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Kein Sweep - Portland erzwingt Spiel 5

Von Max Marbeiter
Damian Lillard führte die Blazers zum Sieg in Spiel 5 gegen San Antonio
© Getty

Durch ein 103:92 haben die Portland Trail Blazers den Sweep vermieden und reisen nun für Spiel 5 wieder zu den San Antonio Spurs. Damian Lillard und LaMarcus Aldridge gingen voran. Ausschlaggebend waren jedoch die deutlich verbesserte Defense und die Dominanz in der Zone.

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Den Blazers war von Beginn anzumerken, dass sie alles daran setzen würden, die Serie nicht mit einem Sweep enden zu lassen. Die erhöhte Intensität war zum Greifen. Angeführt von Damian Lillard (25 Punkte, 5 Assists) und LaMarcus Aldridge (19 Punkte, 8/16 FG), die endlich ihren offensiven Rhythmus fanden, hielt Portland den Druck auf die zuvor so dominanten Spurs konstant hoch. Auch in der Defense.

So brachte San Antonio seine gefürchtete Offense erstmals seit Spiel 6 gegen Dallas nicht zum Laufen. Die berüchtigten Runs der Texaner blieben aus. Portland dominierte dagegen unter den Brettern, erhielt Unterstützung von der Bank und verdiente sich so am Ende Spiel 5 am Mittwoch in San Antonio. Topscorer der Partie war Damian Lillard, Nicolas Batum schnupperte an einem Triple-Double (14 Punkte, 14 Rebounds, 8 Assists). Robin Lopez glänzte durch seine herausragende Arbeit am Brett (12 Rebounds, 6 Offensiv-Rebounds). Bei den Spurs kühlte Tony Parker nach gutem Start merklich ab, kam am Ende 14 Punkte und verteilte lediglich einen Assist.

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Vor dem Tip-Off: Kurz und knapp, alles geht seinen gewohnten Gang. Bei den Blazers starten Damian Lillard, Wesley Matthews, Nicolas Batum , LaMarcus Aldridge und Robin Lopez. Bei den Spurs das gleiche Bild. Tony Parker, Danny Green, Kawhi Leonard, Tim Duncan und Tiago Splitter marschieren nicht zum ersten Mal gemeinsam Richtung Tipoff.

5.: Wichtig für die Blazers! Aldridge postet links - wo auch sonst? - gegen Splitter auf und trifft den Fadeaway. Als Matthews kurz darauf aus der Distanz nachlegt, steht das Moda Center erstmals Kopf. Aber es kommt noch besser: Lillards Floater bringt das 14:8 für die Blazers. Gregg Popovich reicht's vorläufig - Timeout Spurs!

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9.: Defense! Erst blockt Aldridge Parker, dann räumt Robinson Baynes unsanft ab. Die Blazers haben sich offensichtlich einiges vorgenommen.

14.: Diaw powert sich Richtung Ring. Nach Robinsons Fehlwurf haben die Spurs dann sogar die Chance, noch näher heranzurücken. Batum klaut San Antonio jedoch den Ball, lässt sich beim Fast Break auch von Ginobili nicht stören und trifft den Layup.

18.: Belinelli hat an der Dreierlinie zunächst keine Anspielstation, doch Diaw gibt den Trailer, bekommt in der Zone den punktgenauen Pass - Easy Two! Portland bringt einiges an Energie, doch die Spurs lassen sich überhaupt nicht aus der Ruhe bringen. Nächster Beleg: Parkers Steal gegen Matthews inklusive Fast-Break Layup - 36:36!

22.: Some nasty für die Spurs. Lillard packt gegen Splitter den Crossover aus und stopft dann über - richtig, Tim Duncan. Die Antwort San-Antonio-Style lässt jedoch kaum zehn Sekunden auf sich warten. Mills nimmt nimmt den Midrange-Jumper - Swish!

26.: Lillard trifft seinen zweiten Dreier der Serie, Green kontert in der Zone. Kurz darauf wird kollektiv der Atem angehalten. Das nächste Highlight? Lopez setzt zum Slam über Spliter an, legt den Ball dann aber lediglich durch den Ring. Egal. Zwei Punkte bleiben zwei Punkte - 55:50 Blazers!

32.: Playoffs 2014 und Vierpunktspiele - es ist vielleicht die Romanze des Frühlings. Batum nutzt Lopez' Block, steigt hoch und trifft den Dreier. Dank Ginobilis Foul marschiert der Franzose an die Linie. Auch der Bonusfreiwurf sitzt. Die Spurs suchen die Antwort im Pick-and-Roll, Duncan verlegt jedoch. Batum hat sein Händchen dagegen gefunden. Wieder lässt er den Dreier fliegen, wieder zappelt das Netz - 74:62 Blazers!

36.: Kurz vor der Viertelpause wird es noch mal richtig laut. Belinelli hofft auf Last-Second-Punkte, wird von Batum jedoch äußerst unsanft abgeräumt. Der Swingman beschließt damit ein herausragendes Viertel der Blazers.

