NBA

Ein ganz gewöhnlicher Arbeitstag

Von Philipp Dornhegge
In Abwesenheit von Matt Barnes fanden die Clippers keine Antwort auf Kevin Durant
© getty

Die Oklahoma City Thunder (8-3) haben ihren dritten Sieg in Folge eingefahren. Im Heimspiel gegen die L.A. Clippers (8-5) fuhr der Titelkandidat ein kaum gefährdetes 105:90 (BOXSCORE) ein. Kevin Durant spielte einmal mehr groß auf.

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Der Superstar der Gastgeber sammelte 28 Punkte, 6 Rebounds und 8 Assists an und war damit Topscorer der Partie.

Unterstützt wurde Durant von Serge Ibaka (17), Jeremy Lamb (11) und einer ausgeglichenen Mannschaft, in der elf von zwölf eingesetzten Spielern punkteten.

Russell Westbrook kam auf 12 Zähler, 6 Rebounds und 5 Assists, traf aber nur 5 seiner 13 Würfe und verursachte 3 Ballverluste.

Auf Seiten der Clippers gelangen Blake Griffin (27 Punkte, 10 Rebounds) und Chris Paul (17 Punkte, 12 Assists) Double-Doubles, Jamal Crawford streute 18 Zähler ein. DeAndre Jordan (4 Punkte, 12 Rebounds) verpasste seinerseits ein Double-Double, weil er sechs seiner acht Würfe vergeigte.

Die Reaktionen:

Kevin Durant (Thunder): "Das hat Spaß gemacht. Nach unserem letzten Auftritt gegen die Clippers wollten wir diesmal besser spielen. Das ist uns gelungen. Unsere Bankspieler haben uns sehr geholfen, aber wir müssen Geduld mit ihnen haben."

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Der SPOX-Spielfilm:

Vor dem Tip-Off: Die Thunder starten mit Westbrook, Sefolosha, Durant, Ibaka und Perkins in die Partie, die Clippers bieten zu Beginn Paul, Redick, Dudley, Griffin und Jordan auf.

Die Gäste müssen auf Barnes verzichten, der aufgrund eines Netzhautrisses eine Laser-Behandlung am Auge braucht und mindestens zwei Wochen fehlen wird.

4.: Die Thunder-Defense bestimmt hier die Anfangsphase, die Clippers bekommen kein Bein an den Boden. Im Gegensatz zu Durant, der zunächst einen Dreier einstreut und dann Perkins in Szene setzt. Frühe 11:3-Führung.

8.: Redick schneidet in der Semitransition wunderbar durch die Zone, bemerkt aber selbst nicht, dass er völlig freisteht. Entsprechend rechnet er auch nicht mit einem Pass. Paul spielt ihn trotzdem, die Kugel geht unberührt ins Aus. Redick fängt sich einen bösen Blick seines Chefs ein. 17:10 Thunder.

12.: Crawford tut, was Crawford eben tut. Zunächst ein Dreier, dann ein Jumper aus der Mitteldistanz - beide natürlich vorbereitet mit wunderschönen Crossover-Dribblings -, und schon steht es nur noch 22:28 aus Clippers-Sicht.

18.: Die Reservisten der Clippers sind völlig überfordert mit der engen Thunder-Defense, haben im zweiten Viertel 2 von 12 Würfen getroffen. Erst mit der Rückkehr der Starter wird's wieder besser. Griffin tippt einen Redick-Fehlwurf in den Korb, doch es steht 39:28 für den Gastgeber.

22.: So schnell kann es gehen: Zunächst bekam Paul noch ein Flagrant Foul für einen Schubser gegen Sefolosha, OKC schien alles im Griff zu haben. Doch plötzlich spulen die Clippers einen 7:0-Lauf ab und verkürzen auf 39:45.

30.: Griffin dreht hier gewaltig auf. Der Highflyer stellt sein verbessertes Post-Spiel zur Schau und hat im dritten Viertel bereits 8 Punkte auf dem Zettel. Problem: Der Rest des Teams trifft nichts. Deshalb führt OKC weiterhin mit acht, 64:56.

36.: Adams gibt den Thunder erneut solide Minuten. Zwei starke Backdoor-Pässe auf Durant bzw. Jackson setzen die Clippers-D unter Druck, unter dem Korb zieht er wenig später selbst ein Foul und erhöht von der Linie auf 80:72.

