NBA

Westbrook - for the Win!

Von SPOX
Mit 34 Punkten und dem Game-Winner war Russell Westbrook Star des Spiels gegen die Warriors
© getty
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Boston Celtics (7-11) - Cleveland Cavaliers (4-12) 103:86 (BOXSCORE)

Es gibt schlechtere Mannschaften, das stimmt wohl. Aber ist Cleveland nicht trotzdem bisher DIE Enttäuschung der Saison? Wie man mit diesem Kader so einen miserablen Basketball spielen kann, ist für Außenstehende wohl nur schwer nachvollziehbar.

Die Celtics wiederum überraschen weiterhin positiv, personifiziert von Jordan Crawford. Das ehemalige Sorgenkind, das zu Washington-Zeiten etwa taktisch so unzulänglich war, dass man ihn kaum aufstellen konnte, hat in Brad Stevens scheinbar einen Mentor gefunden, der ihm wirklich weiterhilft.

Mit 11 Punkten, 11 Rebounds und 10 Assists verbuchte der Guard sein drittes Karriere-Triple-Double. "Tatsächlich? Das habe ich nicht mitbekommen", war Stevens erstaunt. Jeff Greens 31 Punkte waren der zweite wesentliche Grund für Bostons Sieg. Und der dritte?

"Sie haben den ersten Schlag gelandet im ersten Viertel, und wir haben uns sofort ergeben", war Dion Waiters enttäuscht, der als einer der wenigen noch eine ansprechende Leistung zeigte. Trotz der aktuellen Tradegerüchte um ihn streute der Sophomore 21 Punkte ein und sammelte 4 Rebounds sowie 6 Assists.

Waiters kam übrigens von der Bankl. Bei der siebten unterschiedlichen Starting Five der Saison bekam Rookie Sergej Karasev erstmals von Anfang an das Vertrauen. Eine 1-Punkte-Leistung schreit jetzt nicht unbedingt nach einer baldigen Wiederholung.

Houston Rockets (12-5) - Brooklyn Nets (4-12) 114:95 (BOXSCORE)

James Harden und Brook Lopez feierten ihre Comebacks, der Center gewann das "Duell" mit 16:9. Und trotzdem hatte Brooklyn in Houston nicht den Hauch einer Chance. Grund war unter anderem die miese Verteidigung gegen den Dreier. Gegen Houston ist das natürlich tödlich, selbst wenn Harden mal nicht in Topform ist. "Wir sind eine Mannschaft, die den Dreier sucht und gern viele Würfe von außen nimmt", bestätigte Coach Kevin McHale.

Chandler Parsons war gegen die Nets derjenige, der die Lampen ausschoss. Der Forward versenkte alle sechs seiner Versuche von außen und avancierte mit 21 Punkten zum Mann des Spiels. Fünf weitere Spieler punkteten zweistellig. Apropos Mann des Abends: Davon war Paul Pierce, Joe Johnson und die anderen Starter Brooklyns wohl selten weiter entfernt als an diesem Abend.

Jason Kidd widerte die Leistungsverweigerung seiner vermeintlichen Stars so an, dass er sie (mit Ausnahme von Lopez) die komplette zweite Hälfte auf der Bank schmoren ließ. "Ich wollte die Jungs ranlassen, die sich reingehängt haben", so Kidd. "Das waren unsere Reservisten, also haben sie die zweite Hälfte übernommen."

Auch wenn es am Ergebnis nichts änderte - das Spiel war zur Pause schon gegessen -, schickte der Rookie-Head-Coach doch immerhin in einem der schlimmsten Momente der Saison eine klare Message an seine Routiniers.

Oklahoma City Thunder (11-3) - Golden State Warriors (9-8) 113:112 OT (BOXSCORE)

Es ist noch nicht lange her, da lieferten sich die beiden Teams in der Bay Area vielleicht das bisherige Match der Saison. Nun, das Rematch in Oklahoma City stand diesem Duell in praktisch nichts nach. Zur Erinnerung: Beim ersten Spiel hatte Russell Westbrook mit einem Dreier zum vermeintlichen Sieg getroffen, ehe Andre Iguodala per Buzzer-Beater mitten ins Herz der Thunder traf.

Iguodala fehlte beim zweiten Spiel, und diesmal stellte Westbrook sicher, dass auch kein anderer Warrior noch eine Chance bekam. Zunächst verteidigte er beim Stand von 110:112 bärenstark gegen den bis dahin überragenden Harrison Barnes, dann kämpfte er nach Ibakas Fehlwurf wenige Sekunden vor dem Ende um den Offensivrebound und schlug Jermaine O'Neal den Ball aus den Händen.

Thabo Sefolosha rettete die Kugel vor dem Aus, Westbrook kam erneut an den Ball und suchte Durant. Doch weil Barnes den Passweg zustellte, drehte sich der All-Star in der Ecke um die eigene Achse und stieg zum Dreier hoch - bang! "Ich hatte keine Lust auf noch eine Overtime, ich wollte den Sieg", sagte ein freudestrahlender Westbrook anschließend.

Indiana Pacers (15-1) - Washington Wizards (7-9) 93:73 (BOXSCORE)

Buhrufe im Bankers Life Fieldhouse? Die hat man wohl schon lange nicht mehr gehört, schon gar nicht in dieser Saison. Beim Spiel gegen Washington war es mal wieder soweit, allerdings hatte das absolut gar nichts mit dem Auftritt der Mannschaft zu tun. Die ist im Moment so gut drauf, dass scheinbar gar nichts schiefgehen kann.

Die Unmutsbekundungen galten Coach Frank Vogel, weil der Lance Stephenson auswechselte, obwohl dem lediglich drei Punkte zu einem weiteren Triple-Double fehlten. Vogel erhörte das Flehen der Fans, schickte seinen Shooting-Star noch mal aufs Parkett, aber es sollte nicht sein: Stephenson beendete das Spiel mit 7 Punkten, 11 Rebounds und 10 Assists.

Solche Sachen dürfen natürlich nur eine Rolle spielen, wenn man das Spiel bereits im Sack hat. Und weil Indiana vorher seine Aufgaben erfüllt hatte, war genau das der Fall. Der Schlüssel war einmal mehr die Defense, genauer gesagt die Verteidigung gegen die Schnellangriffe der Wizards.

Die Hauptstädter gehören ligaweit zur Creme de la Creme in Sachen Umschaltspiel, gegen die Pacers gelang ihnen kein einziger Fastbreak-Punkt. "Das hat uns den Wind aus den Segeln genommen", befand auch Coach Randy Wittman."

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