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Überragende Spurs zerlegen OKC

Von Philipp Jakob
Angeführt von 22 Punkten von Tony Parker (M.) zerlegten die Spurs die Thunder
© getty

Die San Antonio Spurs sichern sich mit einem mehr als deutlichen 112:77-Sieg (BOXSCORE) gegen die Oklahoma City Thunder eine 2:0-Führung in den Western Conference Finals. Nach einem ausgeglichenen Beginn werden die Thunder im weiteren Spielverlauf komplett auseinandergenommen.

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San Antonio zerstörte die Gäste aus Oklahoma City nach allen Regeln der Kunst, ließ die beiden Superstars der Thunder überhaupt nicht zum Zuge kommen, begeisterte mit tollem Offensiv-Basketball - und hat jemanden wie Danny Green im Kader.

Dem 26-Jährigen gelang nahezu alles und er überzeugte besonders mit seinen Qualitäten von Downtown. Green hämmerte den Thunder insgesamt 7 Dreier um die Ohren (bei 10 Versuchen) und hatte damit einen großen Anteil an der hervorragenden Wurfquote der Spurs von 50 Prozent (41/82 FG).

Auch Tony Parker (22 Punkte) und Manu Ginobili (11) lieferten ganz starke Leistungen ab, während Tim Duncan (14 Punkte, 12 Rebounds, 5/12 FG) nicht ganz so dominant auftrat wie noch in Spiel eins. Das war aber auch nicht von Nöten, denn dank der klasse Teamleistung ließ man den Thunder sowieso keine Chance.

Besonders Russell Westbrook und Kevin Durant wurden von der Spurs-Defense sehr gut in Schach gehalten. Zusammengenommen kamen beide nur auf 30 Punkte (beide mit 15) und trafen nur 13 der 40 Feldwurfversuche. Viel zu wenig, auch da mal wieder keiner der Rollenspieler - abgesehen von Steven Adams und mit Abstrichen noch Reggie Jackson - überzeugen konnte.

Die Reaktionen:

Tony Parker (Spurs): "Wir haben einfach unseren Job erledigt. Wir haben unsere beiden Heimspiele gewonnen und ich bin mir sicher, die Thunder werden auch ihre beiden Heimspiele gewinnen wollen."

Danny Green (Spurs): "Manu hat gesagt, dass das ein gefählicher Sieg war, aber ich habe Vertrauen in unser Team. Ich glaube, dass wir den richtigen Charakter und genug Erfahrung haben, um fokussiert zu bleiben und dass uns der Sieg nicht zu Kopf steigen wird."

Kevin Durant (Thunder): "Auch wenn sie das Spiel mit nur einem Punkt gewonnen hätten, würden wir trotzdem mit 0:2 hinten liegen. Wir haben jetzt zwei Spiele hintereinander hoch verloren. Da ist es schwer, zusammenzuhalten, aber ich bin mir sicher, dass wir ein tolles Team haben und eine Lösung finden werden."

Scott Brooks (Thunder-Coach): "Es fühlt sich definitiv nicht so toll an und das sollte es auch nicht. Wir haben einen kräftigen Tritt in den Hintern bekommen. Aber wir haben alle Möglichkeiten, zurückzukommen und Spiel drei zu gewinnen."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Keine Veränderungen auf beiden Seiten. Die Spurs starten mit Tony Parker, Danny Green, Kawhi Leonard, Tim Duncan und Tiago Splitter. Für die Gäste aus Oklahoma City stehen Russell Westbrook, Thabo Sefolosha, Kevin Durant, Nick Collison und Kendrick Perkins auf dem Parkett.

5.: Trotz mehrerer Offensiv-Rebounds schaffen es die Big Men der Thunder nicht, den Spalding im Korb unterzubringen. Besser macht es dagegen Tiago Splitter auf der anderen Seite, der die Spurs per Drei-Punkt-Spiel mit 9:7 in Führung bringt.

11.: Gutes Ball-Movement auf Seiten der Thunder ermöglicht Steven Adams einen einfachen Dunk. Die Spurs haben aktuell arge Probleme mit ihrem Shooting. Nur 1 ihrer 11 Versuche außerhalb der Zone waren erfolgreich. OKC führt mit 24:21.

17.: Parker verschafft sich mit einem klasse Spin-Move Platz, um locker und leicht per Korbleger abzuschließen. Trotz der Spurs-Dominanz in der Zone ist es ein ausgeglichenes Spiel - 36:35 für die Thunder.

23.: Angeführt von Parker können sich die Spurs dank eines zwischenzeitlichen 7:0-Laufes ein wenig absetzen. Und jetzt hämmert Danny Green seinen bereits vierten Dreier durch die Reuse - 55:44 San Antonio.

