NBA

Die Erben von Frido

Von Marc-Oliver Robbers / Philipp Dornhegge
Am Sonntag treffen Chris Kaman (l.) und Dirk Nowitzki in der NBA auf Tim Ohlbrecht (r.)
© spox

Tim Ohlbrecht hat sich seinen Traum von der NBA erfüllt. Vor ihm schafften aber schon einige Spieler den Sprung. Nicht alle Karrieren liefen so erfolgreich wie die von Dirk Nowitzki oder Detlef Schrempf. SPOX blickt zurück und gibt einen Überblick.

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Frido Frey

Position: Small Forward

Klub: New York Knicks (1947)

Draft: ungedraftet

Jahre: 1

Stats: 3,8 Punkte, 0,6 Assists, Rebounds wurden noch nicht erfasst

Frey ist, wenn überhaupt, nur den ganz eingefleischten Fans ein Begriff. Der Forward wanderte mit seinen Eltern nach New York aus. Nach einer erfolgreichen Zeit an der New Utrecht Highschool in Brooklyn und der Long Island University spielte Frey in der American Basketball League für die New York Gothams und die Brooklyn Gothams. Im Gründungsjahr der NBA schloss er sich den New York Knicks an. Der Deutsche, der damals 25 Jahre alt war, spielte insgesamt 23 Mal für die Knicks und erreichte mit ihnen auf Anhieb die Playoffs. Dort war allerdings im Halbfinale gegen die Philadelphia Warriors Schluss.

Mit dem Playoff-Aus endete auch das kurze Gastspiel von Frey in der NBA. Er kehrte in die ABL zurück und schloss sich den Paterson Crescents an. Nach einer weiteren Saison bei den Gothams beendete Frey seine Karriere und wurde Manager eines Kaufhauses in New York.

Vier Fragen zum Wechsel: Ohlbrecht - Einsätze garantiert

Uwe Blab

Spitzname: Burning Skyscraper

Position: Center

Klubs: Dallas Mavericks (1985-89), Golden State Warriors (1989), San Antonio Spurs (1990)

Draft: 1985, 17. Pick, Dallas Mavericks

Jahre: 5

Stats: 8,4 Minuten, 2,1 Punkte, 1,8 Rebounds, 0,3 Blocks

Sein Weg in die NBA verlief wie im Traum. Blab fing erst mit 15 Jahren an, Basketball im Verein zu spielen. Mit 17 Jahren war der Münchner bereits in der Junioren-Auswahl und beeindruckte die Verantwortlichen eines amerikanischen High-School-Teams bei deren Besuch in der bayerischen Landeshauptstadt so nachhaltig, dass diese ihn in die Staaten holten. Blab ging als Austauschschüler nach Texas und blieb.

Er wurde schnell zum besten Spieler des High-School-Teams und die Colleges standen Schlange. Der "Burning Skyscraper" entschied sich für die Indiana University, an der u.a. auch Dallas-Besitzer Mark Cuban Wirtschaft studierte, und trainierte dort unter der Trainerlegende Bobby Knight. "Ich habe sehr gerne für Bobby Knight gespielt. Es war zwar recht schwierig, aber wir hatten auch immer viele Erfolge. Dort habe ich sowohl sportlich als auch menschlich das meiste gelernt", sagte Blab in einem Interview mit "crossover-online.de".

1985 erfüllte sich sein Traum von der NBA. Die Dallas Mavericks drafteten den 2,16-Meter-Riesen an 17. Stelle und Blab spielte fortan zusammen mit Detlef Schrempf, der ebenfalls von den Mavs gedraftet wurde, in der NBA. Allerdings verlief sein Abenteuer nicht problemlos. Der Center spielte insgesamt vier Jahre für die Texaner, konnte sich aber nie wirklich durchsetzen. Selten stand er länger als 10 Minuten auf dem Court. In seinem letzten Vertragsjahr wechselte er daher zu den Golden State Warriors. Bei den Kaliforniern lief es nur bedingt besser. Blab durfte zwar 33 Spiele starten und seine Einsatzzeit verdoppelte sich auf etwa 12 Minuten. Dennoch blieb ihm in Oakland der endgültige Durchbruch versagt. Gegen Ende der Saison wurde er für Landsmann Christian Welp zu den San Antonio Spurs getradet.

Nach der Spielzeit beendete er sein Engagement in der NBA und ging zurück nach Europa, wo seine Karriere 1993 bei Alba Berlin ein Ende fand. Heute arbeitet Blab als Informatiker und lebt zurückgezogen mit seiner Frau und seinen Kindern in der Nähe von Austin. Der 50-Jährige musste 2010 einen schweren Schicksalsschlag verkraften, als sein ältester Sohn bei einer Auseinandersetzung auf einer College-Feier unglücklich auf den Kopf fiel und verblutete.

Seite 1: Der Pionier bei den Knicks und "Burning Skyscraper"

Seite 2: Der Musterprofi und die College-Sensation

Seite 3: Das Wunderkind

Seite 4: Der Mormone und der Nowitzki-Kumpel

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