41.: Die Spurs kommen einfach nicht heran. Vorne verlegt Splitter nach eigentlich gutem Pass von Belinelli, hinten findet Lillard beim Floater kaum Gegenwehr vor. Nachdem der Point Guard kurz darauf auch noch den Zirkuswurf trifft, setzt sich Mills per Dreier zur Wehr - 94:77 Portland!

46.: Jetzt geht alles! Gregg Popovich schont bereits einen Großteil seiner Starter, die Blazers haben jedoch noch nicht genug. Batum leistet sich zwar den Airball von draußen, Mattews tippt den Ball von unten jedoch irgendwie durch den Ring - 100:83 Portland!

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Der Star des Spiels: Damian Lillard musste explodieren. Die Blazers brauchen ihren Playmaker - und konnten sich mit dem Rücken zur Wand auch auf ihn verlassen. Lillard spielte von Beginn an aggressiv attackierte immer wieder die Defense der Spurs, kreierte für seine Mitspieler (5 Assists) und fand auch seinen Wurf-Rhythmus (11/21 FG). Der Point Guard ging voran und war so maßgeblich mitverantwortlich, dass die Blazers die Schmach eines Sweeps letztlich souverän abwendeten.

Der Flop des Spiels: Diese Spiele sind nichts Besonderes für Manu Ginobili. Es gibt sie einfach, diese Abende, an den eigentlich nichts laufen will. Einen solchen erlebte der Argentinier in Spiel 5. Der Wurf fiel nicht (1/6 FG, 0/3 3FG), das Playmaking funktionierte nicht (2 Assists), und so war Ginobili am Ende überhaupt kein Faktor für die Spurs.

Das fiel auf:

  • Vier Mal in Folge hatten die Spurs in der ersten Hälfte mindestens 60 Punkte erzielt. Drei Mal war Portland in der Opferrolle. Sollte die Serie nicht mit einem Sweep enden, mussten die Blazers also etwas ändern. Und das taten sie. Zunächst einmal hielt Portland Tony Parker deutlich häufiger aus der Zone fern, als in den Spielen zuvor. Den Quoten des Franzosen schadete das zwar kaum (5/8 FG in der ersten Hälfte), dafür wurde San Antonios Offense zumindest etwas eingebremst. Bis zur Halbzeit war Parker der einzige Spur, der zweistellig gescort hatte, verteilte während der ersten beiden Viertel zudem keinen einzigen Assist. Auch der Dreier fiel nicht mit gewohnter Sicherheit (1/6 3FG in der ersten Hälfte).
  • Selbst drei deutliche Sieg in Folge ließen Gregg Popovichs Respekt vor den Blazers offenbar nicht schrumpfen. So wechselte er beispielsweise umgehend Kawhi Leonard ein, als sich Nicolas Batum im ersten Viertel auf dem Weg zum Dreipunktspiel befand. Pop wollte den Franzosen offensichtlich gar nicht erst ins Rollen kommen lassen.
  • Einzig auf San Antonios Offense zu reagieren war Terry Stotts zu wenig. Die Blazers sollten das Tempo selbst diktieren. Stotts entschied sich deshalb früh für ein kleines Lineup, das schnell in Transition kommen und so einfache Punkte gegen ungeordnete Spurs erzwingen sollte. So erhielt C.J. McCollum zu Beginn überraschend viel Spielzeit.
  • Völlig auf Small Ball setzte Stotts jedoch nicht. Speziell im dritten Viertel, das die Blazers für einen Run nutzten, der sie erstmal in dieser Serie zweistellig in Führung brachte, stand mit Aldridge und Lopez das klassische Big-Man-Duo auf dem Court. So dominierte Portland die Bretter (53:46 Rebounds, 62:44 Punkte in der Zone). Speziell Lopez schnappte sich Offensivrebound um Offensivrebound und war damit endlich auch vorne ein Faktor.
  • Diesmal hatten die Spurs mit aggressiven Blazers deutlich mehr Mühe als in den drei Spielen zuvor. Allerdings verhinderte San Antonio durch seine wohl ausbalancierte Offense lange einen Run Portlands. Erst als der Angriff angesichts der hohen Intensität der Blazers-Defense ins Stocken geriet, mussten die Spurs abreißen lassen. Zweite Zutat für den Blazers-Run: Portlands Aggressivität. San Antonio gelang es nicht, die Gastgeber aus der Zone zu halten, was dieses wiederum mit regem Scoren in Ringnähe bestraften (62 Punkte in der Zone).
  • Was durfte sich die Bank der Blazers nicht alles anhören - und das nicht einmal zu Unrecht. Diesmal muss sich die Second Unit allerdings rein gar nichts vorwerfen lassen. Speziell Will Barton und Thomas Robinson nicht. Der eine (Barton) brachte endlich die, gerade nach Mo Williams' Verletzung so sehr vermisste Scoringentlastung von der Bank (17 Punkte, 7/13 FG), der andere (Robinson) glänzte durch Einsatz. Vorne wie hinten brachte Robinson unglaublich viel Energie und Portland damit immer wieder entscheidende Plays.

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