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28.: Und der nächste Dreier von Green! Wahnsinn! Der 26-Jährige schießt die Thunder förmlich aus der Halle und sorgt für eine 19-Punkte-Führung. Thunder-Coach Scott Brooks ist bedient und nimmt die Auszeit - 67:48 Spurs.

32.: Jetzt steigt Boris Diaw ebenfalls in den Spaß mit ein und versenkt seinen ersten Wurf von Downtown. Die Spurs haben aktuell alles unter Kontrolle und liegen mit 79:52 in Front!

39.: Jeremy Lamb macht einen recht guten Auftritt in der Garbage Time, verändern kann er am Ergebnis aber auch nichts mehr. Unter anderem weil Green seinen nächsten Dreier trifft - bereits sein Siebter. San Antonio führt mit 94:66.

44.: Eine absolute Machtdemonstration der Spurs! Auch in der Garbage-Time hat Oklahoma City keine Chance und wird nach allen Regeln der Kunst auseinandergenommen. Das Spiel ist schon lange gelaufen. San Antonio führt mit 102:72!

San Antonio Spurs vs. Oklahoma City Thunder: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Danny Green. Wie so oft war wieder einmal das komplette Spurs-Team der eigentliche Star des Spiels. Doch mit seinen unglaublichen Qualitäten als Distanzschütze stach der 26-Jährige in dieser Partie besonders hervor. Green traf unglaubliche 7 seiner 10 Versuche von Downtown für insgesamt 21 Zähler. Außerdem überzeugte Green mit seiner starken Defense.

Der Flop des Spiels: Russell Westbrook. Der 25-Jährige fand eigentlich zu keinem Zeitpunkt wirklich ins Spiel und beendete die Partie mit einer desaströsen Wurfquote von 29,1 Prozent (7/24 FG). Zwar kam er immerhin noch auf 5 Rebounds und 5 Assists, leistete sich allerdings auch 3 Turnover und ein paar dämliche Offensiv-Fouls.

Das fiel auf:

  • Anders als in Spiel eins setzte Thunder-Coach Scott Brooks von Beginn an Thabo Sefolosha auf Tony Parker an. Der Erfolg blieb allerdings aus. Parker konnte oft relativ problemlos an dem Schweizer vorbeiziehen, sodass im weiteren Spielverlauf doch Russell Westbrook oder teilweise auch Perry Jones mit der Verteidigung des Franzosen beauftragt wurden. Da der Wurf von Sefolosha erneut einfach nicht fallen wollte (0/5 FG), verbrachte er die meiste Zeit auf der Bank und kam nur auf 10 Minuten Einsatzzeit.
  • Die Spurs fingen im ersten Viertel eigentlich da an, wo sie in Spiel zwei aufgehört hatten: Sie dominierten die Zone. 16 ihrer 24 Punkte kamen in direkter Ringnähe und dabei waren 8 ihrer 9 Wurfversuche erfolgreich. Nur von weiter draußen lief es nicht allzu gut, sodass nur 1 von 11 Würfen außerhalb der Zone den Weg durch die Reuse fanden.
  • Das lag auch an der stark verbesserten Defense der Thunder, die zunächst mit viel mehr Einsatz, Energie und Aggressivität auftraten. Auch die deutlich verbesserte, körperbetonte Spielweise machte den Spurs zu schaffen. Zwar fand OKC immer noch kein Mittel gegen die Penetrationen eines schnellen und wendigen Parkers, aber immerhin hatte man Tim Duncan besser unter Kontrolle.
  • So war es lange eine ausgeglichen Partie, bis Danny Green auf einmal enorm heiß lief und den Thunder einen Dreier nach dem anderen um die Ohren ballerte. So konnte sich San Antonio gegen Ende der ersten Halbzeit relativ deutlich absetzen, wovon sich OKC nicht mehr erholen konnte. In der zweiten Hälfte fiel das Team dann komplett auseinander und wurde förmlich zerstört.
  • Russell Westbrook durcherlebte zwar eine ziemlich schlechte erste Hälfte, dennoch hörte der 25-Jährige nicht auf zu werfen. So nahm RW0 im zweiten Viertel ganze 8 Würfe, währen Durant nur 4 Abschlüsse zu verzeichnen hatte und in einigen Angriffen noch nicht einmal den Ball berührte. Noch schlimmer: Westbrook verließ sich fast ausschließlich auf seinen Jumper (der aber nicht fiel: 7/24 FG), anstatt aggressiv zum Korb zu ziehen - Westbrook stand im kompletten Spiel nicht einmal an der Freiwurflinie.

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