aufgaben vor uns.Eine Davon haben wir gestern in Oklahoma City mit einem großartigen Sieg gemeistert und heute in dieser schwierigen Arena hatten wir zumindest die Chance dazu."

Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Der Beginn des Spiels verzögert sich auf Grund eines Tornados, der in der Metropolregion Dallas wütet und zunächst einige Fans daran hindert, die Halle anzusteuern.

Die Gastgeber müssen auf den verletzten Deron Williams verzichten und holen dafür Barea in die Starting Five. Dazu kommen Felton, Pachulia, Matthews und Nowitzki.

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Bei den Bulls ergibt sich das gewohnte Bild. Rose und Butler bilden den Backcourt. Auf den großen Positionen laufen Mirotic, Gibson und Gasol auf.

Mavericks vs. Bulls: Hier geht's zum BOXSCORE

5.: Nachdem die Bulls noch keinen Wurf verlegt haben, nimmt Carlisle die volle Auszeit. Das scheint zu wirken. Erst gibt's den Fadeaway von Dirk, dann läuft Barea heiß - schon drei Dreier und damit 9 Punkte für den Puerto Ricaner. 11:16 aus Sicht der Mavs.

10.: Jetzt macht Felton Alarm! Erst sitzt der Floater, dann zwei Freiwürfe nach dem Foul von Gasol. Zu guter Letzt legt Nowitzki für Drei auf und Dallas führt mit 30:26.

19.: Mirotic tut gerade mächtig weh. Der Montenegriner hat kräftig Zielwasser geschlürft und bereits drei Würfe von Downtown versenkt. Bei Dallas ist dagegen ein wenig die Luft raus. 47:41 für die Jungs aus Windy City.

24.: Der Junge kann nicht daneben werfen: 15 Punkte für Barea (5/5 3FG)! Mit dem Buzzer vollendet Parsons noch einen Fastbreak-Dunk und Jubel bricht in der Halle aus. Die Hälfte schließt mit einem Ein-Punkte-Rückstand für die Gastgeber (59:60)

31.: Butler ist ein echtes Schlitzohr. Die Mavs sind nach einem richtig heißen Lauf von Parsons und Barea wieder in Führung, da hilft sich der Bulls-Guard mit einem kleinen Trick. Sein Zug zum Korb wird von Matthews eng verteidigt, doch Butler hakt sich beim ehemaligen Trail Blazer ein und simuliert das Hand Checking - 78:72 für Dallas.

34.: Es ist schon auffällig, wie das Spiel der Mavs ins Rollen kommt, sobald Nowitzki als Gefahrenherd auf dem Court steht. Entweder nimmt der Deutsche selbst den Wurf oder er macht fleißig Platz für seine Jungs. Dieses Mal senken sich drei Punkte durch die Reuse. 85:82-Führung für Dallas.

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40.: Das Spiel steht auf Messers Schneide! Jeden Punkt von Dallas beantworten die Bulls mit einem ebenso guten Wurf. Inzwischen kommt Dallas in Person von Powell immer häufiger unter den Korb.

45.: Hello, Mr. Rose. Der ehemalige MVP reißt das Spiel zusehends an sich und macht kräftig Dampf - ob per Midrange oder direkt in der Zone. Jeder Treffer ist nun überlebenswichtig. 108:018!

47.: Ganz, ganz dickes Ding. Felton fälscht den Pass ab, Nowitzki schickt den Ball geistesgegenwärtig Richtung Parsons, der im Fastbreak Matthews bedient. 112:108 und in Texas ist Partystimmung!

48.: Wildes Ende in Dallas. Ein ganz wackeliger Dreier von Butler bringt die Bulls noch mal ran, dann bekommt Rose den Einwurf nicht los und die Mavs schlagen mit Felton zu. Den letzten Versuch von Chicago vertändelt Butler. Satz und Sieg: 118:111 für Dallas.

Der Star des Spiels: J.J. Barea. Das war schon unglaublich beeindruckend, was der wuselige Guard in seinem zweiten Start der Saison ablieferte. Nach dem Double-Double gegen die Nets lief Barea von Downtown heiß und zog Dallas aus dem anfänglichen Tief. Am Ende reichen die bloßen Statistiken als Gradmesser: 26 Punkte, 5 Assists, 7/8 3 FG.

Der Flop des Spiels: Derrick Rose. Bei so einem Spiel ist es die Suche nach dem Haar in der Suppe! ABER, So stark der Spielmacher zwischenzeitlich aufspielte, als das Spiel immer enger wurde, brauchten die Bulls einen kühlen Kopf. Doch der Junge aus Chicago leistete sich dumme und schmerzhafte Turnover, die zusätzlich von einigen Fehlwürfen begleitet wurden. Mit einem unglücklichen Offenisv-Abend: Jimmy Butler.

Das fiel auf:

  • Das Spiel der Mavericks folgt einer simplen Formel: Sitzt der Dreier, läuft's bei Dallas. Alleine im ersten Viertel wanderten 7/9 Versuchen von Downtown durch den Ring. Dadurch konnten die Texaner immer wieder die Dynamik des Spiels an sich reißen. Ohne dieses Element fehlte dem Mavs-Spiel das Überrschungsmoment, das die Bulls defensiv in stetiger Bewegung hielt. Gerade weil es unter dem Korb einzig Pachulia (12 Rebounds) mit den großen Chicago-Jungs dauerhaft aufnehmen konnte.
  • Insgesamt waren die Bulls unter den Brettern eine Macht. Pau Gasol, Taj Gibson und Nikola Mirotic sammelten gemeinsam 7 Blocks. Dadurch wollte irgendwann kaum ein Dallas-Spieler Richtung Korb ziehen. Einzig der mutige Barea, Parsons und Powell suchten immer wieder den direkten Kontakt.
  • Chicago machte den Raum um die Dreierlinie ungemein eng und verteidigte sehr hoch, um die Gefahr von Dallas aus der Distanz zu entschärfen. Doch Carlisle konnte sich auf das Gefahrenpotential von Dirk Nowitzki verlassen. Der Dallas-Coach positionierte den Deutschen im Post, um die Defense der Bulls wieder tiefer unter den Korb zu ziehen und damit Platz für zahlreichen Dreier-Würfe zu machen.
  • Es ist schon ein wenig verwunderlich, wie zurückhaltend Derrick Rose zwischenzeitlich agierte - obwohl der Guard einen guten Abend erlebte. Schließlich gab es kaum einen Spieler im Dallas-Line-Up, der es mit der Geschwindigkeit und der Kraft von Rose aufnehmen konnte. Vor allem, weil Matthews viel Zeit darauf verwendete, um Jimmy Butler in Schach zu halten.

Der Spielplan im Überblick

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