NBA

Buschi: "Da scheppert es im Gebälk"

Von Cliff Schmit
Tim Duncan vs. Pau Gasol: das Duell der beiden Power Forwards verspricht im Vorfeld so einiges
© getty

Was für ein prestigeträchtiger Kracher zum Auftakt der Playoffs! In der Western Conference treffen in der ersten Runde mit den San Antonio Spurs und den Los Angeles Lakers zwei absolute Schwergewichte aufeinander (So. ab 21.30 Uhr im LIVE-STREAM FOR FREE mit Kommentator Frank Buschmann). SPOX vergleicht beide Teams im Head-to-Head.

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Point Guard: Tony Parker vs. Steve Nash

Parker (20,3 Punkte, 7,6 Assists): Der Franzose spielte bis zum All-Star-Break eine wahrlich unmenschliche Saison und gehörte definitiv in jede MVP-Diskussion rein. Seit Ende Februar ist bei Parker jedoch etwas Sand im Getriebe, was aber mit großer Wahrscheinlichkeit auch mit diversen kleinen Verletzungen zu tun hat, mit denen der 30-Jährige sich seitdem herumschlägt. Insgesamt hat der Point Guard dadurch bereits 16 Partien verpasst. Seine bis dato bärenstarken Quoten sind jedenfalls nahezu alle auf dem Weg nach unten. Vor allem der zu Beginn der Spielzeit stark verbesserte Dreier will in den letzten Wochen gar nicht mehr fallen. Natürlich ist dies zweifelsohne alles Jammern auf ganz hohem Niveau und Parker immer noch einer der drei besten Point Guards der Liga, aber die Spurs brauchen einen topfitten und effektiven Ideengeber, wenn sie es in den Playoffs mit den besten Mannschaften aufnehmen wollen.

Nash (12,7 Punkte, 6,7 Assists): Steve Nash würde sich die kleinen Wehwehchen von Parker mit Sicherheit wünschen, denn beim 39-Jährigen bestehen immer noch große Zweifel, ob der Kanadier überhaupt gegen die Spurs auflaufen kann. Der zweimalige MVP laboriert weiterhin an einer chronischen Rückenverletzung und musste unter der Woche sogar zwei Epiduralspritzen über sich ergehen lassen, um seine Einsatzchancen zu erhöhen. Bei aller Wertschätzung für Steve Blake, die Lakers benötigen ihren Spielmacher nach dem Saisonaus von Bryant mehr denn je. Obwohl seine Statistiken nicht mehr unbedingt furchteinflößend sind, gibt L.A. mit Nash natürlich ein völlig anderes Bild ab. Neben seinen Passgeberqualitäten sollte sich Nash in erster Linie auf seinen in dieser Spielzeit sehr stabilen Distanzwurf verlassen können.

Fazit: Beim Duell zweier angeschlagener Spielmacher fällt das Pendel deutlich in Richtung San Antonio aus. Selbst ein fitter Steve Nash hätte in der Verteidigung Riesenprobleme mit Tony Parker. Nicht auszudenken, was der Franzose mit einem angeschlagenen Nash machen wird.

Shooting Guard: Danny Green vs. Jodie Meeks

Green (10,5 Punkte, 1,8 Assists): Danny Green spielt die bislang beste Saison seiner noch jungen Karriere und ist als treffsicherer Shooting Guard wie gemalt für das passintensive Ball-Movement der Spurs. Der 25-Jährige verwandelte den Dreier vor allem im Februar und im März mit fast traumwandlerischer Sicherheit. Zuletzt hat er aber wie das gesamte Team etwas geschwächelt (4/20 Dreier in den vergangenen 5 Spielen). Trotzdem dürfte Green sich in den Playoffs zu einem wichtigen Faktor für die Spurs entwickeln. Umso wahrscheinlicher, weil er auch auf anderem Wege, vor allem defensiv, ein Spiel beeinflussen kann. Auch seine Passing-Skills sind besser geworden.

Meeks (7,9 Punkte, 0,9 Assists): Angesichts der vielen Verletzungssorgen der Lakers behält Jodie Meeks trotz stark wechselhafter Leistungen seinen Platz in der Starting Five. Rückte der Shooting Guard zunächst nach dem Ausfall von Metta World Peace in die erste Fünf, darf er sich nun nach der Verletzung von Kobe Bryant weiterhin auf der Zwei austoben. Mit Nash an seiner Seite hat der 25-Jährige vor allem die Aufgabe, von außen für Gefahr zu sorgen. Zuletzt lief bei Meeks jedoch wenig bis gar nichts zusammen, was seine völlig unzumutbare Dreierquote im April von knapp 29 Prozent nur allzu gut veranschaulicht. Hinzu kommt, dass Meeks gegen San Antonio in dieser Spielzeit bisher immer ganz schlecht ausgesehen hat (3,3 Punkte).

Fazit: Auch hier haben die Sporen die Nase vorn. Meeks ist an einem guten Abend zwar immer wieder für 20 Zähler gut, das Problem ist aber, dass man nie weiß, wann das der Fall sein wird. Green ist der wesentlich konstantere Spieler.

Teil I: Die Guard-Positionen

Teil II: Die Forward-Positionen und die Center

Teil III: Die Bank, die Coaches und die Prognose