39.: Rivers will seine bisher miese Bank offenbar zwingen, Leistung abzuliefern, und gibt der kompletten Starting Five eine lange Pause. Nach einem Zwischenlauf der Thunder schlagen Crawford und Co. zurück, das Spiel ist weiter offen. 86:79 Thunder.

42.: Wenn Fisher mühelos zum Korb ziehen kann, hast du ein Problem. Der Routinier versenkt ohne Gegenwehr einen Korbleger und erhöht auf 95:81. Der Gastgeber scheint jetzt endgültig die Kontrolle zu übernehmen.

46.: Das dürfte das Sahnehäubchen gewesen sein: Durant mit famosem Backdoor-Pass auf Westbrook, offener Layup - 102:88. Feierabend.

Thunder vs. Clippers: Hier geht's zum BOXSCORE

Der Star des Spiels: Kevin Durant. Oklahoma City spielte als Team gut, aber wenig spektakulär. Auch Durant fiel nicht übermäßig auf. Und dann schaut man auf den Spielberichtsbogen und sieht: 28 Punkte, 6 Rebounds, 8 Assists.

Und dabei musste der Superstar nichts erzwingen, ließ das Spiel einfach auf sich zukommen. Wie sagt der Amerikaner: Just another day at the office.

Der Flop des Spiels: Jared Dudley. Wollen die Clippers zur absoluten Elite gehören, brauchen sie mehr von Jared Dudley.

Jordan und Griffin sind keine Schützen, insofern müssen die anderen Spieler das Feld breit machen, damit die Großen im Post zu Werke gehen können.

Auf Paul und Redick ist Verlass, aber der Small Forward hat seinen Wurfrhythmus noch nicht gefunden. Gegen OKC traf der Flügelspieler nur 3 seiner 9 überwiegend offenen Würfe und spielte über weite Strecken schwache Defense gegen Durant.

Das fiel auf:

  • Die Thunder waren ein guter Gradmesser dafür, wie sich die Clippers gegen große Aufstellungen schlagen. Mit ihrem Backcourt aus Paul und Redick ist L.A. auf den Guard-Positionen relativ klein, vorn hatte OKC mit Perkins, Ibaka und vielen anderen Schränken sicher auch keinen Nachteil. Blake Griffin hatte große Mühe, sich im Post durchzusetzen, Redick bekam kaum offene Würfe gegen die athletischen Westbrook und Sefolosha.
  • Gerade gegen ein Team wie OKC macht sich das Fehlen von Barnes bemerkbar. Durant ist - ganz ohne Frage - kaum zu verteidigen. Aber die besten Chancen hat immer noch ein langer, beweglicher und erfahrener Mann wie eben Barnes. Weil der aber mit einer Augenverletzung ausfiel, warf Doc Rivers als Dudley-Ersatz Rookie Reggie Bullock in den Ring. Mit wenig Erfolg: Durant nahm den Youngster gleich in die Mangel und hieß ihn in der NBA willkommen.
  • Blake Griffins Mitteldistanzwurf wird immer besser. In mehreren Szenen bekam der Power Forward den Ball außerhalb der Zone und stieg, ohne zu zögern, sofort zum Jumper hoch. Mit schöner Regelmäßigkeit ging dieser Wurf rein, im dritten war er gar richtig heiß und traf außerdem Turnaround Jumper aus dem Low Post. Griffins Defense bleibt aber weiter suspekt. Gegenspieler Serge Ibaka kam seinerseits oft viel zu frei zum Wurf.
  • Auch wenn es bei OKC letztlich natürlich auf Kevin Durant und Russell Westbrook ankommen wird, ist die neu gewonnene Tiefe im Kader ein extrem positives Zeichen. Coach Scott Brooks setzte zehn Spieler für mehr als zehn Minuten ein, die alle punkteten und auf andere Art dem Team halfen. Mit Andre Roberson und Perry Jones III saßen zwei weitere Talente auf der Bank. Da konnte der Gastgeber sogar Westbrooks schlechten Abend locker kompensieren.
  • Chris Paul brach im letzten Spiel Magic Johnsons Double-Double-Startrekord, gegen OKC baute er seine Serie auf 13 Spiele aus. Bereits nach drei Vierteln stand der MVP-Kandidat der Clippers bei 17 Zählern und 12 Assists.

Ergebnisse und Spielplan im Überblick

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