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L.A. siegt trotz Hack-a-Jordan

DeAndre Jordan wurde von den Spurs 28 Mal an die Linie geschickt
© getty

In einem packenden Spiel bezwingen die Los Angeles Clippers (36-19) die San Antonio Spurs (34-20) mit 119:115 (BOXSCORE). Die Partie war der komplette Gegensatz zum Spiel zwischen Dallas und Oklahoma City. Beide Teams trafen hochprozentig und das Duell der Point Guards elektrisierte, während DeAndre Jordan ständig an die Linie musste. Die Tim Duncan erreichte einen Meilenstein.

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Das Matchup zwischen Tony Parker und Chris Paul war hochklassig und die beiden Spielmacher schenkten sich nichts. Die Clippers-Bank leistete trotz nur drei Rotations-Spieler einen guten Beitrag, während bei San Antonio neben Parker (21 Punkte, 13 Assists) vor allem die Bigs überzeugten.

Tim Duncan kam auf 30 Punkte (12/14 FG) sowie 11 Rebounds und im dritten Viertel zog er mit Karriere-Punkt Nummer 25.615 an Alex English vorbei auf Rang 16 der All Time Scoring List.

DeAndre Jordan kam in Abwesenheit von Blake Griffin auf starke 26 Punkte (8/11 FG) und 18 Rebounds, seine schlechte Freiwurfquote wurde den Clips aber beinah zum Verhängnis. Im hart umkämpften Westen bedeutet der Erfolg für Los Angeles einen weiteren Schritt Richtung Playoffs.

Die Reaktionen:

Tim Duncan (Spurs): "Solange es nicht verboten wird, ist es Teil des Spiels. Jordan trifft 50 Prozent oder weniger. Wenn er besser wird, werden die Leute es nicht mehr machen. Es hat für uns funktioniert und hat uns zumindest die Chance gegeben, das Spiel zu gewinnen. Unglücklicherweise konnten wir nicht genug Würfe verwandeln, sodass wir uns hätten absetzen können."

Tony Parker (Spurs): "Es schien, als hätten wir das Spiel in unserer Hand, aber wir haben einige haarsträubende Fehler gemacht, die uns im vierten Viertel geschadet haben."

DeAndre Jordan (Clippers): "Ich bin groß, aber ich habe auch Gefühle (lacht). Ich hasse es, dass wir nicht einfach rennen und spielen können."

Chris Paul (Clippers): "Jeder muss seine Leistung steigern. Blake kann nicht von nur einer Person ersetzt werden."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Clippers starten mit Chris Paul, J.J. Redick, Matt Barrnes, Spencer Hawes und DeAndre Jordan. Für die Spurs schickt Pop Tony Parker, Danny Green, Kawhi Leonard, Tim Duncan und Aron Baynes aufs Feld.

5. Barnes hat freien Weg zum Korb, doch er verstopft sich brutal! Kawhi Leonard versucht es mit dem Layup in Transition, doch von hinten rauscht DeAndre 3000 an und holt den Spalding aus der Luft. 12:11 Clippers.

11. It's getting big! Erst vollendet Baynes zweimal aus der Nahdistanz, dann trifft Duncan den Jumper. Tiago Splitter legt nach Parker-Assist zwei Punkte oben drauf und bringt die Spurs in Führung. 21:20 San Antonio.

17. Dank Big Baby Glen Davis, der sich ordentlich durchwühlt, kann sich L.A. etwas absetzen, aber Tony P. trifft mit ablaufender Shotclock den wichtigen Longball. Die Spurs sind wieder dran 37:38.

21. Hack a Jordan! Pop geht früh zur unpopulären Foul-Taktik über und schickt DeAndre wieder und wieder an die Linie. Und das zahlt sich aus: 3/10 die Quote des Centers bisher. Das Spiel ist eng - 47:46 Spurs.

23. Nach vier weiteren Backsteinen von Jordan muss Doc Rivers reagieren und nimmt seinen Center raus. Barnes kommt zurück. Die Clips jetzt mit Hawes in der Mitte und der haut gleich mal einen einhändigen Dunk nach dem Pick&Roll mit Paul raus. Nice! 53:49 San Antonio.

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28. Vintage Tony Parker! Der Spurs-PG wirkt nach der All-Star Break deutlich frischer und zieht zum Korb wie schon lange nicht mehr. Sein Jumper fällt auch traumhaft sicher und er baut die Führung der Gäste weiter aus. 67:58 San Antonio.

32. 25.615! Mit einem Dreipunkt-Spiel nach Pass von Parker ist es so weit. Tim Duncan zieht in der All Time Scoring List an Alex English vorbei liegt nun auf Rang 16. Herzlichen Glückwunsch! Den Clips ist das egal, Crawford und Redick antworten mit zwei Dreiern. 74:71 Spurs.

