NBA

Buschi: "Da scheppert es im Gebälk"

Von Cliff Schmit
Tim Duncan vs. Pau Gasol: das Duell der beiden Power Forwards verspricht im Vorfeld so einiges
© getty
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Small Forward: Kawhi Leonard vs. Metta World Peace

Leonard (11,9 Punkte, 6 Rebounds): Im Schatten von San Antonios Big Three hat sich der erst 21-jährige Small Forward bereits in seiner zweiten NBA-Saison zu einer festen Größe etabliert und gehört wohl schon jetzt zu den besten Flügelverteidigern der Liga. Obwohl seine Stärken im Defensivbereich liegen, hat sich Leonard seit dem All-Star-Break auch offensiv noch einmal gehörig gesteigert. Im März lieferte er pro Spiel 14 Punkte und traf über 50 Prozent seiner Würfe. Auch im April hat er in Abwesenheit von Parker und Ginobili sein enormes Potenzial weiter unterstrichen und gegen die Thunder (24 Punkte) und die Hawks (23 Punkte) ordentlich Punkte aufgelegt.

World Peace (12,4 Punkte, 4,9 Rebounds): Metta World Peace hat in den letzten Wochen vor allem durch seine unglaublich schnelle Genesung für Schlagzeilen gesorgt. Nur zwölf Tage nach seiner Operation wegen eines Meniskusrisses am linken Knie stand der 33-Jährige gegen New Orleans bereits wieder auf dem Court. Dass MWP seit seiner Blitz-Rückkehr nicht überzeugen konnte, ist nicht wirklich überraschend. Die ohnehin dünn besetzten Lakers benötigen vom Exzentriker allerdings deutlich mehr als die knapp 7 Punkte und 2 Rebounds, die er durchschnittlich im April beisteuerte.

Fazit: Bei einem fitten World Peace wäre diese Paarung unentschieden ausgegangen. Weil dies nun mal nicht so ist, hat San Antonio dank Leonards Vielseitigkeit einen kleinen Vorteil auf dieser Position.

Power Forward: Tim Duncan vs. Pau Gasol

Duncan (17,8 Punkte, 9,9 Rebounds): Was will man noch zu diesem Tim Duncan sagen? Mit nunmehr beinahe 37 Jahren spielt The Big Fundamental seine mit Abstand beste Saison seit fünf Jahren. Mit einer Freiwurfquote von über 80% ist es dem Power Forward im Herbst seiner Karriere sogar noch gelungen, eine seiner wenigen Schwächen auszumerzen. Die 2,7 Blocks pro Partie haben Duncan zudem zu einem würdigen Anwärter auf den Defensive Player of the Year Award gemacht. Dass der Motor der Spurs in den letzten Wochen etwas ins Stottern geraten ist, hängt in keinster Weise mit den Leistungen des 36-Jährigen zusammen, was Leistungen gegen Atlanta (31 Punkte, 14 Rebounds) und Oklahoma City (24/11) eindrucksvoll belegen.

Gasol (13,7 Punkte, 8,6 Rebounds): Der Spanier ist nach seiner Fußverletzung wieder auf dem Weg zu alter Stärke und hat in den vergangenen Begegnungen gezeigt, wie wichtig er für das Team von Mike D'Antoni sein kann. Nach den beiden Seuchenmonaten Februar und März, in denen der Power Forward lediglich acht Spiele absolvierte, legt Gasol im April bisher starke 17,5 Punkte und 12,1 Rebounds im Schnitt auf. Zudem kommen für einen Spieler seiner Größe fast sensationelle 6,6 Assists hinzu. Die Tatsache, dass Gasol in den letzten drei Partien zwei beeindruckende Triple-Doubles (u.a. 17/20/11 am letzten Spieltag gegen Houston) realisiert hat, kann die Lakers-Fans auf eine dominante Post-Season des Spaniers hoffen lassen.

Fazit: Das wohl hochkarätigste Duell dieser Auseinandersetzung. Duncans Qualitäten sind unbestritten, Gasol hat in den letzten Spielen angedeutet, zu was er immer noch fähig ist. Unentschieden.

Center: Tiago Splitter vs. Dwight Howard

Splitter (10,3 Punkte, 6,4 Rebounds, 0,7 Blocks): An der Seite von Jungbrunnen Tim Duncan hat auch Tiago Splitter sein Level noch einmal nachhaltig gesteigert. Der Brasilianer hat offensiv zwar keine Ausreißer in seinen Vorstellungen vorzuweisen, zahlt das in ihn gesetzte Vertrauen allerdings mit konstant guten Leistungen zurück. Weil Popovich Duncan sicherlich nicht zu früh auf Howard loshetzen wird, kommt dem 28-Jährigen auch in der Defensive eine ganz wichtige Rolle zu.

Howard (17,1 Punkte, 9,1 Rebounds, 2,4 Blocks): Nach dem bitteren Saisonaus der Black Mamba wird der Erfolg der Lakers nun mehr denn je von Dwight Howard abhängen. Der 27-jährige Center selbst sieht sich nur allzu gerne als Franchise-Player. Jetzt gilt es für ihn, dies auch auf dem Court umzusetzen. Vor allem deswegen, weil die Lakers-Offensive nun sicherlich verstärkt auf den Modellathleten zugeschnitten wird. Da seine Leistungskurve ohnehin seit einigen Wochen steil nach oben zeigt, darf man sich im Normalfall auf eine starke Performance vom Superman freuen. Bekommt Howard seine oft unnötigen Foulprobleme in den Griff, könnte mindestens die nächste 20-10-Vorstellung auf dem Programm stehen.

Fazit: Tiago Splitter spielt eine ordentliche Saison, wird Dwight Howard jedoch nicht viel entgegenzusetzen haben. Nimmt Howard sich nicht durch dumme Fouls aus der Partie, wird er die Begenung unter den Brettern dominieren.

Teil I: Die Guard-Positionen

Teil II: Die Forward-Positionen und die Center

Teil III: Die Bank, die Coaches und die Prognose