NBA

Wolves hinten raus zu schwach

Von Philipp Dornhegge
Tim Duncan und Nikola Pekovic lieferten sich ein abwechslungsreiches Center-Duell
© Getty

Mit einem 104:86 (BOXSCORE) über die Minnesota Timberwolves (18-19) haben die San Antonio Spurs (29-8) ihren vierten Sieg in Folge eingefahren. Einmal mehr überzeugten die Texaner mit ihrer unheimlichen Kadertiefe.

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Coach Gregg Popovich setzte zwölf Spieler ein, sechs von ihnen punkteten zweistellig. Nur Cory Joseph und Danny Green, der sich bereits im ersten Viertel eine Fingerverletzung zuzog, blieben ohne Zähler.

Topscorer der Gastgeber war Kawhi Leonard mit 17 Punkten, Tony Parker verbuchte ein Double-Double (14 Punkte, 10 Assists). Tim Duncan sammelte 15 Punkte, 8 Rebounds, 5 Assists und 4 Blocks, Matt Bonner versenkte vier Dreier für 14 Punkte.

Bei den Gästen aus Minnesota war Nikola Pekovic (22 Punkte, 6 Rebounds) mit Abstand bester Spieler. Kevin Love traf nur 3 seiner 14 Würfe und verpasste mit 14 Punkten und 7 Rebounds ein Double-Double.

Der einzige andere Wolf mit zweistelliger Punktzahl war der Russe Alexey Shved (11).

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: San Antonio muss erneut auf Ginobili verzichten, der Argentinier leidet an Adduktorenproblemen. Splitter ist mit einer Schulterverletzung langfristig außer Gefecht. Die Spurs starten mit Parker, Green, Leonard, Duncan und Diaw.

Die Wolves sind nach dem Comeback von Budinger bei voller Mannstärke und beginnen mit Rubio, Martin, Brewer, Love und Pekovic.

6.: Rubio erst mit dem peinlichen Airball aus der Mitteldistanz, dann drückt er unbeeindruckt von der Dreierlinie. Nothing but net! 9:8-Führung der Wolves.

8.: Wunderbar! Belinelli mit dem Backdoor-Cut, Duncan mit einer Rakete von einem Pass direkt unter dem Korb. Der Italiener reagiert blitzschnell, macht aus der Situation einen Alley-Oop-Layup und wird auch noch gefoult. Der Bonusfreiwurf geht allerdings daneben. Dennoch 12:9 Spurs.

13.: Zwei Offensivrebounds für die Wolves nach Cunningham-Fahrkarten. Irgendwann kann auch diese schwache zweite Grade nicht mehr daneben werfen, Barea nutzt seinen Freiraum für einen Jumper, 28:23 Spurs.

16.: Belinelli bewegt den Ball von links nach rechts, wo Joseph ein herrliches Pick'n'Roll mit Ayres spielt. Der Big Man bekommt den Ball perfekt aufgelegt und fliegt durch die Zone - Slam Dunk! 34:28 Spurs.

28.: Wie schnell Leonard am Ring ist und stopft! Nach zwei unpräzisen Pässen muss der Small Forward zunächst seine Balance wiederfinden, ist dann aber blitzschnell in der Luft und hämmert den Ball durch die Reuse. Danach versenkt er auch noch den Dreier! 63:55 Spurs.

32.: Bisher war Belinelli aus der Distanz ruhig geblieben, hatte lediglich zwei Fahrkarten. Aber der Italiener ist nicht umsonst der beste Dreierschütze der Liga. Nach einem Breakdown in der Wolves-Defense steht Belinelli komplett frei an der Birne - und nagelt den Dreier rein. 75:68 Spurs.

40.: Cunningham mit zwei überragenden Blocks gegen Mills und Leonard, mit denen er sichere Punkte verhindert und den Gegenangriff der Wolves einleitet. Doch Barea agiert zu überhastet, will sofort den Dreier einstreuen und produziert einen Airball. Frustrierend. 88:75 Spurs.

46.: Hier ist längst die Garbage Time angebrochen. Baynes nagelt noch mal einen Jumper rein, Shved und Mills treffen Dreier. Die Spurs bringen das souverän nach Hause.

Spurs vs. Timberwolves: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Kawhi Leonard. Popovich lässt so gut wie nie einen Spielzug für den kommenden Star der Franchise laufen - und trotzdem ist Leonard stets in der Lage, dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken.

In der Defense war er wie immer eine Bank gegen Kevin Martin und Corey Brewer, vor allem aber mit seiner Hilfe für Kevin Love. In der Offense sorgte er immer wieder mit seiner Bewegung ohne Ball für Verwirrung. Am Ende standen für Leonard - als Teil eines starken Teams - 17 Punkte, 6 Rebounds, 2 Assists, 2 Steals und 2 Blocks zu Buche.

Der Flop des Spiels: Kevin Love. Ein Spiel zum Vergessen für den Power Forward. Die Spurs verteidigten Love eng an der Dreierlinie, boten im Low Post meist schon vor dem Entry Pass die Hilfe an und stellten beim Rebound zwei Spieler für Love ab. So wurde der Star der Wolves vollkommen kaltgestellt.

Love verlor früh die Lust am Spiel und damit sein Selbstvertrauen. Irgendwann gingen nicht mal mehr einfache Layups rein. Er traf lediglich 3 seiner 14 Würfe, Kevin Martin war mit 2 Erfolgen bei 12 Würfen nicht besser.

Das fiel auf:

  • Die Timberwolves hatten jetzt neun Mal die Chance, eine positive Bilanz zu erreichen - und neun Mal sind sie gescheitert. Zum zweiten Mal waren es die Spurs, die im Weg standen. Irgendetwas müssen die Basketballgötter gegen Minnesota haben.
  • Natürlich fehlt den Spurs Tiago Splitter. Der Brasilianer laboriert an einer Schulterverletzung, die ihn noch einige Wochen außer Gefecht setzen wird. Gegen Minnesota allerdings hätte die Abwesenheit Splitters kaum auffallen sollen. Gegen Kevin Love fährt man mit einem mobileren Big Man ohnehin am besten, Boris Diaw war wie gemacht für den Job. Und Tim Duncan sollte Nikola Pekovic in Schach halten. Nur gelang ihm das überhaupt nicht. Duncan hatte große Mühe mit der schieren Power des Montenegriners, der sich immer wieder tief in die gegnerische Zone bewegte und dort als Low-Post-Spieler oder Offensivrebounder nicht zu halten war. Pekovic traf 10 seiner 15 Würfe für 22 Punkte.
  • Eins der großen Probleme der Wolves war bisher die Bank. Zu oft spielten die Starter gut, nur damit die Reservisten das Spiel vergeigten. J.J. Barea hatte unlängst stellvertretend Besserung gelobt - und hielt Wort. Der Puertoricaner war der Antreiber einer zweiten Garde, die die der Spurs anfangs gut im Griff hatte und vor allem mit vorbildlichem Einsatz (am offensiven Brett) überzeugte. Auch nach einer schwierigen Schlussphase muss sich die Wolves-Bank nichts vorwerfen lassen.
  • Mit Manu Ginobili fehlt den Spurs derzeit einer der wichtigsten Spieler - und einer der wenigen Swingmen im Kader. Gegen Minnesota schied nun auch noch Starter Danny Green aus, nachdem er sich den linken Zeigefinger überdehnt hatte. Schaut man sich die Spurs an, ist Marco Belinelli nun der einzige Shooting Guard, der Popovich noch bleibt. Man kann San Antonio nur wünschen, dass Ginobili und Green bald wieder fit sind.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick

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