Alex English: Just Smooth

33. Look out below! Paul und DJ laufen den Fastbreak und Jordan lädt Marco Belinelli zu seinem persönlichen Mozgov-Moment ein. Autsch! Der hat gesessen. Das ist die Kirsche auf der Torte des 14:2-Runs von L.A. Und da ist die Führung - 79:76 Clippers.

40. Barnes mit dem Layup and one in Transition und nach dem Freiwurf geraten Jordan und Splitter aneinander. Die Referees entscheiden auf Double Foul und weiter geht's - mit Hack-a-Jordan. Doch der Clips-Center trifft diese Mal beide! 100:93 L.A.

45. Doc Rivers hat genug. Jordan wird weiterhin gefoult und verwirft jetzt einen Freiwurf nach dem anderen (10/28!). Der Coach schickt Davis für ihn aufs Feld. Ohne Rim Protector macht Green den Layup - 105:103 Clippers.

48. Paul mit dem schweren Fadeaway über Duncan, Green antwortet per Layup - aber dann kommt Crawford! Mr. Steetball schraubt einen Dreier aus der Ecke rein und die Führung beträgt wieder 4 Punkte. Belinelli mit der schnellen Antwort von Downtown, aber Redick bringt das Spiel nach einem erneuten Jumper von Paul an der Linie nach Hause. Was für ein Spiel! Clippers win 119:115.

Los Angeles Clippers vs. San Antonio Spurs: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Chris Paul und Jamal Crawford. Paul war von Anfang an der dominante Mann auf dem Court und dirigierte die Clippers-Offense vorbildlich (16 Assists). Zudem kam der PG auf starke 22 Punkte (9/16 FG) und 5 Rebounds. Crawford belebte das Spiel der Gäste von der Bank mit 26 Punkten (8/15 FG) und traf in der Schlussphase - wie auch Paul - wichtige Würfe. Zudem versenkte er 5 seiner 7 Dreier. Richtig stark, die Combo!

Der Flop des Spiels: Kawhi Leonard. Es war nicht das Spiel von Kawhi. Der Finals-MVP fand keinen Rhythmus und überhaupt nicht ins Spiel. Selbst offene Würfe und Layups versemmelte der Spurs-Swingman. 4 Punkte (1/11 FG) waren seine Ausbeute. Immerhin versuchte er, dem Team anders zu helfen (6 Rebounds, 6 Assists).

Das fiel auf:

  • Es ist eine Sache der Quoten. Wenn jemand nicht in der Lage ist, 50 Prozent seiner Freiwürfe zu treffen, dann ist das Foulen im Endeffekt cleverer als einen Angriff zuzulassen. So weit die nackten Zahlen. Dennoch ist Hack-a-Jordan genau so unansehnlich wie damals Hack-a-Shaq. Und da machte das Publikum im Staples Center auch keinen Hehl draus. Aber so lange das absichtliche Foulen dem eigenen Team danach wieder Ballbesitz bringt, wird sich das wohl kaum ändern. Dennoch ist die klare Botschaft an Jordan: Learn to shoot!
  • Jamal Crawford war nicht sicher, ob er heute noch im Aufgebot der Clippers stehen würde, nachdem L.A. ihn kurz vor der Trade-Deadline auf dem Markt angeboten hatte. Durch den Ausfall von Austin Rivers fehlte Doc ein Guard und insgesamt setzte der Coach nur acht Spieler ein. Aber Crawford spielte wie entfesselt und zeigte keinerlei Unsicherheit.
  • Normalerweise foulen die Spurs wenig, heute sah es - natürlich auch aufgrund Pops Taktik - anders aus (52 Clippers-Freiwürfe). Auf der anderen Seite kam San Antonio aber in der ersten Hälfte und stand nach 23 Minuten in Person von Tony Parker das erste Mal an der Linie.
  • Foul-Trouble belastet das Spiel der Clippers zunehmend. Da Hawes sich frühzeitig Nummer 5 einhandelte, konnte Rivers Jordan nicht einfach runternehmen. Paul beging im Schlussviertel ebenfalls sein fünftes Foul, was die Defense der Clips außerdem schwächte.
  • San Antonio ist der Inbegriff des Ball-Movements - und das zeigten Parker und Co. auch gegen L.A. 43 Korberfolgen gingen 34 Assists voraus. Das ist einfach stark.
  • Man kann der Bank der Clippers ja viel vorwerfen, aber eines nicht: mangelnden Einsatz. Vor allem Big Baby gab alles, was er hatte. Er punktete zweistellig (10Zähler, 6 Rebounds in 17 Minuten) und glänzte auch mit einem sehenswerten Block gegen Splitter.

Der Spielplan im Überblick

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